- Papua-Neuguinea
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Independen Stet bilong Papua Niugini (Tok Pisin)
Independent State of Papua New Guinea (engl.)
Unabhängiger Staat Papua-NeuguineaFlagge Wappen Amtssprache Hiri Motu, Tok Pisin und Englisch Hauptstadt Port Moresby Staatsform Parlamentarische Monarchie Staatsoberhaupt Elisabeth II.
vertreten durch Generalgouverneur Michael Ogio
Regierungschef Peter O’Neill Fläche 462.840 km² Einwohnerzahl 6.741.000 (Stand Juli 2011) Bevölkerungsdichte 14,6 Einwohner pro km² Bruttoinlandsprodukt nominal (2007)[1] 6.001 Mio. US$ (132.) Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 991 US$ (131.) Human Development Index 0,541 (148.) [2] Währung Kina
100 Toea = 1 KinaUnabhängigkeit 16. September 1975 Nationalhymne O Arise All You Sons of This Land Zeitzone UTC+10 Kfz-Kennzeichen PNG Internet-TLD .pg Telefonvorwahl +675 Papua-Neuguinea (auf Tok Pisin: Independen Stet bilong Papua Niugini) ist nach Indonesien und Madagaskar der drittgrößte Inselstaat der Welt. Er liegt im Pazifik, wird zum australischen Kontinent gerechnet und umfasst den Osten der Insel Neuguinea (der westliche Teil, West-Papua, gehört zu Indonesien) sowie mehrere vorgelagerte Inseln und Inselgruppen.
Papua-Neuguinea nimmt den 148. Platz von 182 Ländern beim Human Development Index ein.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Etwa 80 Prozent der Landesfläche werden von der gebirgigen Insel Neuguinea eingenommen. Daneben gibt es eine Reihe von Inseln und Inselgruppen. Papua-Neuguinea ist Teil des pazifischen Großraums Melanesien, der von Neuguinea bis zu den Fidschi-Inseln im Osten reicht. Geographisch liegt Neuguinea am Rande des tiefen Ozeanbeckens auf einem stark verformten, bis heute vulkanisch aktiven Teil der Erdkruste. Vom Miozän bis zum Pleistozän faltete sich die Erdoberfläche hier stark und schuf die Buchten, Gebirge und Inselketten des Landes.
Die ganze Insel wird durchzogen von einem etwa 200 Kilometer breiten, verästelten Gebirge, das von steilen Tälern und wenig zugänglichen Ebenen geprägt ist. Diese Landesnatur begünstigte die isolierte Stammesbildung, wie sie in Neuguinea stattgefunden hat. Höchster Berg in Papua-Neuguinea ist der Mount Wilhelm mit 4.509 Metern, knapp unterhalb der ganzjährigen Schneegrenze.
Die Landschaften sind äußerst vielfältig und abwechslungsreich. In den durch starke Höhenunterschiede gekennzeichneten Gebirgen befinden sich spitze Bergkuppen, breite Täler, Gletscher, Regenwald, Vulkane, Grasflächen, Hochgebirgswald und alpine Ebenen. Zwischen Gebirge und Küstenland befinden sich Mangrovensümpfe, Savannen sowie fruchtbares Schwemmgebiet von Flüssen und Regenwald. Der längste Fluss Papua-Neuguineas ist der 1.200 Kilometer lange Sepik. Vor der Nordküste liegen ausgedehnte Korallenriffe.
Madang Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 3443124292312433031243893124343312418630241443023943024833124239312428031243823124Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: PNG National Weather Service Im Hochland kann es nachts Frost geben, während es an den Küsten ganzjährig Tag und Nacht um die 30 Grad warm ist. Während es im benachbarten Nordaustralien meist heißer, aber trockener ist, gibt es an den Küsten Neuguineas oft eine tropisch hohe Luftfeuchtigkeit. An einigen Küstenstrichen ist die Feuchtigkeit extrem hoch. Die vom Gebirge geleiteten Passat- und Monsunwinde bringen dem ganzen Land regelmäßig tropische Regenschauer.
Nach Grönland ist Neuguinea die zweitgrößte Insel der Erde und wird weiträumig von zahlreichen Inselgruppen umgeben, die geographisch in vier Hauptgruppen unterteilt werden können.
