- Bandwirker
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Bandweberei (auch: Bandwirkerei) ist eine Technik zur Herstellung von bis zu 35 cm breiten Bändern und anderen schmalen Textilien mit beidseitig festen Kanten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Früher stellten Bandweber meist in Heimarbeit Bänder aus Leinen, Baumwolle, Seide und anderen Materialien auf einem Bandwirkrahmen oder einem oft mehrgängigen Bandstuhl her. Die Hausbandweber hatten eine Werkstatt in einem „Shed“ genannten Anbau ihres Hauses oder auf dem Dachboden. Zu ihren Produkten gehörten u. a. Hut-, Geschenk- und Schreibmaschinenbänder. Die Bandweberei war traditionell vor allem im Wuppertaler Stadtteil Ronsdorf und im übrigen Bergischen Land (wo man in der Regel von Bandwirkerei sprach, sowie in Sachsen und Krefeld ansässig.)
Heute werden Bänder auf automatisch laufenden Bandwebmaschinen fabriziert, auf denen bis zu 80 Bänder nebeneinander gewebt werden können. Die Technik entspricht der üblichen Webtechnik. Auch die an Kleidungsstücken angebrachten Etiketten (Pflegeetiketten oder Etiketten zur Markenkennzeichnung) werden am Band gewebt und anschließend geschnitten.
Bandwebmaschinen
Seit etwa den 1970er Jahren werden schmale Textilien vorwiegend auf Nadelwebmaschinen gewebt, nur für spezielle Zwecke werden auch Schützenwebmaschinen oder breite Webmaschinen verwendet.
Nadelwebmaschinen
Die Maschinen werden je nach Breite des gewebten Bandes mit 2 bis etwa 14 Webbahnen gebaut. Die Kettfäden werden entweder vom geschärten Kettbaum oder vom Spulengatter den einzelnen Webbahnen zugeführt. Der Schusseintrag erfolgt von einer Seite des Webfaches mit Hilfe einer Lochnadel. Wirknadeln an beiden Seiten der Webbahn bilden Maschen, die sie miteinander oder mit einem zusätzlichen Schussfaden verbinden und somit die Gewebekanten verfestigen.
Die Maschinen können mit einer Jacquardeinrichtung für komplexe Muster mit bis zu mehreren Dutzend Farben oder für Bänder mit wechselnder Breite mit zwei Websystemen hintereinander ausgestattet sein.
Spezialmaschinen werden zur Fertigung elastischer Bänder, Sicherheitsgurten, von Gardinenband, Saumband und anderen verwendet.
Schützenbandwebmaschinen
Dieser Maschinentyp ermöglicht die effiziente Herstellung von besonders dichten Geweben oder auch für Schläuche mit röhrenförmigen Verzweigungen, wie sie für Blutfilter oder Benzinfilter benötigt werden.
Die Kanten von flachen Bändern müssen in der Regel mit einer speziellen Gewebebindung verfestigt werden (Hohlbindung).
Maschinen können mit Jacquardvorrichtung und mit bis zu 4 Schusssystemen übereinander ausgestattet sein.
Breite Webmaschinen
Greifer- oder Luftdüsenwebmaschinen verwendet man beispielsweise für die Herstellung von Etiketten. Diese fertigen zuerst eine breite Gewebebahn. Das fertige Gewebe wird anschließend an der Webmaschine mit einer mechanischen oder thermischen Schneidvorrichtung zu Bändern mit einer Breite ab 6 mm geschnitten.
Literatur
- Kießling/Matthes: Textil- Fachwörterbuch, Berlin 1993, ISBN 3-7949-0546-6
- Hennig u. Koll.: Gewebetechnik, Lizenznummer 114-210/5678 LSV 3913, Fachbuchverlag Leipzig 1978
Siehe auch
Weblinks
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