- Teilung von Prüm
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Im Jahre 843 wurde das fränkische Reich durch den Vertrag von Verdun dreigeteilt. Lothar I. erhielt das Mittelreich (Lotharii Regnum, zuweilen nach seinem Nordteil als Lotharingien bezeichnet). Jedoch gelang es ihm nicht, sein Reich zu stabilisieren. Um seine Söhne vor den Ansprüchen seiner Brüder zu schützen, veranlasste Lothar I. im Jahre 855 die Teilung von Prüm. Vermutlich im Hofgut Schüller verteilte er sein Reich an seine Söhne:
- Ludwig II. (ca. 822–875) erhielt die Kaiserwürde und Italien,
- Lothar II. († 869) den nach ihm Lotharingien benannten Nordteil des Reiches und
- Karl († 863) die Provence und den zum Mittelreich gehörenden, größeren Teil Burgunds. (Der kleinere Teil, das heutzutage Burgund genannte Land, war seit 843 Teil des Westfrankenreichs.)
Lothar I. selbst zog sich in die Abtei Prüm zurück, wo er wenige Tage später starb.
Nach dem frühen Tod Karls wurde dessen Reich unter den verbleibenden Söhnen Lothar II. und Ludwig II. verteilt.
Nach dem sechs Jahre späteren Tod Lothars II. wurde das (jetzt etwas größere) Mittelreich 870 mit dem Vertrag von Mersen unter den Brüdern Lothars I. (Ludwig II., „der Deutsche“, und Karl II., „der Kahle“) erneut aufgeteilt.
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