Hippolyte et Aricie

Hippolyte et Aricie
Werkdaten
Originaltitel: Hippolyte et Aricie
Form: Tragédie lyrique
Originalsprache: Französisch
Musik: Jean-Philippe Rameau
Libretto: Simon-Joseph Pellegrin
Literarische Vorlage: Racine: Phèdre
Uraufführung: 1. Oktober 1733
Ort der Uraufführung: Académie royale de musique in Paris
Ort und Zeit der Handlung: Griechische Mythologie
Personen
  • Aricia, die Geliebte von Hippolyte (Sopran)
  • Diana, Göttin der Jagd (Sopran)
  • Oenone, die Amme von Phaidra (Sopran)
  • Phaidra (Mezzosopran)
  • Hippolyte (Tenor)
  • Tisiphone (Tenor)
  • Theseus, König von Athen; er tötete den Minotaurus (Bariton)
  • Neptunus, Gott des Meeres (Bariton)

Hippolyte et Aricie ist eine Barockoper in fünf Akten von Jean-Philippe Rameau, das Libretto stammt von Abbé Simon Joseph Pellegrin. Dies ist Rameaus erste Oper, er verfasste sie 1733 im Alter von 50 Jahren. Im selben Jahr fand auch die Uraufführung in Paris statt. Die Oper unterscheidet sich in der dramatischen-musikalischen Struktur nicht von Lullys Tragödien, indem sie aus einem Prolog und danach aus fünf Akten besteht. Die Anzahl der Figuren ist beschränkt, die Tänze und Chorszenen nehmen eine wichtige Position ein.

Handlung

Noten aus dem 3. Akt

Phaidra, die zweite Frau des Königs Theseus von Athen, liebt ihren Stiefsohn Hippolyte. Hippolyte erwidert ihre Liebe nicht, sondern liebt Aricia, die Tochter des zuvor getöteten Königs Pallas.

Theseus folgt seinen Freund Peirithous in die Unterwelt. Perithous wird in der Unterwelt festgehalten, weil er versucht hat, die Frau des Hades, Proserpina, zu entführen.

Nach dem Verschwinden von Theseus verbannt Phaidra Aricie in den Tempel der keuschen Diana-Priesterinnen. Als ihre Rivalin verbannt ist, gesteht sie Hippolyte ihre Liebe, aber Hippolyte weist sie zurück. Die verzweifelte Frau überreicht ihrem Stiefsohn daraufhin ein Schwert, mit dem er sie töten soll. In diesem Moment tritt Theseus ein, der aus der Unterwelt zurückgekehrt ist. Der edelmütige Hippolyte verzichtet darauf, Phaidra anzuklagen, gerät nun aber selbst unter den Verdacht, denn Oenone, die Amme von Phaidra, erklärt die Situation mit einer Lüge. Sie behauptet, dass Hippolyte seine Stiefmutter töten wollte, weil sie ihn zurückgewiesen habe.

Theseus bittet nun seinen Vater, den Gott des Meeres Neptun, Hippolyte zu vernichten. Ein großes Seemonster erscheint und der Prinz verschwindet in glühenden Flammen. Erschüttert durch dieses Ereignis gesteht die in Agonie liegende Phaidra nun alles ihrem Mann, bevor sie sich selbst richtet. Auch der König will daraufhin Selbstmord begehen, weil er durch sein Gebet an Neptun den eigenen Sohn vernichtet hat. Er erhält von Neptun jedoch die erlösende Nachricht, dass Diana, die Göttin der Jagd, Hippolyte vor dem Tode bewahrt hat. Diana macht Hippolyte zum König der Waldbewohner und gibt ihm seine geliebte Aricie. Hippolyte lebt, aber Theseus wird seinen Sohn nie wieder sehen.

Geschichte

Das Publikum der Uraufführung war zweigeteilt in die konservativen „Lullysten“, die die Musik von Rameau für zu modern hielten und die nicht der Tradition von Jean-Baptiste Lully entsprach, und in die sogenannten „Ramisten“, für die Rameau eindeutig als fantastisch galt. Die Oper galt jedoch als zu lang und die philosophische Bedeutung der Musik und einander folgenden Harmonien war für die Hälfte der damaligen Gesellschaft zu schwer verständlich. Rameau verpflichtete sich in seinen späteren Werken zur „Selbstkontrolle“, um die Musik für die damalige Gesellschaft akzeptabel und verständlich zu machen.

Das Libretto wurde vom Abbé Simon Joseph Pellegrin geschrieben der sich stets auch der Ideen und der Einwilligung Rameaus versicherte. Pellegrin griff das Thema der Liebesgeschichte von Hippolytos und Ariccia aus der griechischen Mythologie auf. Diese Geschichte wurde zuvor in den Tragödien Der bekränzte Hippolytos von Euripides und danach in Phèdre von Racine aufgearbeitet.

Weblinks

 Commons: Hippolyte et Aricie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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