- Trenntrafo
-
Als Trenntransformator wird im engeren Sinne ein Netztransformator bezeichnet, der die Netzspannung im Verhältnis 1:1 auf eine Sekundärwicklung überträgt, welche durch eine sogenannte Schutztrennung (Sichere elektrische Trennung) von der netzspannungsführenden, auf Erdpotential bezogenen Primärwicklung getrennt ist. Dies wird durch eine verstärkte oder doppelte Isolation erreicht.
Inhaltsverzeichnis
Bauformen
Es gibt einphasige Trenntransformatoren, in Europa üblicherweise für 230 V ausgelegt, und Trenntransformatoren für Dreiphasenwechselstrom für die in Europa üblichen 400 V. Allgemein ist jeder Transformator mit getrennten Wicklungen ein Trenntransformator mit einer galvanische Trennung zwischen den Wicklungen - jedoch ist die Isolierung oft nicht ausreichend sicher, um Personenschutz zu gewährleisten. Bei Trenntransformatoren sind Primär- und Sekundärseite in getrennten Wickelkammern am magnetischen Kern untergebracht.
Auch für Niederfrequenzsignale werden Trenntransformatoren gefertigt, um entweder eine sichere Netztrennung herzustellen oder Erdschleifen und damit verbundene Brummstörungen zu vermeiden. Hier und in der Nachrichtentechnik nennt man diese Transformatoren Übertrager.
Netz-Trenntransformatoren werden zu Reparatur- und Experimentierzwecken sowie zum Betrieb von Allstromgeräten eingesetzt, um bei Arbeiten an netzspannungsgespeisten Geräten oder Ausrüstungen die Gefahr eines Stromschlages zu verringern:
Man erzeugt eine nicht mit der Erde verbundene Ausgangsspannung, die Potentialdifferenz zur Erde kann jeden beliebigen Wert bis zur Isolationsfestigkeit (in der Regel 4 kV) annehmen, ohne dass bei Berührung ein Strom durch den Körper gegen Erde abfließen kann.
In der Medizintechnik und zum erdfreien Betrieb von Messgeräten, deren Eingänge oder Ausgänge auf Gehäuse-/Schutzleiter-Potential bezogen sind, werden ebenfalls Trenntransformatoren eingesetzt.
Sicherheitshinweise
- Trenntransformatoren schützen nicht vor einem Stromschlag, wenn man beide Ausgangspole berührt.
- Trenntransformatoren schützen nicht vor Hochspannung (zum Beispiel die Bildröhren-Anodenspannung).
Um den Schutz aufrechtzuerhalten, dürfen Trenntransformatoren keinen Schutzleiter führen. Beim Anschluss von zwei Geräten am Trenntransformator müssen die Gehäuse der Verbraucher miteinander auf ein erdfreies gleiches Potenzial geführt werden (erdfreier örtlicher Potentialausgleich). In Reparaturwerkstätten muss jedoch jedes Gerät an einen separaten Trenntransformator angeschlossen werden.
Literatur
- Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18.Auflage, Verlag - Europa - Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9
- Paul E. Klein: Netztransformatoren und Drosseln. 5. neu bearbeitete Auflage, Franzis Verlag, München, 1979, ISBN 3-7723-1065-6
- A. Senner: Fachkunde Elektrotechnik. 4.Auflage. Verlag - Europa – Lehrmittel, 1965
Siehe auch
Wikimedia Foundation.