- Tmap
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TMap (Test Management Approach) ist ein Modell im Bereich des Testens und der Qualitätssicherung von Software, in der alle anfallenden Aspekte, das Umfeld und die Vorgehensweise strukturiert werden.
Damit ist TMap spezieller als Prozessmodelle wie ITIL oder das V-Modell, die den gesamten Prozess der Softwareentwicklung betrachten. Veröffentlicht wurde es 1995 von Martin Pol, Ruud Teunissen und Erik Van Veenendaal. TMap kann TPI gegenüber gestellt werden. Während TMap die Tests selbst strukturiert, will TPI – Test Process Improvement – den gesamten Testprozess optimieren. Damit befindet sich TPI auf der Management-Ebene, während TMap im konkreten Projekt eingesetzt werden soll. Der Testprozess wird in 4 Bereiche, sogenannte Pfeiler gegliedert:
- Infrastruktur
- Technik
- Organisation
- Phasenmodell
Unter Organisation werden alle organisatorischen Aspekte, wie z. B. die Trennung von Tester und Testmanager, verstanden. Infrastruktur sind Werkzeuge wie Testtools, Testsysteme oder auch Hardware. Mit Technik ist die Technik des Testens gemeint (TMap selber wäre also eine Technik). Das Phasenmodell betrachtet die Projektarbeit (der Softwareentwicklung) aus Sicht des Testens.
Neben der Gliederung spielt das Verständnis der Zielvereinbarung eine zentrale Rolle: Das Ziel des Softwaretests ist es, ein Risiko zu minimieren (Risikomanagement). Diesem Ziel stellt TMap den Aufwand des Testens gegenüber. Damit kann das Ziel vom Management quantifiziert werden. Bei geringem Testumfang wird das Risiko entsprechend hoch sein. TMap möchte, dass dieses Ziel als Rahmenbedingung betrachtet wird. Das TMap typische Vorgehen soll diese Zielvorgabe möglichst effizient umsetzen. Dabei spielen bestimmte Testtechniken eine Rolle. Hier sollen nur die Namen vorgestellt werden:
- Strukturtest
- Entscheidungstabellentest
- Datenkombinationstest
- Elementarer Vergleichstest
- Error Guessing
- Datenzyklustest
- Modul-Interface-Test
- Geschäftsprozesstest
- Real-Life-Test
- Semantischer Test
- Syntaktischer Test
TMap ist wie TPI ein registriertes Markenzeichen der Sogeti-Gruppe (eigenständiger Teil des CapGemini-Konzerns). Dabei basiert TMap auf praktischer Erfahrung und stellt damit keine theoretische, sondern eine pragmatische Methode dar. TMap hat sich mittlerweile zu einem international anerkannten Standard entwickelt und wird von Unternehmen unterschiedlicher Branchen eingesetzt.
- Komplementärprozess
TMap wird gut ergänzt durch den Strukturierten Testprozess nach B. Legrand [1] sowie dessen ganzheitlich orientierte Umgebung, dem sogenannten Q-Course.
Literatur
- M. Pol, T. Koomen, A. Spillner: Management und Optimierung des Testprozesses, ISBN 3-89864-156-2
- B. Legrand: Q-Course Quality and Organization, ISBN 1-4116-1020-2
- Tim Koomen, Leo van der Aalst, Bart Broekman, Michiel Vroon: TMap Next - Ein praktischer Leitfaden für ergebnisorientiertes Softwaretesten, ISBN 3-89864-461-8
Weblink
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