Tertiärliteratur

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Die Einordnung von Literatur und Quellen als Tertiärliteratur oder Tertiärquellen ist als Abgrenzung zu primär und sekundär zu verstehen. Im Gegensatz zu Primär- und Sekundärliteratur enthält Tertiärliteratur in der Regel keine neuen Erkenntnisse, sondern fasst lediglich andere wissenschaftliche Publikationen zusammen. Tertiärliteratur ist im Allgemeinen nicht dazu geeignet, in wissenschaftlichen Arbeiten als Beleg zitiert zu werden. Ob eine bestimmte Publikation als Primär-, Sekundär- oder Tertiärliteratur aufzufassen ist, hängt allerdings auch vom jeweiligen Gebrauchskontext ab. Verschiedene Fachdisziplinen definieren die Bezeichnung Tertiärliteratur unterschiedlich. Die Bezeichnung Quartärliteratur wird hingegen höchstens polemisch zur Kennzeichnung von qualitativ schlechter Tertiärliteratur oder anderer „abgeschriebener“ Werke (Plagiate) verwendet.

Nachschlagewerke und Lehrbücher

In der Philologie und Geschichtswissenschaft werden als primär Texte oder historische Quellen bezeichnet, die als Forschungsgegenstand untersucht werden. Die Auseinandersetzungen mit Primärliteratur in Form von wissenschaftlichen Arbeiten und wissenschaftlichen Publikationen gelten als sekundär. Tertiärliteratur hingegen enthält eine Auswahl, Zusammenfassung oder Bearbeitung von Primärliteratur (bzw. Primärquellen) und Sekundärliteratur. Typische Beispiele für Tertiärliteratur in diesem Sinn sind Nachschlagewerke wie Enzyklopädien, Hand- und Lehrbücher und Bibliographien.^[1][2] Auch in der Chemie ist diese Bezeichnung üblich.^[3]

Andere Bedeutungen

In anderen Wissenschaften gelten originäre Arbeiten mit Forschungsergebnissen als primär und das Aufgreifen dieser Arbeiten, beispielsweise in Übersichtsartikeln und Rezensionen, als sekundär. Im Bereich der medizinischen Forschung wird die Interpretation und Bewertung von originären Arbeiten und Sekundärliteratur mit der Ableitung von Handlunganweisungen (Therapieformen) als Tertiärliteratur bezeichnet.^[4]

Literatur

• Dieter Scholz: Diplomarbeiten normgerecht verfassen. Vogel Buchverlag, Würzburg 2006. ISBN 978-3-8343-3034-5

Einzelnachweise

1. ↑ http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/internet/ARBEITSBLAETTERORD/LITERATURORD/Literatursuche.html Universität Linz, Institut für Pädagogik und Psychologie (3. Mai 2008)
2. ↑ http://www.library.jcu.edu.au/LibraryGuides/primsrcs.shtml James Cook University, Australien (3. Mai 2008)
3. ↑ http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/4/cc/chem_datenbank.vlu/Page/vsc/de/ch/4/cc/datenbanken/datenbanken02.vscml.html ChemgaPedia - Chemie-Enzyklopädie (6. Mai 2008)
4. ↑ http://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/lf1.pdf Springer Fachgebiete und Produktpaletten (3. Mai 2008)

Siehe auch

• Quellenangabe

Quellenarbeit

Primärliteratur | Sekundärliteratur | Tertiärliteratur | Primärquelle und Sekundärquelle