Tierstimme

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Tierlaut nennt man die Lautäußerung eines Tieres.

Inhaltsverzeichnis

Schallwort für Tierlaute

Jede menschliche Sprache hat andere Umschreibungen für die Rufe und andere Lautäußerungen vieler Tiere, die an den Laut angelehnt sind und diesen nachahmen (Onomatopoesie). Insbesondere die – meist im Dialekt erhaltenen – Sprache der Viehwirtschaft und die Jägersprache verfügen über ein ausführliches Repertoire an Lautworten.

Lautmalereien werden unter anderem in Kinderliedern (beispielsweise Old McDonald hat 'ne Farm) sowie in der Comicsprache verwendet. Daneben spielen sie in Nachschlagewerken für die Tierbestimmung eine wichtige Rolle, etwa die Laute der verschiedenen Vögel sind recht detailliert angegeben.

Zahlreiche Tiernamen leiten sich von Lautworten ab, typisch etwa der Kuckuck, die Krähe, die Uhu, der Zilpzalp.

Liste von Tierlauten und deren Schallworten

Angeben sind hier bei den Lautmalerein die landläufige Assoziationen, wie sie schon Kindern bekannt sind – dass diese durchwegs sehr vereinfachend ist, wird in den Anmerkungen erläutert.
Abkürzungen:

