Trans-Ocean

Trans-Ocean
TO
(„Trans-Ocean“ Verein zur Förderung des Hochseesegelns e. V.)
Trans-Ocean-Logo.jpg
Zweck: Förderung des Segelsports und insbesondere das sportlichen Hochseesegelns
Vorsitz: Bernd Luetgebrune
Gründungsdatum: 1968
Mitgliederzahl: 5.838 Stand 10/09
Sitz: Cuxhaven
Website: www.trans-ocean.org

Der „Trans-Ocean“ Verein zur Förderung des Hochseesegelns e. V. ist ein Segelverein für Blauwasser- und Fahrtensegler.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 20. Oktober 1968 kamen in Idstein (Taunus) 17 Frauen und Männer zusammen, um eine Idee von dem Architekten und Einhandsegler Claus Hehner in die Tat umzusetzen: Das Hochseesegeln gezielt zu fördern. "Trans Ocean" sollte eine Lücke schließen. Es sollten auch die Hochseesegler unterstützt werden, die eine solche Unterstützung nicht von anderer, offizieller Seite, erwarten konnten, die an Ozean-Regatten teilnehmen wollten oder auf andere Art und Weise Hochseesegelsport auf den Weltmeeren betrieben. Konkreter Anlass war eine Idee von Claus Hehner, der an dem alle vier Jahre stattfindenden Transatlantikrennen OSTAR teilnehmen wollte, aber kein Geld hatte. Andere Vereine, die im Deutschen Seglerverband aktiv waren, sahen die Initiative zu Beginn durchaus skeptisch. Dennoch wurde "Trans Ocean" als außerordentliches Mitglied aufgenommen. Da Hehner in der Seglervereinigung Cuxhaven aktiv war, wurde die Stadt an der Elbmündung Domizil des neuen Vereins. Inzwischen liegt der Schwerpunkt des Vereinslebens nicht mehr im Regattasport, sondern im Bereich des Langfahrtsegelns. Vorsitzende: Von der Gründung 1968 bis 1989 war es Jörn Ulrich Bachmann, von 1989 bis 2005 war es der Bundesverdienstkreuzträger und Berufsfunker Helmut Bellmer. Seit dem 12. Feb. 2005 ist es der Rechtsanwalt und Notar Bernd Luetgebrune.

Leistungen für Mitglieder

Der Verein unterhält ein weltweites Netz von 196 Stützpunkten um die Mitglieder auf großer Fahrt zu unterstützen. Die Stützpunkte werden von deutschsprachigen Stützpunktleitern ehrenamtlich betrieben. Sie bieten den Trans-Ocean-Mitgliedern lokale Informationen und helfen den Seglern häufig bei der Kommunikation, zum Beispiel durch Post-Dienste.[1]

Trans-Ocean sammelt und veröffentlicht Standortmeldungen der Mitglieder, die auf Langfahrt sind. Dies ermöglicht Angehörigen und Freunden die Reise zu verfolgen. Ein ähnlicher Dienst wird in Zusammenarbeit mit dem Amateurfunkverein Intermar angeboten.

Für Mitglieder, die ein eigenes Schiff besitzen, stellt der Verein einen Standerschein als Eigentumsnachweis aus. Diese Schiffe dürfen dann den Vereinsstander führen.

Zeitweise vermittelte der Verein eine Gruppenkrankenversicherungen, die auf die Bedürfnisse von Langfahrseglern ausgerichtet war.

Bis auf ein Büro gibt es weder Vereinsräume noch einen Vereinshafen.

Trans-Ocean-Preis

Mit dem Trans-Ocean-Preis wird einmal jährlich eine besondere Leistung im Hochseesegeln ausgezeichnet. Neben dem im Jahr 2004 eingestellten Schlimbach-Preis und dem Goldenen Kompass der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ gilt der Trans-Ocean-Preis derzeit als höchste Auszeichnung im deutschen Segelsport. Der Preis wird gegen Jahresende im Anschluss auf die Jahreshauptversammlung in Cuxhaven verliehen. Bis zur Verleihung wird der Preisträger geheim gehalten. Zusätzlich vergibt der Verein die „Trans Ocean Medaille“ für besonders sportliche Leistungen, den „Weltumseglerpreis“ und die „Silberne Kugelbake“. Letzteren für Nonstopfahrten von Nordamerika nach Cuxhaven.

