Teena Brandon

Teena Brandon

Brandon Teena (* 12. Dezember 1972 in Lincoln, Nebraska, USA als Teena Renae Brandon; † 31. Dezember 1993 in der Nähe von Humboldt, Nebraska, USA), dessen Identitätsgeschlecht männlich war, war schlicht als Brandon bekannt. Als bekannt wurde, dass er körperlich weiblich war, wurde er vergewaltigt und wenige Tage später ermordet.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Ermordung

1993 lebte und identifizierte sich Brandon schon seit einigen Jahren als Mann und war dabei, Informationen über sein „Sein“ zu sammeln. Er hatte keine Hormontherapie begonnen, aber erwog eine geschlechtsangleichende Operation. Das Haupthindernis waren materielle Gründe: Ohne Rückhalt seiner Familie und ohne eigene Wohnung schlug er sich mit Gelegenheitsjobs und Kleinkriminalität durch.

In einem kleinen Ort in Nebraska verliebte er sich in Lana Tisdale, eine junge Frau, die anfänglich glaubte, er sei ein „normaler Junge“. Lana fühlte sich zwar zu Brandon hingezogen, war aber offenbar von den Begleitumständen überfordert.

Zwei Freunde von Lana, John Lotter und Marvin Nissen, hatten Brandon kennengelernt und ihn zunächst als „Kumpel“ akzeptiert. Als sie erfuhren, dass er körperlich eine Frau war, wollten sie dies nicht hinnehmen. Sie betrachteten ihn als Rivalen, der „im fremden Revier wildert“ und wollten ihm einen „Denkzettel“ erteilen, indem sie ihn vergewaltigten und zusammenschlugen. Einige Tage später erschossen sie Brandon, um ihre Tat zu vertuschen. Dabei wurden auch ein zufällig anwesender Freund und die alleinerziehende Mutter, die Brandon bei sich übernachten ließ, ermordet.

Lotter und Nissen wurden wegen Mordes verurteilt. Während Nissen aufgrund seiner Kooperation mit den Ermittlungsbehörden zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, wurde Lotter zum Tode verurteilt.

Filme

Im Jahr 1995 drehte die Regisseurin Kimberly Peirce zunächst einen Kurzfilm, in dem sie aufgrund des Dokumentarfilms The Brandon Teena Story die Geschichte Brandon Teenas nacherzählte. 1999 machte sie daraus den abendfüllenden Spielfilm Boys Don't Cry. Für ihre Hauptrolle darin bekam die Schauspielerin Hilary Swank einen Oscar und einen Golden Globe.

Literatur

  • Matthias Haase, Marc Siegel, Michaela Wünsch (Hrsg.): Outside - Die Politik queerer Räume. [1] (2005) ISBN 3933557259

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. taz Kommentar von Tim Stüttgen: "Gespenster kommen uns entgegen"

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