- Trans-Ocean-Preis
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(„Trans-Ocean“ Verein zur Förderung des Hochseesegelns e.V.)Zweck: Förderung des Segelsports und insbesondere das sportlichen Hochseesegelns Vorsitz: Bernd Luetgebrune Gründungsdatum: 1968 Mitgliederzahl: 6000 Sitz: Cuxhaven Website: www.trans-ocean.org Der „Trans-Ocean“ Verein zur Förderung des Hochseesegelns e.V. ist ein Segelverein für Blauwasser- und Fahrtensegler.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde der Verein im Jahr 1968 von dem Architekten und Einhandsegler Claus Hehner, der sich und anderen damit eine institutionalisierte Plattform zur Teilnahme an Einhand-Hochseeregatten schaffen wollte. Inzwischen liegt der Schwerpunkt des Vereinslebens nicht mehr im Regattasport, sondern im Bereich des Langfahrtsegelns. Von 1989 bis 2003 war der Bundesverdienstkreuzträger und Berufsfunker Helmut Bellmer Vorsitzender des Vereins. Zu seinem Nachfolger wurde der Notar Bernd Luetgebrune.
Leistungen für Mitglieder
Der Verein unterhält ein weltweites Netz von 165 Stützpunkten um die Mitglieder auf großer Fahrt zu unterstützen. Die Stützpunkte werden von deutschsprachigen Stützpunktleitern ehrenamtlich betrieben. Sie bieten den Trans-Ocean-Mitgliedern lokale Informationen und helfen den Seglern häufig bei der Kommunikation, zum Beispiel durch Post-Dienste.[1]
Trans-Ocean sammelt und veröffentlicht Standortmeldungen der Mitglieder, die auf Langfahrt sind. Dies ermöglicht Angehörigen und Freunden die Reise zu verfolgen. Ein ähnlicher Dienst wird in Zusammenarbeit mit dem Amateurfunkverein Intermar angeboten.
Für Mitglieder, die ein eigenes Schiff besitzen, stellt der Verein einen Standerschein als Eigentumsnachweis aus. Diese Schiffe dürfen dann den Vereinsstander führen.
Zeitweise vermittelte der Verein eine Gruppenkrankenversicherungen, die auf die Bedürfnisse von Langfahrseglern ausgerichtet war.
Bis auf ein Büro gibt es weder Vereinsräume noch einen Vereinshafen.
Trans-Ocean-Preis
Mit dem Trans-Ocean-Preis wird einmal jährlich eine besondere Leistung im Hochseesegeln ausgezeichnet. Neben dem im Jahr 2004 eingestellten Schlimbach-Preis und dem Goldenen Kompass der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ gilt der Trans-Ocean-Preis derzeit als höchste Auszeichnung im deutschen Segelsport. Der Preis wird gegen Jahresende im Anschluss auf die Jahreshauptversammlung in Cuxhaven verliehen. Bis zur Verleihung wird der Preisträger geheim gehalten. Zusätzlich vergibt der Verein die „Trans Ocean Medaille“, den „Weltumseglerpreis“ und die „Silberne Kugelbake“. Letzteren für Nonstopfahrten von Nordamerika nach Cuxhaven.
Jahr Preisträger Yacht Strecke Dauer Reise 1970 Ingeborg von Heister Ultima Ratio (Trimaran) Nordatlantiküberquerung, einhand in beide Richtungen[2] 1971 Folkmar Gräf Dadztoy (6,30 m, Eigenbau) 88 Tage Nordatlantiküberquerung New York – Cuxhaven, einhand. 1972 Dr. Jörgen Meyer Paloma (Slup, 10.5 m) 27.000 sm 50 Wochen Deutscher Geschwindigkeitsrekord für eine Weltumsegelung auf der Passatroute, der bis heute (2009) ungeschlagen ist[3] 1975 Claus Hehner Trans-Pazifik Einhandregatta (San Francisco - Okinawa) 1979 Wilfried Erdmann Kathena 30.223 sm 421 Seetage Erste deutsche Einhandweltumseglung 1981 Dr. Ernst Bullmer Bummler X (Trimaran) 3 Jahre Weltumsegelung auf der Passatroute 1982 Erich Wilts, Dr. Heide Wilts Freydis (Reinke Hydra) 23.000 sm 11 Monate Antarktis, Kap Hoorn, Antarktis, Patagonien, Galapagos-Inseln, Panama-Kanal, Karibik, Cuxhaven 1985 Wilfried Erdmann Kathena Nui (Dübbel & Jesse Nordsee 34 aus Aluminium) 30.183 sm 271 Tage Erste Einhand-Nonstop-Weltumseglung eines Deutschen in West-Ost-Richtung[4] 1987 Burkhard Pieske Shangri-La (Katamaran) 10 Jahre Erste Ost-West-Umrundung Kap Hoorns unter deutscher Flagge 1989 Wolfgang Quix Jeantex T 3000 (40 Fuß Slup von Georg Nissen) 1990 Gudrun Calligaro Mädchen (Dufour Arpèrge) 31.843 sm 338 Seetage Erste deutsche Einhand-Weltumseglerin. Brest, Kapstadt, Tasmanische See, Panamakanal, Brest 1991 Rollo Gebhard Solveig IV (Hallberg-Rassy 42) 8 Jahre Emden, von Cairns (Australien) nonstop nach Emden, zusammen mit Ehefrau Angelika 1992 Gerd Engel Sposmoker I (Katamaran) 69 Tage Einhandtörn ins Packeis, nördlich von Spitzbergen 1995 Paul Maier Matangi (41 Fuß Katamaran) Weltumsegelung mit Frau und Kind via Magellanstraße und Kap der Guten Hoffnung 1998 Gerd Engel Sposmoker II (Katamaran) Antarktis und Packeis bei Spitzbergen. Dabei Nonstop Ushuaia (Argentinien) nach Cuxhaven. 