- Trobriand-Inseln
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Trobriand-Inseln Trobriand-Inseln Gewässer Südpazifik Geographische Lage 8° 29′ S, 151° 4′ O-8.4841666666667151.07277777778Koordinaten: 8° 29′ S, 151° 4′ O Anzahl der Inseln 5 größere Hauptinsel Kiriwina Gesamtfläche 440 km² Einwohner 20.000 Die Kiriwina Inseln, auch "Trobriand-Inseln", ist der Name einer Inselgruppe im Südpazifik, die zu Papua-Neuguinea gehört. Politisch ist sie Teil der Provinz Milne Bay und deren nördlichstes Gebiet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Inselgruppe hat ein Areal von 440 km² mit den größten Inseln:
- Kiriwina (290,5 km² 46 m hoch, Hauptinsel)
- Kaileuna
- Kitava
- Tuma
- Vakuta
Auf den Trobriand-Inseln leben knapp 20.000 Einwohner. Die Hauptinsel Kiriwina ist etwa 50 km lang und an den meisten Stellen sehr schmal und gewunden. Ihr Hauptort Losuia liegt an einer idyllischen Bucht der Westküste. Eine von der United States Army gebaute Straße führt von der Nordspitze bei Kaibola über Loisa und Bwadela bis nach Gilibwa an der Südspitze der Insel.
Tourismus
Die Trobriand-Inseln sind palmengesäumte idyllische Südseeinseln, die touristisch noch wenig erschlossen sind.
Bevölkerung
Die Trobriander sind mit den Polynesiern verwandt. Ihre Kultur ist matrilinear und durch ein konfliktarmes Gesellschaftsleben gekennzeichnet.
Der polnisch-britische Anthropologe Bronisław Malinowski hat die Anfang des 20. Jahrhunderts noch weitgehend als Naturvolk lebenden Trobriander als erster auf der Basis psychoanalytischer Erkenntnisse näher erforscht. Aufgrund dieser Forschungen kam er zu dem Ergebnis, dass Freuds für seine Lehre zentrale Annahme der Universalität des Ödipuskomplexes nicht zutreffend sei. Der Psychoanalytiker Wilhelm Reich benutzte Malinowskis Arbeiten über die Trobriander als Grundlage für sein Buch „Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral“ (1932), in dem er den Zusammenhang zwischen sexueller Unterdrückung und gesellschaftlicher Unfreiheit postuliert.
Es gibt bei den Trobriandern eine Art Religion um die Yams-Wurzel. Viele Aspekte der sexuellen Freizügigkeit hängen mit dem Jahreszyklus dieser Pflanze zusammen. Über das Tauschsystem des von Malinowski entdeckten und analysierten Kula-Rings mit den umliegenden Inselgruppen siehe auch „Provinz Milne Bay“.
Geschichte
Die Europäer benannten die Inseln nach dem Franzosen Denis de Trobriand, der im Jahr 1793 als Leutnant unter dem Kommando von Joseph Bruny d’Entrecasteaux die Inseln erforschte.
Literatur
- Bronisław Malinowski: The Trobriand Islands, 1915
- Bronisław Malinowski: Argonauts of the Western Pacific: An account of native enterprise and adventure in the Archipelagoes of Melanesian New Guinea; London 1922
- Bronisław Malinowski: Argonauten des westlichen Pazifik : ein Bericht über Unternehmungen und Abenteuer der Eingeborenen in den Inselwelten von Melanesisch-Neuguinea; Hg. v. Fritz Kramer; Berlin 1979 (19842)
- Gunter Senft: Kilivila. The language of the Trobriand Islanders; Berlin 1986
- Heiner Wesemann: Papua-Neuguinea. Niugini. Steinzeit-Kulturen auf dem Weg ins 20. Jahrhundert; Köln 1985.
Weblinks
- http://www.pacificislandtravel.com/png/about_destin/trobriand_islands.html
- http://www.lewiswara.com/trobriand/index.html (Kunst)
- http://www.janesoceania.com/trobriands_online/ (u.a. zu Wahrheit und Mythos freier Sexualität)
- http://www.janeresture.com/trobriand_postcards/index.htm (Postkarten 1914–1918)
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