- Treese
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Anselm Treese (* 1930) ist ein deutscher Bildhauer mit zahlreichen Einzelausstellungen und Wettbewerbserfolgen, der jedoch vor allem durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum im Ruhrgebiet bekannt wurde. Anselm Treese lebt in Dortmund.
Nach einer Lehre als Schreiner studierte Anselm Treese 1953 - 56 an der Werkkunstschule Dortmund als Schüler von Karel Niestrath. Seit 1956 ist er als freier Bildhauer tätig. Er findet zunächst Unterstützer bei der Stadt Lünen. Am 26. August 1958 beschließt der Kulturausschuss für Treese und Hermann Nüdling ein gemeinsames Atelier einzurichten, 1961 bewilligt man ihm eigene Räume neben der ehemaligen Volksschule „Auf dem Knapp“ an der Wethmarheide. Weiterhin erteilt die Stadt Lünen Treese einige Aufträge: Im Jahre 1958 ist Treese verantwortlich für die künstlerische Gestaltung der Nikolaus-Groß-Schule durch Reliefarbeiten, am 5. Februar 1963 erfolgt der Ankauf der Plastik „Hiroshima“, die an den Abwurf der Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima erinnert. Am 6. Mai 1965 wird Treeses Plastik „Die Vergänglichkeit“ in Lünen aufgestellt. Treese erstellt 1964 Skulpturen für die Kommunalfriedhöfe Lünen-Süd und Lünen/Altlünen.
Später interessieren sich auch andere Ruhrgebietsstädte für Treeses bildhauerisches Werk, die Arbeiten werden auffälliger und größer. So wird 1980 in Hagen an der Hauptschule Wehringhausen eine drei Meter hohe, zum Knoten gewundene Stützmauer errichtet, die ursprünglich auch als Brunnen fungierte.
In Dortmund wird eine große Treese-Plastik im Zentrum der Stadt an der Reinoldikirche in den 80er Jahren zu einem Treffpunkt für Jugendliche und dadurch für manche Bürger zu einem Ärgernis. Die Plastik, die im Volksmund auch "Anselms Tresen" genannt wurde, wird schließlich aus der Innenstadt entfernt und an der B54 aufgestellt (siehe Abbildung).
Auf Antrag verschiedener Friedensgruppen vom 9. Juni 1999 an die Dortmunder Bezirksvertretung Innenstadt-West wird direkt am Chor der katholischen Hauptkirche Dortmunds, der Propsteikirche, ein „Platz von Hiroshima“ eingerichtet. Dieser Platz wird gestaltet mit der Treeseplastik „Mutter Hiroshima“ aus dem Jahre 1958, die von der «Reinoldigilde zu Dortmund» 1997 der katholischen Propsteigemeinde St.-Johannes-Baptist gestiftet worden war (s. Abbildung).
Anselm Treese betreibt heute ein Atelier im Dortmunder Süden.
Quellen
- Stadtarchiv Lünen, Städtisches Archiv, Verwaltungsarchiv 1945-1997, 4.627 Akten, mehrere Eintragungen über Aufträge an Anselm Treese
Weblinks
- Kunst im öffentlichen Raum in Hagen
- Friedenskooperative zur Einrichtung des Platzes von Hiroshima in Dortmund
Publikationen
- Anselm Treese, Wände und Mauern als Kunstobjekte. Verlag: Ohne Ort u. Verlag, (1993) mit 48 (2 farb.) Fotoabb. [42] S.
Personendaten NAME Treese, Anselm KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer GEBURTSDATUM 1930 GEBURTSORT Dortmund
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