- Tresviri capitales
-
Die tresviri capitales waren römische Magistrate, die erstmals um 290 v. Chr. bezeugt sind. Ihre Rolle ist umstritten. Es handelt sich um niedere römische Beamte, die Teil des Vigintisexvirats waren. Sie sind bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. bezeugt.
Theodor Mommsen sieht in den tresviri capitales bloße Vollzugsbeamte und Gehilfen der Prätoren. Zum Teil wird ihnen aber auch eigenständige Polizeigewalt und Gerichtsbarkeit zugesprochen. Marcus Tullius Cicero schildert in seiner Rede pro Cluentio eine Begebenheit, bei der die tresviri selbst die Eingangsuntersuchungen gegen einen Mordverdächtigen einleiten und auch wieder selbsttätig einstellen. Allerdings soll ihre Zuständigkeit auf die Unterschicht der römischen Bürgerschaft und auf Sklaven beschränkt gewesen sein. Die Jurisdiktion über die oberen Schichten oblag dem Prätor.
Die Beamten trugen den Spitznamen tresviri nocturni.
Literatur
- Cosimo Cascione: Tresviri capitales. Storia di una magistratura minore. Editoriale Scientifica, Neapel 1999, ISBN 88-87293-30-9 (Pubblicazioni del Dipartimento di Diritto Romano e Storia della Scienza Romanistica dell’Università degli Studi di Napoli „Federico II“, Band 13).
- Loretana de Libero: Tresviri [1]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7.
- Arnold Hugh Martin Jones: The Criminal Courts of the Roman Republic and Principate. Blackwell, Oxford 1972, ISBN 0-631-13900-1, S. 26f.
Kategorien:- Römisches Recht
- Römisches Amt
Wikimedia Foundation.