- Titer (Chemie)
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In der Analytischen Chemie ist der Titer oder Normalfaktor f ein Faktor, der die Abweichung der tatsächlichen Konzentration (cexp.) einer Maßlösung von der Nennkonzentration (ctheor.) der Lösung angibt:
Die Bestimmung der Stoffmenge (n) bei einer Titration erfolgt über das Produkt der angegebenen Konzentration (c) und dem verbrauchten Volumen (V):
Da die Stoffmenge von der Konzentration abhängt, kann durch Berücksichtigung des Normalfaktors f ein genaueres Ergebnis bei der Titration mit der eingestellten Lösung ermittelt werden:
Der Titer ist ein für die jeweilige Maßlösung spezifischer Wert. Je nach Bestimmungsmethode kann ein leicht unterschiedlicher Titer für ein und dieselbe Maßlösung bestimmt werden. Eine bekannte Methode zur Titerbestimmung ist die Säure-Base-Titration oder Redox-Titration, aber auch gravimetrische oder argentometrische Bestimmungen sind möglich.
Sinnvollerweise wird die gleiche Methode für die Messung und die Titer-Bestimmung verwendet, da die Endpunkt-Bestimmung bei jeder Methode unterschiedlich ist und so Differenzen entstehen. Je nach verwendeter Messmethode zur Titerbestimmung ist eine geeignete Urtitersubstanz zu wählen.
Das Arzneibuch, die Rechtsvorschrift für die Analytik in der Apotheke und der Pharmazeutischen Industrie schreibt vor, dass der Titer maximal um 10 % abweichen darf, also einen Wert zwischen 0,9 und 1,1 haben muss, da sonst bei Gehaltsbestimmungen Probleme auftreten können.
Literatur
- G. Jander, K. F. Jahr, G. Schulze: Maßanalyse. 16. Auflage, de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017098-1.
Weblinks
Wikibooks: Praktikum Anorganische Chemie/ Titerbestimmung – Lern- und Lehrmaterialien
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