Siehe auch: Liste der Inseln von Papua-NeuguineaBevölkerung
Völker
Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Papua, die sich in 700 bis 1000 Volksgruppen mit jeweils eigener Sprache und Kultur sowie teils auch eigener Religion unterteilen. Sie wohnen zu 90 % im unwegsamen Bergland der Insel und leben größtenteils noch sehr archaisch und traditionell. Die Zahl der mehrheitlich melanesischen ethnischen Gruppen ist allerdings noch größer. Melanesier leben vor allem in der Küstennähe und auf den Inseln. Zudem gibt es ferner Minderheiten von Mikronesiern, Polynesiern und Europäern (unter anderem Deutsche).[3]
Das Mitglied einer ethnischen Gemeinschaft bezeichnet man als Wantok (von engl. "one talk"), da sich die Zugehörigkeit zu einem Volk in erster Linie durch die Verwendung der gleichen Sprache bestimmt. Es kann immer auf die Hilfe der Gemeinschaft zählen, muss dabei aber auch große Verpflichtungen eingehen. Das Wantok-System zieht sich durch sämtliche staatlichen und privaten Strukturen.[4]
Sprachen
Papua-Neuguinea ist traditionell ein Land mit sehr großer sprachlicher Vielfalt. Unter den rund 6,7 Millionen Einwohnern werden insgesamt 830 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen (je nach Angabe zwischen 11 Prozent und 25 Prozent der lebenden Sprachen der Welt).[5] Vor dem Hintergrund spielt die von Teilen der Bevölkerung gesprochene Sprache Hiri Motu, eine auf der Motu-Sprache basierende Kreolsprache, eine große Rolle für die nationale Einigung. Hierbei handelt es sich um eine melanesisch-papuanische Mischsprache. Ihre Bedeutung schwindet allerdings angesichts des wachsenden Einflusses der Pidginsprache Tok Pisin, die sich selbst zu einer ausgewachsenen Kreolsprache entwickelt. Tok Pisin wird von immer mehr Menschen als Muttersprache beherrscht und gilt als bedeutendere Verkehrssprache. Hiri Motu wird dagegen inzwischen von weniger als 2 % der Bevölkerung gesprochen.
Die ehemalige Amtssprache Deutsch ist nahezu ausgestorben, die australische Besatzungsmacht hat die deutsche Sprache weitgehend durch die englische verdrängt. Lediglich eine auf dem Deutschen basierende Kreolsprache, das Unserdeutsch, wird noch von etwa 100 Menschen gesprochen. Englisch wird hingegen inzwischen von 1 bis 2 % der Bevölkerung als Muttersprache verwendet.[4]
Religion
Aufgrund der Missionsarbeit von Missionaren aus dem Deutschen Kaiserreich gehört die Mehrheit der Bevölkerung christlichen Konfessionen an. Die Angaben darüber schwanken zwischen 66 Prozent und über 90 Prozent. Insgesamt sind gemäß der Volkszählung von 2000 27 % der Einwohner römisch-katholisch und 19,5 % sind Mitglieder der Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea, deren Gründungsgeschichte auf das bayerische Neuendettelsauer Missionswerk zurückgeht. 11,5 % der Einwohner sind Mitglieder unierter Kirchen, 10 % sind Sieben-Tags-Adventisten, 8,6 % sind Pfingstler, 5,2 % sind Mitglieder Evangelischen Allianz, 3,2 % sind Anglikaner und 2,5 % sind Baptisten. Andere protestantische Konfessionen machen 8,9 % der Gesamtbevölkerung aus. Daneben sind 0,3 % der Einwohner Baha'i.[6]
Nur noch 3 % der Gesamtbevölkerung hängt offiziell noch den einheimischen Glaubensrichtungen an. Die traditionellen Religionen (Animismus) sind durch Missionierung seit Anfang des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen, zentrale Teile ihrer kultischen Rituale, zu denen Kopfjagden, Ahnenkult und Initiationszeremonien gehörten, wurden durch die australische Kolonialverwaltung verboten. Die traditionelle Musik Neuguineas war und ist ein unverzichtbarer Bestandteil für die verbliebenen Kulte. Daneben gibt es Cargo-Culte und die Religionen muslimischer, hinduistischer und buddhistischer Einwanderer.
