Thomas von Stitny

Thomas von Stitny
Tomáš Štítný ze Štítného
Tomáš Štítný ze Štítného

Thomas von Stítné (Tomáš Štítný ze Štítného) ( * um 1331 in Štítné; † um 1401 in Prag) war ein Philosoph aus altem böhmischen Geschlecht.

Thomas von Stítné war einer der ersten Zöglinge der 1348 von Kaiser Karl IV. gegründeten Universität Prag. Er wurde durch zahlreiche philosophische Schriften bekannt, die zum großen Teil auf seiner Burg Stítné bei Pilgrams (Pelhřimov) verfasst wurden und zu den besten Prosawerken der böhmischen Literatur gerechnet werden.

Die seinen Schriften zugrunde liegende Weltanschauung stimmt mit der christlich-scholastischen, insbesondere der des von ihm als Autorität verehrten Thomas von Aquin, dem Inhalt nach überein. Sie unterscheidet sich jedoch sehr wesentlich in der Form, welche viel mehr homiletisch als syllogistisch ist. Damit nähert er sich den eifrigen Predigern seines Zeitalters, den Vorläufern des späteren Hussitentums, aber er entfernt sich anderseits von deren fanatischem Vernunfthass, indem er die Vernunft als höchste Autorität aufstellt. Sein Hauptwerk sind die bisher (1889) nur teilweise veröffentlichten „Gespräche“ (hrsg. von Erben, Prag 1850; von Vrtátko, Prag 1873).

Literatur

  • Pavlína Rychterová: Die Offenbarungen der heiligen Brigitta von Schweden: eine Untersuchung zur alttschechischen Übersetzung des Thomas von Stítné (um 1330 - um 1409). Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2004. Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte; H. 58. ISBN 3-412-11304-2.
  • Josef Wenzig: Studien über Ritter Thomas von Stítné: Ein Beitrag zur europäischen Culturgeschichte. Leipzig: Wiedemann, 1856.

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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