- Trivium
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Das Trivium („drei Wege“) umfasste die drei sprachlichen Fächer der sieben freien Künste, die zusammen mit den mathematischen Fächern des Quadriviums nach Vorläufern in Antike und Frühmittelalter das Grundstudium an den hochmittelalterlichen Universitäten bildeten. Es bestand aus den – durchwegs lateinisch unterrichteten – Fächern:
Einen Eindruck von den konkreten Inhalten dieser Fächer kann man z. B. durch die (um 630 n. Chr. abgeschlossene) Enzyklopädie des Isidor von Sevilla gewinnen.
Von Trivium ist das Wort „trivial“ abgeleitet, das ursprünglich nicht die heutige Bedeutung von „belanglos“ oder „alltäglich“, sondern „(für entsprechend Gebildete) grundlegend“, somit „selbstverständlich“, hatte. Im klassischen Latein bedeutet trivialis auch schon „gewöhnlich“, „im gemeinen Leben“, abgeleitet von Trivium, das nicht nur eine Weggabelung, sondern auch metaphorisch die öffentliche Straße bezeichnet.[1]
Sonstige Begriffs-Verwendung
"Trivium" ist heute der Name einer deutsch-französischen Online-Zeitschrift mit Themen der Geistes- und der Sozialwissenschaft, die seit 2008 sonst schwer zugängliche Fach-Artikel in der jeweils anderen Sprache (als in der Print-Version) bereitstellt. Einleitungen zu den Themenheften stellen eigene Essays dar und stehen in beiden Sprachen bereit. Jährlich erscheinen zwei bis drei Ausgaben.[2]
Literatur
- Gordontzi Leff: Das trivium und die drei Philosophien. In: Walter Rüegg (Hrsg.): Geschichte der Universität in Europa. Band I: Mittelalter, Beck, München 1993, ISBN 3-406-36952-9, S. 279–302.
- Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla. Marixverlag, Wiesbaden 2008 (übersetzt von Lenelotte Möller), darin "Buch" I und II (S.19-122), ISBN 978-3-86539-177-3.
Anmerkungen
- ↑ Karl Ernst Georges: Lateinisch-deutsch, deutsch-lateinisch. Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. S. 57604 (Digitale Bibliothek; Band 69). Vgl. Georges-LDHW Band 2, S. 3235
- ↑ Link zur Zeitschrift
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