Soziale Lage
Gesundheit
2004 betrugen die öffentlichen Gesundheitsausgaben 3 % des Bruttoinlandsprodukts, während die privaten sich auf 0,6 % beliefen.[7] Das Land hatte oder hat mit etwa 2 % der erwachsenen Bevölkerung die höchste Rate von HIV und AIDS im Pazifikraum.[8] In den frühen 2000er Jahren entfielen 5 Ärzte auf 100.000 Einwohner.[7]
Bildung
Große Teile der Bevölkerung sind Analphabeten[7], insbesondere Frauen.[7] Viele Schulen sind in kirchlicher Trägerschaft.[9] Darunter sind etwa 500 Schulen in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Neuguinea.[10] Im Land gibt es mehrere Universitäten. Die Universität von Papua-Neuguinea in Port Moresby, die University of Technology in Lae und die Divine Word University der Steyler Missionare in Madang sind die drei größten.
Geschichte
Vorkoloniale schriftlose Zeit
→ Hauptartikel: Geschichte Neuguineas
Deutsche Kolonialzeit
Die Niederländer nahmen den Westteil der Insel 1828 in Besitz, während der Ostteil von kolonialen Bestrebungen noch unberührt blieb. Um 1860 begann die Firma Johann Cesar Godeffroy & Sohn aus Hamburg an der Nordküste mit Kopra und anderen Kokosprodukten Handel zu treiben, um den enormen europäischen Bedarf an Kopra zu decken. Von Valparaíso aus gründete die Firma 1855 eine Faktorei auf den benachbarten Salomonen und überzog die Südsee mit einem Netz von 45 Niederlassungen und Agenturen.
Das Deutsche Reich und Großbritannien lieferten sich bald ein Wettrennen, wer den noch freien Ostteil der Insel zuerst zu eigenem Besitz erklären würde. Nachdem deutsche Kapitäne und der Ornithologe Otto Finsch an der Nordküste mit der Hissung von Flaggen Fakten geschaffen hatten, einigten sich die beiden Staaten 1885, den Ostteil noch einmal in der Mitte zu teilen. Der Norden wurde Kaiser-Wilhelms-Land (KWL) getauft und „Schutzgebiet“ einer großen deutschen Kolonialgesellschaft, der Neuguinea-Kompagnie.
Die Kompagnie machte schlechte Geschäfte, und 1899 übernahm das Deutsche Reich das Prestigeobjekt als reguläre Kolonie. Der Name der Kolonie war Deutsch-Neuguinea, und sie umfasste außer Kaiser-Wilhelms-Land noch die Inselgruppen der Marianen, der Karolinen, von Palau, Nauru, Bougainville und die Marshallinseln sowie den Bismarck-Archipel. 1914 besetzten australische Truppen gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs das deutsche Gebiet. Nach dem Krieg wurde die verlorene Kolonie vom Völkerbund als treuhänderisch zu verwaltendes Mandatsgebiet „Territorium Neuguinea“ an Australien übergeben.
Der Süden wurde am 6. November 1884 zum Protektorat Britisch-Neuguinea erklärt und am 4. September 1888 annektiert. Der Besitz wurde nach der Unabhängigkeit Australiens 1902 an dieses übertragen. Ab 1905 hieß der Südteil dann Territorium Papua, und die faktische Herrschaft der australischen Verwaltung begann.
Der Westteil der Insel blieb niederländisch. 1963 erfolgte die Annexion der nun West-Papua bzw. Papua-Barat genannten Provinz durch Indonesien.
Zweiter Weltkrieg
Im Dezember 1941 eroberten japanische Truppen den Nordteil der Insel und die Zivilverwaltung wurde suspendiert. Die Hauptstadt Port Moresby wurde zeitweise Hauptquartier des US-amerikanischen Generals Douglas MacArthur. Die Kämpfe zwischen Japanern und Alliierten dauerten drei Jahre und verliefen an einigen Orten sehr erbittert. An vielen Küstenorten liegen immer noch versunkene Kriegsschiffe aus jener Zeit.
2011 wurden die Überreste des bis dahin offiziell als vermisst geltenden USAF-Piloten Martin Murray identifiziert. Die amtliche Identifizierung dauerte 8 Jahre, nachdem ein Inselbewohner das Absturzgebiet 2003 entdeckte.[11]
Australisch verwaltetes Treuhandgebiet
Seit dem Jahr 1949 erfolgte die gemeinsame australische Verwaltung der Kolonie Papua und des in das Treuhandsystem der Vereinten Nationen überführten Territoriums Neu-Guinea als Territorium Papua und Neuguinea in Port Moresby.