Der Preis wurde von dem damaligen Gründungsmitglied und Künstler Arno Knof geschaffen, der auch die Medaillen gestaltet hat. Die Preisträger erhalten nur ein gerahmtes Bild mit einer gravierten Plakette. Der Preis selber stand nach der Preisverleihung im Büro des Cuxhavener Bürgermeisters, seit der Einrichtung der Sonderausstellung Trans-Ocean steht er im Fischereimuseum Cuxhaven.

Jahr Preisträger Yacht Strecke Dauer Reise
1970 Ingeborg von Heister Ultima Ratio (Trimaran) Nordatlantiküberquerung, einhand in beide Richtungen[2]
1971 Folkmar Gräf Dadztoy (6,30 m, Eigenbau) 88 Tage Nordatlantiküberquerung New York – Cuxhaven, einhand.
1972 Jörgen Meyer Paloma (Slup, 10,5 m) 000000000027000.000000000027.000 sm 50 Wochen Deutscher Geschwindigkeitsrekord für eine Weltumsegelung auf der Passatroute, der bis heute (2009) ungeschlagen ist[3]
1973 Gerd Müller Raireva 000000000030000.000000000030.000 sm 7 Jahre Weltumsegelung vom August 1966 bis Oktober 1973.
1974 Reinhard Laucht Peter von Danzig 000000000028500.000000000028.500 sm Skipper beim Whitbread Round the World Race 1973/1974
1975 Claus Hehner Mex Trans-Pazifik Einhandregatta (San Francisco – Okinawa)
1976 Götz „Jacky“ Schreiber Joshua (Najad 900) 102 Tage Von den Azoren über Neufundland entlang der Westküste Grönlands bis nach Thule (78° 15' N), so weit wie kein Sportsegler vor ihm. Zurück nonstop von Grönland nach Helgoland.
1977 Hans-Wolf Steinig Seven Seas 000000000031000.000000000031.000 sm Weltreise von Oktober 1972 bis 1977
1978 Hans-Dieter Lamle Kattegat 000000000013500.000000000013.500 sm Von Falmouth einhand durch die Magellanstraße nach Punta Arenas und von dort durch den Panamakanal nach Florida
1979 Wilfried Erdmann Kathena 000000000030223.000000000030.223 sm 421 Seetage Erste deutsche Einhandweltumseglung
1980 Burghard Pieske Shangri-La (Selbstbau Katamaran) 10 Jahre Weltumsegelung. Dabei erste Ost-West-Umrundung Kap Hoorns einer Yacht unter deutscher Flagge
1981 Dr. Ernst Bullmer Bummler X (Katamaran Apache 42) 3 Jahre Weltumsegelung auf der Passatroute
1982 Erich Wilts, Dr. Heide Wilts Freydis (15 m veränderte Reinke Hydra) 000000000023000.000000000023.000 sm 11 Monate Antarktis, Kap Hoorn, Antarktis, Patagonien, Galapagos-Inseln, Panama-Kanal, Karibik, Cuxhaven
1983 Richard Konkolski Nike II 000000000030000.000000000030.000 sm 213 Tage Für die Teilnahme an der BOC Challenge (einhand in Etappen um die Welt)
1984 Theo Biesemann Jönathe N   Weltumsegelung von August 1981 bis Herbst 1984, Kap Hoorn von West nach Ost
1985 Wilfried Erdmann Kathena Nui (Dübbel & Jesse Nordsee 34 aus Aluminium) 000000000030183.000000000030.183 sm 271 Tage Erste Einhand-Nonstop-Weltumseglung eines Deutschen in West-Ost-Richtung[4]
1986 Dieter Kowalewski Snowball (10 m Stahl Taranga)   3 Monate Nordatlantikreise, dabei Plymouth-USA im Rahmen einer Regatta, mit 25 Jahren jüngster Preisträger
1987 Reimar Böttger Plejades 000000000017700.000000000017.700 sm 145 Tage 12. Februar 1987 ab Helgoland nonstop bis 37.5° S, über St. Helena bis Kap Farvel/Grönland, Jan Mayen. 2. September 1987 Ankunft in Lesum.
1988 ASV Berlin Walross III 000000000028500.000000000028.500 sm Am 31. Juli 1987 von Cuxhaven nach Australien zur 200-Jahr-Feier. Am 9. Juli 1988 zurück in Cuxhaven.
1989 Wolfgang Quix Jeantex T 3000 (40 Fuß Slup von Georg Nissen)
1990 Gudrun Calligaro Mädchen (Dufour Arpèrge) 000000000031843.000000000031.843 sm 338 Seetage Erste deutsche Einhand-Weltumseglerin. Brest, Kapstadt, Tasmanische See, Panamakanal, Brest