Männchen; Weibchen; Jungtier
Jg.Jägersprache[1]
Tier Verb wird lautmalend wiedergegeben als Kommentare
Auerhuhn knappen, trillern, schlagen, wetzen/schleifen (Jg. Balzgesänge des ♂)
klatschen (Auffluggeräusch)
die Strophen (Gstanzl, Gsetzl) der Balzarie, siehe Auerhahnbalz
Biene summen summ, summ! das Fluggeräusch, die Bienensprache sind komplexe Bewegungs- und Vibrationsmuster („Tanz“)
Birkhuhn knappen, schnalzen, schleifen, blasen, rauschen, fauchen, kullern, kollern (Jg. Balzgesang des ♂ Spielhahns)[1] siehe Spielhahnbalz
Elefant trompeten trööt! / töröö! Ein reiner Ruf der Aufregung - die eigentliche Kommunikation findet im Infraschall statt (rumble), nur Jungtiere haben eine so hohe Stimmen, dass der Mensch sie hört[2]
Ente quaken quak!
Esel schreien, iahen i-ah!
Eule schreien Eulen zeigen deutlich verschiedene Rufe, bekannt ist das (namengebende) u-uuuuh! des Uhu oder das huh-huhuhu-huuuh! bzw. kiwitt! der Waldkauz-Männchen bzw. Weibchen, die ihm den Ruf des Totenvogels („komm-mit“) eingebracht haben
Fisch blub! beruht auf einem urbanen Mythos, der sich wohl an den Geräusch von Tauchern orientiert, das Absondern von Luftblasen ist nur von wenigen Fischen bekannt, die meisten Fische sind sprichwörtlich „stumm“, bekannt ist aber auch der Knurrhahn, der ein knurrend-grunzendes Geräusch von sich gibt
Frosch quaken quak!
Fuchs keckern[1]
Gämse pfeifen (Jg. Warnruf)[1]
Gans schnattern schnatter!
Grille, diverse Heuschrecken zirpen zirp!
Hase mucken, quäken (Wehlaut)(Hs) muck, muck!
Huhn gackern, gogatzen (oberd.);
krähen (Revierruf des ♂ Hahns)
gack, gack!, gock, gock!;
kikeriki!
vergl. „Gockel“; die gackernden Lautäußerungen sind relativ vielfältig, und umfassen Warn- und Lockrufe, vergl. ebenso lautmalend Glucke (♀ mit ○)
Hirsch[1][3] röhren(Hr), orgeln (Jg. Brunftschreie des ♂), melden (Lockruf das ♂ an das ♀ in der Brunft), trensen (Revierdrohung des ♂ nach ♂ Nebenbuhler in der Brunft), mahnen (Jg. Lockäußerung des ♀ in der Brunft);
wetzen oder schleifen (Jg. das Aufeinanderschlagen des Gewaffs (Geweihs), das die Revierkämpfe begleitet);
schrecken (allg. Warnruf bei Störung);
knören (leise Äußerung des ♂)
Hund bellen, kläffen (allgemeine Ansprache),
knurren (Drohung),
winseln, (Mitleidsäußerung),
jaulen (Wehlaut),
heulen (Revierschrei)(Hd)
wau, wau!, wuff, wuff! für das Bellen Geläut Jg. Bellen mehrere Hunde zusammen[1]
Katze miauen,
fauchen (Drohung),
schnurren (Wohllaut)
miau!
pffch!
rrr!
Kuckuck rufen kuckuck!  – dies ist ein Beispiel, wie ein Laut zu einem Bezeichner wird
Krähe, Rabe krächzen krah!  – simplifizierend, die Sprache der Krähenvogel ist komplex und kennt etliche Dutzend verschiedene Laute; die Krähe heißt wohl nach ihrer Lautäußerung
Kuh muhen, auch börken oder blöken muh!
Löwe brüllen roaar! ein Anglizismus der Comicsprache
Marder (diverse) keckern[1]
Maus fiepen, piepsen fiep!, pieps!
Mücke summen bsss! ein Anglizismus der Comicsprache
Mufflon pfeifen (Jg. Warnruf)[1]
Nachtigall schlagen
Meerschweinchen quieken oder oinken quiek!, oink!
Murmeltier pfeifen (Warnruf des Wächters)
Pferd wiehern wieher!
Schaf mähen, blöken, bähen (Jg. Lockruf des Mutterschafs) mäh!, bäh!, möh!
Schwein grunzen
quieken (○ Ferkel)
grunz!, oink!
quiek!
Seehund grunzen,
heulen
Es heult nur der Heuler, das Jungtier, ältere Robben grunzen im allgemeinen
Schnepfe quoren (Jg. Balzruf des ♂)[1]
Storch klappern sprichwörtlich: der Klapperstorch
Taube gurren
klatschen (Auffluggeräusch)
Ruckediku-Ruckediku die Wendung ist sprichwörtlich geworden; aus dem Grimm-Märchen Aschenputtel
Vögel singen, piepen, piepsen, zwitschern, tirilieren;
daneben flattern für Fluggeräusche (Jg. aufstieben, abstreichen u.ä.)
Die Verbalisierung der Vogelgesänge sind äußert vielfältig, sie reichen von piep! oder tschilp! (Sperling) bis zu komplizierten Lautfolgen, wie sie in vielen Vogelbestimmungsbüchern ausführlich angegeben sind - für etliche Vogelstimmen gibt es spezielle Worte, die hier auch eigens angeführt sind
Wachtelkönig schnarren (Jg. Balzruf des ♂)[1]
Wal singen, rufen Die verschiedenen Wale haben sehr hochentwickelte Sprachen, bei denen sogar Dialektbildung belegt ist
Wiedehopf wülen, ülen wü!, ü!
Wolf heulen auuu! Ein meist gemeinschaftlicher Revier-, Kommunikations- und Sympathiegesang – daneben ist die lautliche Kommunikation der Wölfe so vielfältig wie die des Haushundes, wenn auch meist deutlich dezenter
Ziege meckern oder mähen meck meck! mäh!
  klagen allgemein Jg. der Angst- oder Scherzlaut eines Tieres[1]
  kirren allgemein Jg. der leise Locklaut eines Tieres[1]
  brechen allgemein Jg. die Geräusche ziehenden Wildes[1]

Anmerkungen:

(Hd) Zahlreiche Bezeichnungen gibt es für spezielle Äußerungen dressierter Hunde, wie Melden, Anzeigen (Jg. Melden von Schweiß (Blut))[1], Standlaut (Jg. Melden von Wild)[1]
(Hr) Röhren ist eine im Alpenmythos verklärte Lautäußerung, die sogar in Wettbewerben reproduziert wird
(Hs) Wird jagdlich mit der Quäke imitiert[1], die Feldhasen zur Duckstellung bringt

Siehe auch

Medien

Onomatopoesie:

  • ARTE Karambolage, diverse Folgen – zum Vergleich der Lautmalereien deutscher und französischer Kinder (Weblink Sendungsarchiv)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Walter Prader: Jägersprache von A bis Z. In: Südtiroler Jagdportal. Abgerufen am 2. Juni 2008. (de)
  2. Die Sprache der Elefanten (Forschungsprojekt unter der Leitung von Univ. Prof. Doz. Dr. Helmut Kratochvil; Tiergarten Schönbrunn) Die Sprache der Elefanten online
  3. Hubert Zeiler: Rotwild in den Bergen. Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85208-053-3

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