Unabhängigkeit
1972 wurden Wahlen abgehalten und die Bevölkerung stimmte für die Unabhängigkeit. Im Dezember 1973 wurde Papua-Neuguinea autonom und erhielt am 16. September 1975 die volle Souveränität.[12] Das Nationalitätszeichen des Landes lautet PNG, was auch als gebräuchliches Akronym für Papua-Neuguinea verwendet wird.
Das Land wechselte häufig seine Premierminister – zu nennen wären vor allem Michael Somare und Julius Chan. Unter der Regierung Chans kam es 1989 zu einem blutigen Bürgerkrieg auf der Insel Bougainville, dem längsten und opferreichsten des Südpazifik seit dem Zweiten Weltkrieg. Er konnte erst 1997 unter dem Eindruck der Sandline-Affäre – dem Versuch der Regierung Chan, den Konflikt mithilfe eines Söldnerunternehmens militärisch zu lösen – beigelegt werden.
Vom 18. auf den 19. September 1994 kam es zu heftigen Vulkanausbrüchen auf der Insel Neubritannien, die die Stadt Rabaul fast gänzlich zerstörten.
Politik
Siehe auch: Liste der Generalgouverneure von Papua-Neuguinea und Liste der Premierminister von Papua-NeuguineaPapua-Neuguinea ist seit der Unabhängigkeit Mitglied des Commonwealth of Nations. Das offizielle Staatsoberhaupt ist Elisabeth II., jedoch nicht als britische Königin, sondern als Königin von Papua-Neuguinea.
In der Hauptstadt Port Moresby befindet sich das Nationalparlament Papua-Neuguineas.
Seit 2005 hat Bougainville den Status einer „Autonomen Region“ mit besonderen Rechten.
Provinzen
Siehe auch: Flaggen der Provinzen Papua-NeuguineasDas Land ist in neunzehn Provinzen und den Hauptstadt-Distrikt National Capital District eingeteilt.
Im allgemeinen werden Küstenprovinzen, Hochlandprovinzen und Inselprovinzen unterschieden. Außerdem kann man die Provinzen, die im ehemaligen Mandatsgebiet der früheren deutschen Kolonie Neu-Guinea liegen, von denen des australischen Papua trennen.
Auf dem Gebiet des ursprünglichen Deutsch-Neu-Guinea liegen (von West nach Ost)
- die Hochlandprovinzen Enga, Western Highlands, Simbu (früherer Name: Chimbu), und Eastern Highlands;
- die Inselprovinzen Bougainville (früher: North Solomons), West New Britain, East New Britain, New Ireland und Manus;
- die Nordküstenprovinzen Sandaun (früher: West Sepik), East Sepik, Madang und Morobe.
Auf dem Gebiet des ursprünglich australischen Territoriums Papua liegen (von West nach Ost)
- die Hochlandprovinz Southern Highlands;
- die Südküstenprovinzen Fly River (auch: Western), Gulf und Central (mit dem National Capital District um Port Moresby);
- die Provinzen an der Ostküste Oro (früher: Northern) und Milne Bay (mit östlichen kleinen Inseln).
Städte
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2007): Port Moresby 283.733 Einwohner, Lae 76.254 Einwohner, Arawa 40.266 Einwohner und Mount Hagen 33.622 Einwohner.
Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2001 2,466 Milliarden Euro, das entspricht pro Einwohner 469 Euro.
Landwirtschaft
Traditionell ist der landwirtschaftliche informelle Sektor Papua-Neuguineas sehr stark ausgeprägt. 73,7 % der Bevölkerung finden dort, auch aufgrund hoher Arbeitslosigkeit, ihr Auskommen. Ein erheblicher Teil der landwirtschaftlichen Tätigkeit beschränkt sich auf Subsistenzwirtschaft. Der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt demnach auch nur 26 %, während die Industrie 42 % und der Dienstleistungssektor 32 % erwirtschaften.
Im formellen Sektor dominiert der primäre Sektor: Bergbau, Plantagenwirtschaft (Kaffee, Kopra, Kakao und Palmöl) sowie die Holzindustrie. Papua-Neuguinea hat noch auf weiten Flächen unerschlossene Wälder. Weitgehend ist das Land daher von im Rohstoffbereich oft stark schwankenden Weltmarktpreisen abhängig, da die Verarbeitung meist im Ausland stattfindet.