1991 Rollo Gebhard Solveig IV (Hallberg-Rassy 42) 8 Jahre Emden, von Cairns (Australien) nonstop nach Emden, zusammen mit Ehefrau Angelika
1992 Gerd Engel Sposmoker I (15 m Eigenbau Katamaran) 000000000005457.00000000005.457 sm 69 Tage Einhandtörn ins Packeis, nördlich von Spitzbergen
1993 Hans Richter Mariele (Standfast 47) 000000000022000.000000000022.000 sm 402 Tage Einhand von Europa in den Südatlantik und Südpazifik um Kap Hoorn und zurück ins Mittelmeer
1994 Norbert Schirra Amateur (11 m Stahl Eigenbau)   7 Jahre Einhand Weltumsegelung, 1987 bis 1994, trotz Krankheit mit langen Einzelpassagen und Abstecher nach Alaska
1995 Paul Maier Matangi (41 Fuß Eigenbau Katamaran)   4 Jahre Weltumsegelung mit Frau und Kind via Magellanstraße und Kap der Guten Hoffnung
1996 Hans Zitzelsberger Zulu (Phantom 30)   5 Jahre Zwei Weltumsegelungen zwischen 1987 und 1994. Die erste überwiegend einhand, die zweite ganz einhand. Am Ende 70-jährig.
1997 Detlef von Schmeling Jenny von Westphalen (13,4 m Holzboot Bj. 1938)   Weltumsegelung um Kap Hoorn und das Kap der guten Hoffnung. Juli 1995 bis Juni 1997.
1998 Gerd Engel Sposmoker II (18,4 m Eigenbau Katamaran) 000000000022000.000000000022.000 sm Cuxhaven, Südamerika, Antarktis, nonstop Ushuaia (Argentinien) nach Cuxhaven, danach zum Packeis bei Spitzbergen.
1999 Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ Wappen von Bremen III 000000000030000.000000000030.000 sm 12 Monate Bremerhaven, Karibik, Panama-Kanal, Südamerika, Kap-Hoorn-Passage, Karibik, US-Ostküste, Grönland, Island, Bremerhaven
2000 Reinhard Bellingrodt Lady II (Contest 36) 000000000022000.000000000022.000 sm 11 Monate Einhand Weltumsegelung – Gibraltar, Atlantik, Pazifik, Südsee, Indischer Ozean, Rotes Meer, Griechenland
2001 Wilfried Erdmann Kathena Nui (Dübbel & Jesse Nordsee 34) 000000000031362.000000000031.362 sm 343 Tage Erste Einhand-Nonstop-Weltumseglung eines Deutschen in Ost-West-Richtung[5]
2002 Erich Wilts Freydis (15 m veränderte Reinke Hydra) 12 Jahre Zweimalige Weltumseglung nie auf direktem Wege, Antarktisumrundung
2003 Uwe Röttgering FANFAN! (40 Fuß Aluminiumkutter von Dick Zaal) 000000000050213.000000000050.213 sm 26 Monate Hooksiel, Jan Mayen, Grönland, Inseln der Südpolarmeere, Neuseeland, Midway-Atoll, Chile, Kap Hoorn, Südgeorgien, Kapstadt, Newport, Färöer, Hooksiel[6][7]
2004 Johanna Zimmermann, Otto Max Zimmermann Astronotus II (Reinke Hydra) Lissabon, Fernando de Norhona, Kapstadt, Kerguelen, Tasmanien, Australien, Cairns, Neukaledonien, Alaska, Vancouver, Marquesas, Tuamotos, Tahiti, Südamerika, Cabo Virgines (Chile), Azoren, Plymouth, Wilhelmshaven
2005 Bernt Lüchtenborg Auryn (Moody 42) 000000000052000.000000000052.000 sm 1850 Tage Mit Beschluss vom 11. Januar 2010 wurde Lüchtenborg der Preis vom Vorstand aberkannt. Grund hierfür waren falsche Angaben über den Reiseverlauf.
2006 Ingrid Pfeiffer, Dr. Timm Pfeiffer Sonnenschein (12 m Stahl Slup) 000000000055805.000000000055.805 sm 9½ Jahre Vier Äquatorquerungen, drei Atlantiküberquerungen
2007 Manfred Jabbusch White Which (Hallberg-Rassy 352) 7 Jahre Trinidad, Kerguelen, Fremantle, Trinidad
2008 Kathrin Meinert, Stefan Post Sidartha (11,5 m Feltz Skorpion II) 000000000038914.000000000038.914 sm 4 Jahre Barfußroute, Kap der Guten Hoffnung, brasilianische, chilenische Kanäle (Beagle-Kanal, Puerto Edén, Golf der Leiden)
2009 Boris Herrmann, Felix Oehme Beluga Racer (Akilaria Class 40) 000000000030000.000000000030.000 sm 146 Seetage Sieg beim Portimão Global Ocean Race
2010 Klaus Häussler, Maria Häussler Ludos Amoris (Ketsch, Hallberg Rassy 41) Pazifikreise

