- Thema (Grammatik)
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Als Thema wird in der funktionalen Grammatik der Teil der Aussage bezeichnet, über den gesprochen wird. Als Rhema wird bezeichnet, was über das Thema ausgesagt wird.
Unterschiedliche Sprachen verwenden unterschiedliche Satzstrukturen, um das Thema festzulegen. Im Deutschen sind das die folgenden:
- Das Thema wird im Satz als Subjekt verwendet. Je nach Aussage kann dazu auch das Passiv verwendet werden.
- Es wird an den Satzanfang vor das Verb gesetzt. Üblicherweise steht dort das Subjekt, denn in den meisten Fällen ist das Subjekt auch gleichzeitig Thema des Satzes.
- Durch Redewendungen wie „da wir gerade über XY sprechen“, „was XY angeht“
- Eine nachgeschobene Wiederholung: „Ich habe ihn garantiert ausgeschaltet, den Herd.“
Beispiele, das Thema ist kursiv markiert:
- Sie wollte mit ihm reden. (Thema = Subjekt)
- Mit ihm wollte sie reden. (Thema = Objekt)
- Er wurde von ihr in ein Gespräch verwickelt.
- In ein Gespräch wollte sie ihn verwickeln.
- „Wir müssen miteinander reden“ sagte sie.
Das Englische hat im Gegensatz zum Deutschen eine feste SPO-Satzstellung, hier sind noch andere Techniken nötig, um ein Thema zu markieren, in dem man es an den Satzanfang setzt. Dazu gehören Clefting und Topikalisierung.
Einmal erwähnt, ist das Thema bekannt und überträgt sich daher auf die folgenden Sätze. Dadurch wird vermieden, einmal gesagtes mehrfach zu wiederholen. Wenn sich in der deutschen Sprache Pronomen auf mehrere erwähnte Dinge beziehen können, dann ist immer das Thema gemeint.
Unterschieden werden muss dabei zwischen dem globalen Diskurs-Thema und dem lokalen Satz-Thema. Im Beispiel
- Michaels Haus war sehr gemütlich und warm. Er wollte nicht ausziehen, konnte sich aber die Miete nicht mehr leisten. Dabei hatte es so einen schönen Garten!
ist das Diskurs-Thema „Michaels Haus“, im zweiten Satz wird allerdings durch das Subjekt ein zweites, lokales Thema eingeführt, Michael selbst. Diskurs-Thema ist dabei weiterhin das Haus, so dass eindeutig festgelegt ist, was einen schönen Garten hat.
Sprachen, die Partikeln verwenden, um Satzteile grammatisch zu markieren, haben oft auch einen Marker, der das Thema festlegt und der unabhängig von der Subjektpartikel ist. Im Japanischen ist das die Themapartikel は (gesprochen: wa), im Gegensatz zur Subjektpartikel が (ga).
Siehe auch
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