Währung
Zur Stabilisierung der internen Wirtschaftskreisläufe wird seit 2002 der Gebrauch des traditionellen Muschelgeldes der Tolai als Komplementärwährung offiziell gefördert. Im Februar 2002 wurde in der Nähe von Rabaul auf der Insel Neubritannien die weltweit erste Muschel-Bank eröffnet. Die Tolai Exchange Bank wechselt das Muschelgeld in harte Währung, den Kina. Der aktuelle Wechselkurs beträgt vier Kina für ein fathom (eine Kette mit Muscheln). Allein auf der Gazelle-Halbinsel schätzt man einen Umlauf an Muschelgeld in Höhe von acht Millionen Kina.
Außenhandel
Der Außenhandel ist durch einen hohen Exportüberschuss geprägt: Während 2001 für 4,655 Milliarden Euro Waren exportiert wurden, beliefen sich die Importe auf 808 Millionen Euro. Hauptexportgüter sind Gold (35 %), Erdöl (31 %), Kupfer (11 %) und Kaffee (5 %). Importiert werden vor allem Maschinen, Transportausrüstungen und Industriegüter.
Papua-Neuguinea ist Mitglied der International Cocoa Organization.
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 2,427 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 2,414 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,2 % des BIP.[13]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 2,5 Milliarden US-Dollar oder 30,2 % des BIP.[13]2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Insbesondere die ehemalige Kolonialmacht Australien unterstützte den Staatshaushalt Papua-Neuguineas massiv im Rahmen der Budgethilfe. Diese Zahlungen machten einen erheblichen Teil der Staatseinnahmen aus. Die mangelnde Transparenz in den Haushaltsprozeduren führte in den 1990er Jahren dazu, dass die ungebundenen Budgetzuschüsse in reine Projekthilfe umgewandelt wurden. Der letzte Haushaltszuschuss erfolgte im australischen Fiskaljahr 1998/99.[15]
Tourismus
Trotz zahlreicher Sehenswürdigkeiten, wie etwa dem Kokoda Track, und einer äußerst vielfältigen und abwechslungsreichen Landschaft ist der Tourismus in Papua-Neuguinea bisher nur gering ausgeprägt. Jährlich besuchen etwa 70.000 Reisende Papua-Neuguinea. Reisen in bestimmte Gebiete gelten als sehr gefährlich. Das Auswärtige Amt empfiehlt besondere Vorsicht aufgrund der sehr hohen Kriminalitätsrate u.a. bei Aufenthalten in der Hauptstadt Port Moresby, in Lae, im Hochland, in Mount Hagen und auf der Insel Bougainville.[16]
Verkehr
Straßennetz
Das Straßennetz erreicht nur einen Teil der Bevölkerung. Neben Strecken in Küstengebieten führt eine zweispurige Straße von Lae und Madang aus in das Hochland und bindet so Kainantu, Goroka, und Mount Hagen an den Rest des Landes an. Die Hauptstadt Port Moresby und die Sepik-Städte Wewak und Vanimo sind über Land nicht mit dem Rest des Landes verbunden. Von 19.600 Kilometern Straße sind 600 Kilometer asphaltiert.
Luftverkehr
Da das Flugzeug ein wichtiges Transportmittel ist, gibt es neben dem modernisierten internationalen Flughafen in Port Moresby noch 472 weitere kleinere Flugplätze und Landepisten. Die nationale Fluggesellschaft Air Niugini fliegt Flughäfen im Inland sowie asiatische und ozeanische Länder an.
Schifffahrt
Zu den 16 größten Häfen zählen die Überseehäfen Port Moresby, Lae, Madang und Rabaul. Auf dem Wasserweg werden Handelsgüter und Personen transportiert. In Papua-Neuguinea legen gelegentlich Kreuzfahrtschiffe an.
Literatur
Deutsch
- Roland und Miriam Garve: Unter Papuas und Melanesiern. Von kunstsinnigen Kannibalen, Kopfjägern, Baumhausmenschen, Sumpfnomaden, Turmspringern und anderen Südsee-Eingeborenen. Verlag Neue Literatur, Jena, Plauen, Quedlinburg 2010, ISBN 978-3-940085-37-5.
- Heiner Wesemann: Papua-Neuguinea, Kultur - Landschaft. In: DuMont Dokumente. DuMont Buchverlag, Köln 1985, ISBN 3-7701-1322-5, S. 344.
