- Telefonseelsorge Berlin
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Die Telefonseelsorge Berlin ist die erste Telefonseelsorgestelle Deutschlands. Sie wurde 1956 gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Telefonseelsorge Berlin wurde 1956 unter dem Namen Ärztliche Lebensmüdenbetreuung in der Charlottenburger Privatwohnung des Arzt und Pfarrers Klaus Thomas gegründet,[1] der auch lange Jahre Vorsitzender des Vereins war.[2] Ziel der Initiative, der auch ein Jurist, eine Pädagogin und einige Theologiestudenten angehörten, war es, einen telefonischen Notdienst rund um die Uhr nach dem Vorbild der englischen Samaritans bereitzustellen. Bis Ende des Jahres 1956 verzeichnet die Stelle bereits 616 Anrufe.
Im Jahr 1972 wird das ursprüngliche Ziel der Suizidprävention auf Konfliktberatung im Allgemeinen, vor allem auf Kriseninterventionen, ausgeweitet. Ein Jahr später werden die ersten beiden hauptamtlichen Mitarbeiter eingestellt; die Ausbildung für die Ehrenamtlichen dauert nun ein Jahr.
1997 wird die kostenfreie und bundeseinheitliche 0800-Nummer eingeführt, die von der Telekom bereitgestellt wurde und wird.
Im Jahr 2006 wurde das Jubiläum „50 Jahre Telefonseelsorge in Deutschland“ mit einem Symposium, unter anderem in der Berliner Urania, gefeiert.
Organisation und Finanzierung
Als eine der wenigen Telefonseelsorgestellen in Deutschland ist die Telefonseelsorge Berlin als Verein organisiert und finanziert sich zu 60% aus Spenden.
Damit unterscheidet sich die Telefonseelsorge Berlin von der ganz überwiegenden Zahl der Stellen, die hauptsächlich über Kirchengelder finanziert werden. Auch in Berlin gibt es neben der Telefonseelsorge Berlin die Kirchliche Telefonseelsorge Berlin, die in Trägerschaft der Evangelischen und der Katholischen Kirche steht;[3] die kirchliche Telefonseelsorge wurde im ehemaligen Ostteil Berlins gegründet.
2007 wurde zur Sicherung der Finanzierung die „Stiftung Telefonseelsorge Berlin“ gegründet. Die Stiftungsgelder sollen als weiteres Finanzierungselement neben die Spendengelder treten. Zudem werden damit zusätzliche Aktivitäten finanziert, zum Beispiel öffentliche Aktionen zu Themen, auf die die Telefonseelsorge Berlin aufmerksam machen will (sog. Schwerpunktthemen; z. B. 2010: „Suizid im Alter“) oder besondere Weiterbildungsangebote für die Mitarbeiter.[4]
Geschäftsführer der Telefonseelsorge Berlin war von 1982 bis 2009 der bekannte Sachbuchautor Jürgen Hesse. [5] [6] [7]
Die Telefonseelsorge Berlin ist Mitglied im Dachverband der Telefonseelsorge Deutschland und im DPWV (Der Paritätische Wohlfahrtsverband).
Angebot
Zur Zeit arbeiten 132 ehrenamtliche Mitarbeiter rund um die Uhr an bis zu drei Telefonen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter werden von einem Team von fünf Hauptamtlichen ausgebildet, weitergebildet und betreut.
In 50 Jahren hat der Verein etwas über 950.000 Anrufe bekommen.
Tagsüber finden auch persönliche Beratungen statt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Informationen über die Geschichte der Telefonseelsorge auf den Seiten der Telefonseelsorge Recklinghausen.
- ↑ Artikel „Tödlicher Rekord“ im Spiegel 23/1972 über die hohe Suizidrate in Westberlin.
- ↑ Homepage der Kirchlichen Telefonseelsorge Berlin.
- ↑ Homepage der Stiftung Telefonseelsorge Berlin.
- ↑ Jürgen Hesse auf www.berufsstrategie.de
- ↑ Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.V.: : Neuer Geschäftsführer der Telefonseelsorge e.V.
- ↑ Telefonseelsorge Berlin:Ein Abschied von Jürgen Hesse
Kategorien:- Telefon- oder Internetseelsorge
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