1999 Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ Wappen von Bremen III 30.000 sm 12 Monate Bremerhaven, Karibik, Panama-Kanal, Südamerika, Kap-Hoorn-Passage, Karibik, US-Ostküste, Grönland, Island, Bremerhaven 2000 Reinhard Bellingrodt Lady II (Contest 36) 10 Monate Atlantik, Pazifik, Südsee, Indischer Ozean, Rotes Meer 2001 Wilfried Erdmann Kathena Nui (Dübbel & Jesse Nordsee 34) 31.362 sm 343 Tage Erste Einhand-Nonstop-Weltumseglung eines Deutschen in Ost-West-Richtung[5] 2002 Heidrun Wassermann, Dieter Wassermann Pommern Atlantikreise 2003 Uwe Röttgering FANFAN! (Aluminiumkutter von Dick Zaal) 50.213 sm 26 Monate Hooksiel, Jan Mayen, Grönland, Inseln der Südpolarmeere, Neuseeland, Midway-Atoll, Chile, Kap Hoorn, Südgeorgien, Kapstadt, Newport, Färöer, Hooksiel[6][7] 2004 Johanna Zimmermann, Otto Max Zimmermann Astronotus II (Reinke Hydra) Lissabon, Fernando de Norhona, Kapstadt, Kerguelen, Tasmanien, Australien, Cairns, Neukaledonien, Alaska, Vancouver, Marquesas, Tuamotos, Tahiti, Südamerika, Cabo Virgines (Chile), Azoren, Plymouth, Wilhelmshaven 2005 Bernt Lüchtenborg Auryn (Mody 42) 1850 Tage Kap Hoorn, Kap der Guten Hoffnung, Südpolarmeer, Antarktis, Karibik, Südsee, Brasilien, Seychellen, Madagaskar, Great Barrier Reefs, Fjorde Feuerlands, Osterinsel, Papua-Neuguinea. Reise teils einhand, teils mit Crew. 2006 Ingrid Pfeiffer, Dr. Timm Pfeiffer Sonnenschein (Slup) 55.805 sm 9½ Jahre Vier Äquatorquerungen, drei Atlantiküberquerungen 2007 Manfred Jabbusch White Which (Hallberg-Rassy 352) 7 Jahre Trinidad, Kerguelen, Fremantle, Trinidad 2008 Kathrin Meinnert, Stefan Post Sidartha (Feltz Skorpion II) 38.914 sm 4 Jahre Barfußroute, Kap der Guten Hoffnung, brasilianische, chilenische Kanäle (Beagle Kanal, Puerto Eden, Golf der Leiden) Trans-Ocean-Magazin
Die Mitgliederzeitschrift „Trans-Ocean, Verein zur Förderung des Hochseesegelns“ erscheint alle drei Monate. Neben Nachrichten vom Verein, von den Stützpunkten und aus der Segler-Szene enthält es Berichte aus den weltweiten Segelrevieren, die häufig von den Mitgliedern geschrieben werden. Die Zeitschrift erscheint seit 1971. Die Ausgaben werden seit dem fortlaufend nummeriert. Die Zeitschrift wird auch mit den Nebentiteln „Trans-Ocean“, „Mitteilungsblatt“ und später „TO“ bezeichnet.
Mitgliedschaften
Der „Trans-Ocean“ Verein zur Förderung des Hochseesegelns e.V. ist Mitglied der folgenden Verbände und Vereine:
- Deutschen Segler-Verband
- Landessportbund Niedersachsen
- Segler-Verband Niedersachsen
- Sport in Cuxhaven e. V.
- Deutschen Nautischen Verein
Literatur
- Trans-Ocean Magazin ISSN 1433-4798
Weblinks
- Trans-Ocean e.V. Verein zur Förderung des Hochseesegelns (offizielle Seite)
- INTERMAR Amateur-Seefunk e.V. (offizielle Seite)
Einzelnachweise
- ↑ Liste aller Trans-Ocean-Stützpunkte (PDF; 145 kB).
- ↑ Volker J. Bürck: Einsam und doch gemeinsam über die Ozeane. Welt Online, 9. März 2008.
- ↑ jk: In Zukunft nur noch zu Fuß!. Hamburger Abendblatt, 27. November 1972.
- ↑ Wilfried Erdmann: Die magische Route. Als erster Deutscher allein und nonstop um die Erde. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1986. 3. Auflage Delius Klasing, Bielefeld 2001, ISBN 3-7688-0787-8
- ↑ Wilfried Erdmann: Allein gegen den Wind. Nonstop in 343 Tagen um die Welt. Delius Klasing, Bielefeld 2002. ISBN 3-7688-1343-6.
- ↑ Uwe Röttgering: Die See gehört mir. Delius Klasing, Bielefeld 2004. ISBN 3-7688-1575-7.
- ↑ Lasse Johannsen:Klare Prioritäten. Zeitschrift Yacht, Ausgabe 23/2008. S. 118-125.
53.8628.6994444444445Koordinaten: 53° 51′ 43,2″ N, 8° 41′ 58″ O
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