Theaterwerkstatt Charlottenburg

Theaterwerkstatt Charlottenburg

Die Schauspielschule Charlottenburg / Theaterwerkstatt GmbH ist eine staatlich anerkannte Schauspielschule in Berlin Charlottenburg. Sie wurde 1992 von Valentin Plătăreanu zusammen mit Henner Oft gegründet. An der Schule unterrichten anerkannte Dozenten aus Hochschulen und mit langjähriger Bühnen- und Filmpraxis. Ihr Studium hat unter anderem Alexandra Maria Lara an dieser Schule abgeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildungsinhalte

Schauspiel

Improvisationsübungen im Grundlagenseminar dienen dem Ziel, einen szenischen Vorgang selbständig zu erkennen und ihn schauspielerisch umzusetzen. Anhand kurzer Textvorlagen werden die bei der Improvisation erlernten Fähigkeiten fixiert und reproduzierbar gemacht. Das Szenenstudium führt von ersten überschaubaren und erfahrbaren Situationen und Konflikten zur Erarbeitung einer Figur anhand von Sprache, Bewegung und Emotion. In Projekten arbeiten die Studenten an geschlossenen Szenenfolgen, die aufführbare Arbeitsergebnisse einschließen. Die Abschlussinszenierung ermöglicht allen Studierenden, ihre erprobten Fertigkeiten und Fähigkeiten schöpferisch fantasievoll in die Ensemblearbeit einzubringen.

Schauspiel vor der Kamera

Seit Jahren und immer mehr finden Schauspieler ihr Tätigkeitsfeld auch in Film und Fernsehen. Um dessen Anforderungen gerecht zu werden, entwickelt die Schule einen Grundkurs in medienspezifischer Darstellung. Nach einem theoretischen Seminar zu Grundbegriffen der Filmdarstellung werden filmische Szenen praxisnah geprobt, aufgelöst und aufgezeichnet. Die so gespielten Szenen können, eventuell erweitert, von den Studenten als Demovideos bei Vorstellungsgesprächen genutzt werden.

Szenische Bewegung, Ballett, Tanz

Das Fach Szenische Bewegung beginnt mit dem Erarbeiten eines selbständigen "warm- up" inklusive "stretching" und endet mit dem körperlichen Charakterisieren von Rollen oder Typen und deren Befindlichkeit, so wie das in verschiedenen Szenen und Stücken notwendig ist. Das Fach beinhaltet auch einen Einblick in die verschiedenen Volkstänze (Folklore), den historischen Tanz, den Gesellschaftstanz bis hin zum Bühnentanz (Musical).

Akrobatik, Pantomime, Bühnenkampf, Maskenspiel und Tai Chi

Akrobatik - Dramatische Akrobatik. Ein Training für Kraft, Geschmeidigkeit, Gleichgewicht, Schwerelosigkeit und Ausdruckskraft des Körpers, das letztlich zu mehr Freiheit im dramatischen Spiel führt. Pantomime - wird als klassische Pantomime und als nonverbales gestisches Spiel studiert. Wir erkunden, welche Ausdrucksmöglichkeiten der Körper oder das mimische Spiel als Basis oder Ergänzung zum dramatischen Spiel mit Text hat. Tai-Chi - eine alte asiatische Bewegungsform. Ziel des Unterrichts ist es, seinen Körper bewusst zu erfahren und zu bewegen. Es werden außerdem Atmung, der Gleichgewichtssinn sowie Konzentration geschult.

Fechten

Angelehnt an europäische und asiatische Schwertkämpfe wird den Studenten Stockkampf und Degenfechten vermittelt. Letzteres mit Schwerpunkt auf die Epoche 2. Hälfte 16. bis 1. Hälfte 17. Jahrhunderts. Mit dem Stock wird begonnen, um die Studenten an erste ungefährliche, aber dennoch spektakulär aussehende Manöver heranzuführen, um danach mit dem mehr Aufmerksamkeit fordernden Degen zu arbeiten. Dabei geht es um Grundfähigkeiten, die es den Studenten später ermöglichen, mit den erfahrungsgemäß sehr individuellen Arbeits- und Fechtweisen jedes Choreographen zusammenzuarbeiten. Neben den technischen Aspekten, die zur Erlernung des Bühnenfechtens gehören, liegt der Schwerpunkt besonders auf dessen szenischer Einbindung. Somit bekommen die Studenten eine Basis an Paraden, Attacken, Ausweichmanövern und Bühnenkampfgrundlagen an die Hand, die sie fordern und Spaß bereiten.

Sprecherziehung, Stimmbildung, Atemtechnik

In 6 Semestern werden im Gruppen- und Einzelunterricht folgende Fähigkeiten trainiert:

  • Spannung - Entspannung - Grundspannung
  • Körpermitte als Ausgangspunkt jeder sprachlichen Äußerung
  • Physiologische Sprechatmung
  • Stütze
  • Präzise, dialektneutrale Artikulation
  • Sprechen als Handlungsvorgang
  • Partnerbezug
  • Sprechhaltungen, literarischen Texte analysieren und umsetzen
  • Sprecherische Gestaltungsmittel
  • Artistische Stimm- und Sprachäußerungen

Die Studenten erlernen die Koordination und Integration von Stimme, Sprache und Körper, um sich deren Wirkung im Detail und in der Gesamtheit bewusst zu werden und zielgerichtet in die Szenenarbeit einbringen zu können.

Szenischer Gesang, Stimmbildung

  • Erarbeitung einer guten Atemtechnik (Vollatmung, reflektorisches Einatmen, Stütze)
  • einer guten/gesunden Körperhaltung (Balance von Spannung / Entspannung, Elastizität der Muskeln)
  • eines guten Körpergefühls, insbes. für den Gesangstrakt
  • einer guten Stimmkontrolle; Aufschließen der Resonanzräume; Koordination der Stimmlippen ohne Anwendung der "äußeren" Halsmuskeln; Erweiterung des Tonumfangs, eines "weichen" Tonansatzes; Lockerung der Sprachwerkzeuge (Gaumen, Zunge, Lippen, Kiefer)

Die Individualität der Stimme darf trotz aller Übungen nicht verloren gehen, sondern ganz im Gegenteil, sie muss besonders gepflegt werden. Die Liedarbeit findet in Zusammenarbeit mit den anderen Fachdozenten statt. Es werden vorzugsweise folgende Richtungen unterrichtet: Chanson und Musical ("Singen-auf-Tonhöhe" / "Belting") Bei Bedarf wird auch Klassik, Jazz oder Rock/Pop-Literatur erarbeitet.

Reiten

Die Studenten erhalten die Möglichkeit, den Umgang mit Pferden zu trainieren, grundlegende Fertigkeiten des Reitens zu erlernen und einfache Übungen zielgerichtet durchzuführen.

Sozialkunde

Es werden grundlegende Aspekte und Probleme der modernen Gesellschaft, ihrer staatlichen und überstaatlichen Ordnung (EU, Weltgemeinschaft) behandelt. Ein besonderes Augenmerk soll krisenhaften Entwicklungen (Fundamentalisierung von Religionen, innergesellschaftliche Konflikte) gewidmet werden. Kulturelle Entwicklung und Kulturpolitik sind ebenfalls Thema.

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