- Trenntransformator
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Als Trenntransformator wird im engeren Sinne ein Netztransformator bezeichnet, der die Netzspannung im Verhältnis 1:1 auf eine Sekundärwicklung überträgt, welche durch eine sogenannte Schutztrennung (Sichere elektrische Trennung) von der Netzspannung führenden, auf Erdpotential bezogenen Primärwicklung, getrennt ist. Das wird durch eine verstärkte oder doppelte Isolation erreicht.
Inhaltsverzeichnis
Bauformen
Es gibt einphasige Trenntransformatoren, in Europa üblicherweise für 230 V ausgelegt, und Trenntransformatoren für Dreiphasenwechselstrom für die in Europa üblichen 400 V.
Allgemein ist jeder Transformator mit getrennten Wicklungen ein Trenntransformator mit einer galvanischen Trennung zwischen den gewöhnlicherweise platzsparend übereinander gelegten Wicklungen, zwischen denen sich eine Isolierung von zwar ausreichender elektrischer jedoch meist geringer mechanischer Festigkeit befindet. Dies wird nicht als ausreichend sicher für den Personenschutz angesehen. Bei Trenntransformatoren nach Normvorschrift[1] sind Primär- und Sekundärwicklung dagegen in getrennten Wickelkammern am magnetischen Kern untergebracht.
Anwendungen
Für Niederfrequenzsignale werden Trenntransformatoren verwendet, um entweder eine sichere Netztrennung herzustellen oder Erdschleifen und damit verbundene Brummstörungen zu vermeiden. Hier und in der Nachrichtentechnik nennt man diese Transformatoren Übertrager.
Netz-Trenntransformatoren werden zu Reparatur- und Experimentierzwecken sowie zum Betrieb von Allstromgeräten eingesetzt, um bei Arbeiten an netzspannungsgespeisten Geräten oder Ausrüstungen die Gefahr eines Stromschlages zu verringern:
Man erzeugt eine nicht mit der Erde verbundene Ausgangsspannung, die Potentialdifferenz zur Erde kann jeden beliebigen Wert bis zur Isolationsfestigkeit (in der Regel 4 kV) annehmen, ohne dass bei Berührung ein Strom durch den Körper gegen Erde abfließen kann.
In der Medizintechnik und zum erdfreien Betrieb von Messgeräten, deren Eingänge oder Ausgänge auf Gehäuse-/Schutzleiter-Potential bezogen sind, werden ebenfalls Trenntransformatoren eingesetzt.
Sicherheitshinweise
- Trenntransformatoren schützen nicht vor einem Stromschlag, wenn man beide Ausgangspole berührt.
- Trenntransformatoren schützen nicht vor Hochspannung (zum Beispiel die Bildröhren-Anodenspannung).
Um den Schutz zu gewährleisten, darf keine elektrische Verbindung der Sekundärseite mit Erdpotential bzw. dem Schutzleiter betriebsmässig vorhanden sein. Dadurch kann bei einem einpoligen, fehlerhaften Erdkontakt, beispielsweise über eine Person welche sich auf Erdpotential befindet und einen Leiter der Sekundärseite berührt, kein Stromfluss entstehen. Der Transformatorkern kann geerdet sein.
Beim Anschluss von zwei Geräten am Trenntransformator müssen die Gehäuse der Verbraucher miteinander auf ein erdfreies gleiches Potenzial geführt werden (erdfreier örtlicher Potentialausgleich). In Reparaturwerkstätten muss jedoch jedes Gerät an einen separaten Trenntransformator angeschlossen werden.
Einzelnachweise
- ↑ IEC / EN 61558-2-4:2009; Besondere Anforderungen und Prüfungen an Trenntransformatoren und Netzgeräte, die Trenntransformatoren enthalten
Literatur
- Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18.Auflage, Verlag - Europa - Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9
- Paul E. Klein: Netztransformatoren und Drosseln. 5. neu bearbeitete Auflage, Franzis Verlag, München, 1979, ISBN 3-7723-1065-6
- A. Senner: Fachkunde Elektrotechnik. 4.Auflage. Verlag - Europa – Lehrmittel, 1965
Siehe auch
Kategorien:- Elektrogerät
- Transformator
- Elektromagnetische Entstörung
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