- Theseus (Oper)
-
Teseo (HWV 9) ist eine Oper in fünf Akten von Georg Friedrich Händel.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Teseo ist nach Rinaldo und Il pastor fido Händels dritte Oper für London. Er begann mit der Komposition nur kurze Zeit nach der Fertigstellung von Il pastor fido, aber noch vor dessen Uraufführung. Am 19. Dezember 1712 stellte er die Partitur fertig.
Das Libretto ließ sich Händel wie bei Rinaldo wieder von Nicola Francesco Haym liefern. Dieser griff dafür auf das französische Libretto Thesée zurück, das Philippe Quinault 1675 für Jean-Baptiste Lully geschrieben hatte. Die Übernahme der Struktur dieser Tragédie lyrique brachte es mit sich, dass Teseo Händels einzige Oper mit fünf Akten ist.
Die Uraufführung fand am 10. Januar 1713 im Queen's Theatre am Haymarket statt. Das auffälligste Ereignis dieser Tage war aber, dass der Theaterdirektor Owen Swiney mit der Kasse aus den ersten beiden Vorstellungen durchbrannte, ohne die Bühnenbilder und Kostüme bezahlt zu haben. Die Beteiligten kamen überein, die Gewinne aus den weiteren Vorführungen unter sich zu verteilen. Als neuer Theaterdirektor sprang nun Johann Jakob Heidegger ein, der 1729 Händels Geschäftspartner für die zweite Opernakademie werden sollte.
Die Oper kam bis Mai auf 13 Vorstellungen, danach wurde sie abgesetzt und von Händel nie wieder aufgeführt. Ihre Wiedergeburt erlebte sie am 29. Juni 1947 bei den Göttinger Festspielen.
Personen
Die Besetzung wurde bei der Uraufführung von folgenden Sängern gesungen:
- Teseo (Theseus) - Valeriano Pellegrini, genannt „Valeriano“ (Soprankastrat)
- Agilea - Francesca Margherita de l'Épine, genannt „La Margherita“ (Sopran)
- Medea - Elisabetta Pilotti-Schiavonetti, genannt „Pilotti“ (Sopran)
- Egeo (Ägeus) - Valentino Urbani, genannt „Valentini“ (Altkastrat)
- Clizia - Maria Gallia (Sopran)
- Arcane - Jane Barbier (Alt)
- Priester der Minerva - Richard Leveridge (Bass)
Literatur
- Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel
Weblinks
- Partitur von Teseo (Händel-Werkausgabe, hrsg. v. Friedrich Chrysander, Leipzig 1874)
Wikimedia Foundation.