- Torres Garcia
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Joaquín Torres García (* 28. Juli 1874 in Montevideo; † 8. August 1949 ebenda; auch Joaquín Torres-García) war ein uruguayischer Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gut die Hälfte seines Lebens hat Joaquín Torres García außerhalb seines Heimatlandes verbracht. Da sein Vater nur ein armer Ladenverkäufer war, wurde er von seiner Mutter in Sachen Grundwissen unterrichtet. 1891 wandert der 17-Jährige mit der Familie in die katalanische Heimat des Vaters aus; erst 1934 kehrt er nach Uruguay zurück. Seine künstlerische Ausbildung erhält er an der Escuela Oficial de Bellas Artes de Barcelona („Llotja“). Ab 1897 arbeitet er als Illustrator für religiöse Zeitschriften wie der Revista Popular und verschiedener Bücher. Die Zeichnungen der nächsten Jahren weisen einen von Henri de Toulouse-Lautrec geprägten Stil auf. Er erhält Aufträge für Wand- und Fensterbilder in Kirchen, anderen öffentlichen Gebäuden und den uruguayischen Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel 1910. Im Jahr 1909 heiratet er Manolita Piña de Rubíes, mit der er vier Kinder haben wird.
In New York, wohin er 1920 zieht, versucht er von ihm entworfenes Holzspielzeug herzustellen und zu vermarkten. Nach zwei Jahren verlässt er New York wieder und kehrt nach Europa zurück, wo er zunächst in Italien lebt. Von dort geht er 1924 nach Frankreich. Bis 1926 lebt Torres García in Villefranche-sur-Mer in der Nähe von Nizza, dann in Paris. In der französischen Hauptstadt teilt er sich mit Jean Hélion ein Atelier und gründet 1930 mit Michel Seuphor die Gruppe „Cercle et Carré“. In dieser Zeit beginnt er sich für prähistorische, primitive und präkolumbische Kunst zu interessieren und entwickelt seinen „Universalismo Costructivo“. Finanziell immer mehr unter Druck geraten verlässt er 1932 Paris und geht nach Madrid. Von dort kehrt er 1934, nach 43 Jahren der Abwesenheit, in seine südamerikanische Heimat zurück. In Montevideo gründet Torres García die „Asociacíon de Arte Constructivo“ (AAC), gibt Zeichenunterricht und widmet sich der Verbreitung seiner künstlerisch-ästhetischen Theorie einer spezifisch lateinamerikanischen Kunst.
Theoretische Arbeiten: Notes sobre art (1913) Estructura (1935) Universalismo Constructivo: contribución a la unificación del arte y la cultura de América (1943)
Ausstellungen: 1921 Withney Studio Club, New York; 1933 Museo de Arte Moderno, Madrid; postume Ausstellungen finden in Argentinien, Frankreich, den Niederlanden, Uruguay, Kanada, den USA, England, Spanien und anderen Ländern statt
Schriften
- Historia de mi Vida. Barcelona 1990.
Literatur
- Joaquín Torres-García. Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden 1962 (Ausstellungskatalog)
- Emmanuel Guigon: Joaquín Torres-García. Un mondo contruit. Edition Hazan, Strtaßburg 2002, ISBN 2-901833-53-5 (Katalog zur gleichnam. Ausstellung)
- Mark Scheps u.a.: Lateinamerikanischen Kunst im 20. Jahrhundert. Prestel, München 1993, ISBN 3-7913-1241-3 (Kat. zur gleichnam. Ausstellung).
- Dörte Zbikowski: Geheimnisvolle Zeichen. Fremde Schriften in der Malerei des 20. Jahrhunderts; Paul Gauguin, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Willi Baumeister, Julius Bissier, Joaquín Torres-García, Adolph Gottlieb, Mark Tobey. Cuivillier Verlag, Göttingen 1996, ISBN 3-89588-637-8 (zugl. Dissertation, Universität Marburg 1995)
Weblinks
Personendaten NAME Torres García, Joaquín KURZBESCHREIBUNG uruguayischer Maler GEBURTSDATUM 28. Juli 1874 GEBURTSORT Montevideo STERBEDATUM 8. August 1949 STERBEORT Montevideo
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