Trans-Ocean-Magazin

Die Mitgliederzeitschrift „Trans-Ocean, Verein zur Förderung des Hochseesegelns“ erscheint alle drei Monate. Neben Nachrichten vom Verein, von den Stützpunkten und aus der Segler-Szene enthält es Berichte aus den weltweiten Segelrevieren, die häufig von den Mitgliedern geschrieben werden. Die Zeitschrift erscheint seit 1971. Die Ausgaben werden seit dem fortlaufend nummeriert. Die Zeitschrift wird auch mit den Nebentiteln „Trans-Ocean“, „Mitteilungsblatt“ und später „TO“ bezeichnet.

Mitgliedschaften

Der „Trans-Ocean“ Verein zur Förderung des Hochseesegelns e. V. ist Mitglied der folgenden Verbände und Vereine:

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste aller Trans-Ocean-Stützpunkte (PDF; 145 kB).
  2. Volker J. Bürck: Einsam und doch gemeinsam über die Ozeane. In: Die Welt Online, 9. März 2008.
  3. jk: In Zukunft nur noch zu Fuß! In: Hamburger Abendblatt, 27. November 1972.
  4. Wilfried Erdmann: Die magische Route. Als erster Deutscher allein und nonstop um die Erde. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1986. 3. Auflage Delius Klasing, Bielefeld 2001, ISBN 3-7688-0787-8
  5. Wilfried Erdmann: Allein gegen den Wind. Nonstop in 343 Tagen um die Welt. Delius Klasing, Bielefeld 2002. ISBN 3-7688-1343-6.
  6. Uwe Röttgering: Die See gehört mir. Delius Klasing, Bielefeld 2004. ISBN 3-7688-1575-7.
  7. Lasse Johannsen:Klare Prioritäten. Zeitschrift Yacht, Ausgabe 23/2008. S. 118–125.
53.8628.6994444444445

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