Tiergarten Weilburg

Tiergarten Weilburg
Das Bauernhaus aus Dillhausen beherbergt ein kleines Museum
Der Tierpark beherbergt seltene Tiere wie diese Skudden
Einer der Fischotter

Der Wildpark Tiergarten Weilburg ist ein Wildpark nahe der hessischen Stadt Weilburg, in der Gemarkung des Stadtteils Hirschhausen. Im Jahr 2006 hatte er rund 70.000 Besucher. Betreiber ist das Forstamt Weilburg des hessischen Landesbetriebes Hessen-Forst.

Inhaltsverzeichnis

Anlage

Neben den zahlreichen Gehegen auf einer Fläche von 93 ha, die vor allem heimische Tierarten, aber beispielsweise auch Elche, Auerochsen und Wisente zeigen, umfasst der Tierpark mehrere Weiher und ein rund sechs Kilometer langes Wegenetz. Bis zu 400 Jahre alte Hute-Eichen gehören zum Baumbestand des Parks, der zwar planmäßig gepflanzt wurde, aber einem natürlichen Mischwald nachempfunden ist.

Die Gaststätte „Hessenhaus“ befindet sich in einem Westerwälder Bauernhaus aus Langendernbach. Ein Bauernmuseum befindet sich in einem rund 200 Jahre alten Bauernhaus aus Mengerskichen-Dillhausen, das 1972 in den Park versetzt wurde. Neben den Tagesgästen werden dort auch Teilnehmer von Tagungen bewirtet. Im Park stehen verschiedene Spielgeräte für Kinder zur Verfügung.

Zu den im Wildpark Tiergarten lebenden Tieren gehören neben heimischen Dam-, Muffel-, Reh-, Rot-, Schwarzwild, Enten und Gänsen auch Auerochsen, Elchwild, Fischotter, Skudden, Steinböcke, Przewalski-Pferde sowie Wölfe, Wildkatzen und Luchse.

Im Wildpark leben über 200 Pilzarten, von denen einige auf der Roten Liste stehen. Ein Pilz-Lehrpfad informiert über die Bedeutung dieser Spezies für das Ökosystem Wald.

Geschichte

Die Anlage geht auf die Tiergärten der Grafen und Fürsten aus dem Haus Nassau-Weilburg zurück. Östlich von Weilburg, im Gebiet des heutigen Tiergartens, hielt bereits 1590 Graf Albrecht von Nassau Damwild, das aus Holland eingeführt worden war. Graf Johann Ernst ließ das Gelände von 1685 bis 1688 zu einem Jagdpark erweitern, mit einem Holzzaun einfrieden und drei Weiher mit einer Gesamtfläche von rund 1,5 Hektar anlegen.

Die Mauer, aus Veranlassung von Karl August von Nassau-Weilburg 1732 errichtet, umschliesst noch heute den Wildpark

Unter Fürst Karl August von Nassau-Weilburg wurde dieser Zaun 1732 durch eine 3,8 Kilometer lange und mehr als zwei Meter hohe Steinmauer ersetzt. Sie ist noch heute erhalten und umschließt 92 Hektar Land. Zum Bauen der Mauer wurden die Einwohner der umliegenden Dörfer herangezogen. An Wildwechseln wurden außen an der Mauer Rampen angelegt, sodass die Tiere zwar in den Park hinein, aber nicht wieder heraus konnten. Bis 1736 ließ Karl August zudem ein Jagdschloss errichten, das 1916 bei einem Brand zerstört wurde. Mauer- und Schlossbau erfolgten nach den Plänen des fürstlichen Gärtners Johann Martin Petri.

Ab 1816 wurde der Tierpark zunächst nicht mehr als solcher genutzt, sondern wie ein herkömmlicher Wald nach den Erfordernissen der Forstwirtschaft. 1970 wurde er erneut als Tierpark unter der Leitung der hessischen Landesforstverwaltung eröffnet.

Weitere Informationen

Literatur

  • Randolf Fügen: Highlights in Mittelhessen. 1. Auflage. Wartenberg Verlag Gudersberg-Gleichen 2003 ISBN 3-8313-1044-0

Weblinks

50.4886111111118.32757Koordinaten: 50° 29′ 19″ N, 8° 19′ 39″ O


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