- Transferenz
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Die sprachliche Entlehnung ist neben Wortbildung und Bedeutungswandel eines der Hauptverfahren der Bezeichnungsfindung und damit ein Gegenstand der Onomasiologie. Außerdem ist Entlehnung ein wichtiger Faktor im Sprachwandel.
Sprachliche Entlehnung lässt sich unterscheiden als lexikalische, semantische und syntaktische Entlehnung.
Bei der lexikalischen Entlehnung wird ein Wortkörper mit seiner Bedeutung oder einem Teil dieser Bedeutung aus einer Kontaktsprache (Gebersprache) in eine Nehmersprache übernommen und bildet dort ein Lehnwort im engeren Sinn (mit Anpassung an Flexion, Aussprache- und Schreibgewohnheiten der Nehmersprache) oder ein Fremdwort (ohne oder mit geringer Anpassung dieser Art).
Bei semantischer Entlehnung, auch Lehnprägung (engl. und frz. calque) genannt, wird nur die Bedeutung auf ein vorhandenes Wort der Nehmersprache als neue oder zusätzliche Bedeutung übertragen, oder es wird zur Wiedergabe dieser Bedeutung ein neues Wort mit den sprachlichen Mitteln der Nehmersprache gebildet.
Einen Sonderfall bildet die Scheinentlehnung, bei der ein Wort aus Bestandteilen der Gebersprache oder aus Fremdwörtern, die in der Nehmersprache bereits etabliert sind, in der Nehmersprache neu gebildet wird, das in dieser Form oder Bedeutung in der Gebersprache noch nicht existiert.
Da lexikalische Entlehnungen (Lehnwörter im engeren Sinn, Fremdwörter) und semantische Entlehnungen (Lehnprägungen) sowie Scheinentlehnungen meist den Lehnwörtern im weiteren Sinn zugerechnet sind, werden sie im Artikel Lehnwort im Zusammenhang behandelt.
Syntaktische Entlehnung liegt vor, wenn eine Sprache unter dem Einfluss einer Kontaktsprache bestimmte bereits gegebene syntaktische Möglichkeiten häufiger nutzt oder neue syntaktische Möglichkeiten herausbildet.
Literatur
- Bußmann, Hadumod: Lexikon der Sprachwissenschaft. Kröner, Stuttgart 2002 (3., aktualisierte und erweiterte Auflage Auflage) ISBN 3-520-45203-0
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