Trachtenjanker

Janker aus dem Trentino

Unter Janker versteht man heutzutage eine gerade geschnittene, hüftlange Jacke aus gewalkter Schafwolle, deren Stoffkanten andersfarbig abgesetzt sein können. Die Knöpfe dieser Jackenform sind gewöhnlich aus Metall oder Horn. Die Farbe der Jacke ist gewöhnlich grau, grün oder rot. Im Alpenraum werden auch Strickjacken als (Strick-)Janker bezeichnet.

Der Janker zählt zur Trachtenmode und wurde gegen Ende der 1960er-Jahre populär, als der sogenannte Trachtenlook Modetrend war.

Allerdings sind Janker gerade als Kinderbekleidung wieder sehr gefragt. Walkstoff besteht zu 100% aus Schafswolle, die in einem speziellen Verfahren, unter Zugabe von Lauge durch Kochen und Walken ihr ursprüngliches Volumen um vierzig Prozent reduziert. Die hierbei entstehenden Lufteinschlüsse verleihen dem Naturmaterial Trageeigenschaften, die denen von modernen Microfasern entsprechen. Fähig, mehr als die Hälfte seines Eigenvolumens an Feuchtigkeit aufzunehmen, wirkt Wollwalk gleichzeitig wärme- und kälteregulierend. Daneben ist es atmungsaktiv, multidirektional dehnbar, weich und geschmeidig. Derart ausgerüstet mit den positivsten Eigenschaften ersetzt eine Jacke aus dünnen Wollwalk jede Strickjacke, eine Jacke aus dickem Material jeden Mantel.

Der Begriff Janker wurde in Österreich im 16. und 17. Jahrhundert erstmals verwendet, bezeichnete damals jedoch einen bodenlangen Frauenmantel. Seit dem 18. Jahrhundert wird dieser Begriff für eine Trachtenjacke gebraucht.