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Tinglev
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Dänemark Verwaltungsbezirk: Syddanmark Kommune (seit 2007): Aabenraa Koordinaten: 54° 56′ N, 9° 15′ O54.9344444444449.2463888888889Koordinaten: 54° 56′ N, 9° 15′ O Einwohner: 2.867 (2009[1]) Postleitzahl: 6360 Tinglev (deutsch Tingleff) ist eine Gemeinde in der Region Syddanmark, Dänemark. Zwischen 1970 und 2007 war sie Zentrum der Tinglev Kommune, zu der auch die Gemeinden Bjolderup, Burkal, Bylderup, Ravsted und Uge gehörten. 2007 wurde sie mit der gesamten Kommune Teil der neuen Aabenraa Kommune.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegebiet
Nachbargemeinden sind im Westen Burkal und Bylderup, im Norden Bjolderup und Uge, im Osten Kliplev und Holbøl und im Süden Bov und Jardelund (Kirchspiel Medelby). Zur recht großflächigen Gemeinde gehören unter anderem die Dörfer Broderup, Egebæk, Kravlund, Sofiedal, Stoltelund, Terkelsbøl und Vippel, die wie das Kirchdorf Tinglev selbst in der Kaiserzeit eigenständige Landgemeinden bildeten. Das alte Adelsgut Stoltelund, seinerzeit Besitz einer wohltätigen Stiftung in Bredstedt, bildete einen eigenen Gutsbezirk, ging aber schon 1871 in der gleichnamigen Landgemeinde auf.
Geschichte
Die Geest um Tinglev war im Mittelalter recht dünn besiedelt. Zwar erwarben einzelne Güter und das Kloster in Løgumkloster hier einige Streugüter, doch blieb der größte Teil der Gemeinde direkt unter landesherrlicher Verwaltung. Tinglev gehörte zur Schluxharde im Amt Tondern, einem der größten landesherrlichen Distrikte im Herzogtum Schleswig. Stoltelund bildete ein eigenständiges adeliges Gut. Nach der Einverleibung des Herzogtums Schleswig in das Königreich Preußen wurden die oben genannten acht Landgemeinden eigenständig, auch das Gut Stoltelund bildete zunächst als Gutsbezirk eine eigene Gemeinde, ging aber schon 1871 in der gleichnamigen Landgemeinde auf. 1872 schloss das kleine Dorf Wippel sich der Gemeinde Tingleff an. Ab 1889 bildete das gesamte Kirchspiel einen eigenen Amtsbezirk.
Erst nach dem Bau der Eisenbahn 1864 nahm das arme Geestdorf einen erheblichen Aufschwung. 1920 gab es in der Gemeinde eine deutsche Mehrheit, doch zählte in der Ersten Zone nur das Gesamtergebnis aller Gemeinden. Die Landsgemeinden im Kirchspiel wurden zu einer einheitlichen Gemeinde zusammengefasst, die dem Amt Tondern angehörte. 1970 wurde Tinglev zu einer Primärkommune, der die Nachbarkirchspiele Bjolderup, Burkal, Bylderup, Ravsted und Uge angeschlossen wurden. Diese schloss sich 2007 nicht der Tradition folgend Tønder an, sondern dem für das Hauptdorf verkehrstechnisch näher liegenden Aabenraa.
Wirtschaft und Verkehr
Tinglev ist heute der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Nordschleswig. Der Bahnhof liegt an der Hauptstrecke von Fredericia nach Flensburg und Hamburg und ist Haltepunkt für alle Eurocity- und Intercity-Züge. Hier zweigt die Bahnstrecke nach Sønderborg ab, die ebenfalls von Intercity-Zügen von und nach Kopenhagen befahren wird. Die bereits 1867 eröffnete Nebenbahn nach Tønder liegt hingegen seit 1974 für den Personenverkehr und seit 2004 auch für den Güterverkehr still.
Tinglev liegt unweit der Autobahn E 45 und ist durch gut ausgebaute Landstraßen mit Tønder, Flensburg und Sønderborg (in allen drei Fällen die Fernstraße 8) sowie Aabenraa und Løgumkloster verbunden. Auch zahlreiche Buslinien treffen sich in Tinglev.
Integration Grenzland
Tinglev ist für das Grenzland Deutschland–Dänemark ein wichtiger Teil der grenzüberschreitenden Integration. Die Deutsche Nachschule Tingleff (DNT), mittlerweile seit Jahrzehnten aktiv und die einzige Schule dieser Art weltweit, hat jedes Jahr rund 75 Schüler aus dem Grenzgebiet, aber auch aus anderen Teilen Europas und der Welt. Diese werden neben anderen grenzüberschreitenden Aktivitäten, Geschichte und Kultur mit beiden Sprachen konfrontiert.
Sehenswürdigkeiten
Tinglev besitzt eine romanische Kirche. Nordöstlich von Terkelsbøl liegt der Freizeitpark Sommerland Syd, der vor allem für seine hohe und schnelle Achterbahn bekannt ist.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hjalmar Schacht, Politiker, Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister
- Jens Jessen, Wirtschaftswissenschaftler, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Einzelnachweise
- ↑ www.statistikbanken.dk → Befolkning og valg → Folketal → Tabelle BEF44 (Folketal pr. 1. januar fordelt på byer)
Weblinks
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