- Totenleuchten
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Eine Totenleuchte ist eine im Mittelalter auf Kirchhöfen, Totenkapellen oder Karnern und allgemeinen Begräbnisplätzen errichtete Säule. In dem meist mit einem Kreuz bekrönten laternenartigen Aufsatz brannte ein Totenlicht. Ab dem 12. Jahrhundert in Frankreich verbreitet unter dem Begriff Lanterne des Morts (Totenlaterne), findet sie sich ab dem 13. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum.
Es gibt auch Leuchten, die an der Innenwand einer Kapelle oder Kirche angebracht waren, wie z. B. im Kreuzgang in Augsburger Dom. An der Außenwand angebrachte Totenleuchten nennt man Lichterker.
Eine bekannte mit Reliefs aus der Leidensgeschichte Christi geschmückte Totenleuchte von 1381 findet sich vor der Stiftskirche zu Klosterneuburg. Die älteste Totenleuchte Deutschlands ist die 1268 im Friedhof des Kloster Pforta errichtete Totenleuchte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Totenleuchten auch zum Gedenken an die Kriegsopfer errichtet.
Literatur
- Franz Hula: Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs. Verlag Helene Poech, Wien 1948
- Franz Hula: Mittelalterliche Kultmale. Die Totenleuchten Europas. Karner, Schalenstein u. Friedhofsoculus. Selbstverlag, Wien 1970
Weblinks
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