- The Harlem Globetrotters
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Die Harlem Globetrotters sind eine weltbekannte Basketball-Showtruppe. Für ihre Show kombinieren sie ihr Basketballspiel mit Slapstick-Einlagen. Mittlerweile haben sie in 118 Ländern mehr als 22.000 Spiele absolviert.
Ihre Anfänge reichen zurück bis ins Jahr 1927, als Abe Saperstein die Basketball-Mannschaft eines Chicagoer Tanzlokals, die "Savoy Big Five" übernahm. Obwohl weder Saperstein noch einer seiner Spieler aus New York stammten, benannte er die Mannschaft in "Harlem Globetrotters" um. Zum einen sollte "Harlem" auf die durchweg afroamerikanische Zusammensetzung der Mannschaft hinweisen, zum anderen wurde mit "Globetrotters" eine Weitgereistheit vorgetäuscht.
Am 7. Januar 1927 bestritt die Mannschaft ihr erstes Spiel in Hinckley, Illinois. Gegen eher schwache Gegner spielte man in den Anfangsjahren teilweise 150 bis 175 Spiele pro Saison. Vor allem in den südlichen Bundesstaaten und in ländlichen Gegenden hatte die Mannschaft dabei mit Diskriminierung zu kämpfen. Um die Popularität und Attraktivität der Mannschaft zu steigern, begannen die Globetrotters – sobald sie sich eine komfortable Führung erspielt hatten – verschiedene Tricks und Showeinlagen zu zeigen. Auf diese Weise entwickelte sich das Team in Richtung einer Show-Truppe, was heute zum Hauptstandbein für die weltweit tourenden Globetrotters geworden ist. Spieler wie Inman Jackson, Babe Pressley und vor allem Marques Haynes trainierten verschiedene spektakuläre Dribbletricks, da die Show bei den Zuschauern sehr gut ankam. Beim ersten World Tournament kamen die Globetrotters 1939 bis ins Halbfinale, unterlagen dort aber dem späteren Turniersieger, den New York Renaissance. Ein Jahr später besiegten sie im Finale des Turniers die Chicago Bruins und schafften damit ihren Durchbruch.
Da die Profiligen lange Zeit für schwarze Basketballspieler gesperrt waren, verfügten die Globetrotters über einen nicht abreißenden Strom frischer College-Talente. Und selbst nach der Öffnung der NBA für Afroamerikaner im Jahr 1950 spielten viele spätere NBA-Profis ein oder mehrere Jahre für die Globetrotters, so etwa Connie Hawkins oder Wilt Chamberlain. 1950 unterschrieb der Globetrotters-Spieler Nat Clifton als erster Afroamerikaner einen Vertrag bei einem NBA-Team. Je nach Definition kann er damit auch als erster Afroamerikaner in der NBA bezeichnet werden (Chuck Cooper wurde als erster gedraftet, Earl Lloyd spielte als erstes). Manche Spieler zogen die Globetrotters jedoch immer noch einer NBA-Karriere vor. Trotz des starken afro-amerikanischen Einflusses verpflichteten die Trotter aber auch weiße Spieler wie Bob Karstens.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs tourten die Globetrotters durch die ganze Welt. Sie spielten in Westeuropa, Nordafrika, Mittel- und Südamerika und sogar in der Sowjetunion. Am 22. August 1951 spielten sie im Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern, einer der größten Kulissen, die es je bei einem Basketballspiel gab.
Die Spielweise der Globetrotters inspirierte in jungen Jahren viele spätere NBA-Größen wie Magic Johnson und bewirkte so, dass auch der NBA-Basketball mit den Jahren spektakulärer wurde. Mittlerweile haben sie jedoch an Attraktivität für junge Spieler verloren. Am 12. Januar 1998 bestritten die Globetrotters ihr zwanzigtausendstes Spiel. Seit dem 27. September 2002 sind sie als Team Mitglied der Basketball Hall of Fame. Seit 2003 touren die Harlem Globetrotters wieder ausgiebig in Deutschland.
Sonstiges
Den Harlem Globetrotters wurde eine eigene Zeichentrickserie gewidmet. Die ersten Ausstrahlungen liefen von 1970-72 immer samstagmorgens bei CBS. Damit war die Serie der erste Cartoon zur für das Kinderfernsehen besten Sendezeit, in dem Afroamerikaner die Hauptrolle spielten.
Bei einem Besuch im Vatikan im Jahr 2000 wurde Papst Johannes Paul II. zum siebten Ehrenmitglied der Globetrotters ernannt. Die anderen Ehrenmitglieder sind Henry Kissinger, Bob Hope, Kareem Abdul-Jabbar, Whoopi Goldberg, Jackie Joyner-Kersee, Bill Cosby sowie Nelson Mandela.
Weblinks
- Offizielle Website (auf Englisch)
- Harlem Globetrotters als Mitglied der Hall of Fame (auf Englisch)
- Artikel im Spiegel vom 20. März 2007
- Artikel in der Zeit
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