- Ulrich Fellmann (Hrsg.): Von Schwaben in den Bismarckarchipel. Tagebücher der Missionarsfrau Johanna Fellmann aus Deutsch-Neuguinea 1896-1903. Quellen u. Forschungen zur Südsee. Reihe A. Quellen 3. Harrassowitz, Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-447-05693-9
- Simon Haberberger: Kolonialismus und Kannibalismus. Fälle aus Deutsch-Neuguinea und Britisch-Neuguinea 1884-1914. Quellen u. Forschungen zur Südsee. Reihe B. Forschungen 3. Harrassowitz, Wiesbaden 2007. ISBN 3-447-05578-2
- Dieter Klein (Hrsg.): Jehova se nami nami. Die Tagebücher der Johanna Diehl, Missionarin in Deutsch-Neuguinea 1907-1913. Quellen u. Forschungen zur Südsee. Reihe A. Quellen 1. Harrassowitz, Wiesbaden 2005. ISBN 3-447-05078-0
- Roland Seib: Papua-Neuguinea. Wirtschaft und Politik. Eine Bibliographie 1950-1988. Deutsches Übersee-Institut, Hamburg 1990. ISBN 3-922852-31-9
- Roland Seib: Papua-Neuguinea zwischen isolierter Stammesgesellschaft und weltwirtschaftlicher Integration. Hamburg 1994: Institut für Asienkunde. ISBN 3-88910-127-5
- Roland Seib: Big-men, Korruption und „bad governance“ – Politische Instabilität und Staatsversagen in Papua-Neuguinea. Dossier Nr. 56. Pazifik-Informationsstelle, Neuendettelsau 2000.
- Roland Seib: Staatsreform und Verwaltungsmodernisierung in Entwicklungsländern. Der Fall Papua-Neuguinea im Südpazifik. Speyerer Schriften zur Verwaltungswissenschaft Bd. 7. Peter Lang Verlag, Frankfurt/Main 2009. ISBN 978-3-631-59077-5
- Hermann Mückler: Melanesien in der Krise. Ethnische Konflikte, Fragmentierung und Neuorientierung. Wiener Ethnohistorische Blätter (WEB). Bd 46. Universität Wien, Wien 2000. ISBN 3-9501213-2-3
- Eva-Charlotte Raabe: Im Auge des Betrachters. Kunst und Sehen in Papua Neuguinea. Galerie 37. Bd 3. Museum für Völkerkunde, Frankfurt/Main 1998. ISBN 3-88270-395-4
- Andreas Obrecht: Panoptismus in Papua Neuguinea. Peter Lang, Frankfurt/Main 1995. ISBN 3-631-46569-6
- Carl A. Schmitz: Historische Probleme in Nordost-Neuguinea, Huon-Halbinsel. Studien zur Kulturkunde. Bd 16. Franz Steiner, Wiesbaden 1960.
- Leonhard Schultze Jena: Forschungen im Inneren der Insel Neuguinea. Bericht des Führers über die wissenschaftliche Expedition der deutschen Grenzexpedition in das westliche Kaiser-Wilhelmsland 1910. Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. Ergänzungsheft Nr. 11. Ernst Siegfrid Mittler und Sohn, Berlin 1914.
- Stefan von Gnielinski: Struktur und Entwicklung Papuas und des von Australien verwalteten, ehemals deutschen Gebietes der Insel Neu-Guinea. In: Institut für Geografie und Wirtschaftsgeschichte (Hrsg.): Hamburger Geographische Studien. Selbstverlag, Hamburg 1958, S. 128.
Englisch
- Sinclair Dinnen: Law and Order in a Weak State. Crime and Politics in Papua New Guinea. Pacific Islands Monograph. No. 17. Univ. of Hawaii Press, Honolulu 2001. ISBN 0-8248-2280-3.
- Sean Dorney: Papua New Guinea. People, Politics and History since 1975. ABC Books, Sydney 2000. ISBN 0-09-169461-2.
- Ian Downs: The Australian Trusteeship Papua New Guinea 1945-75. Australian Government Publishing Service, Canberra 1980. ISBN 0-642-04139-3.
- Robert J. Foster: Materializing the Nation. Commodities, Consumption, and Media in Papua New Guinea. Indiana Univ. Press, Bloomington Ind 2002. ISBN 0-253-21549-8.
- David Kavanamur, Charles Yala, Quinton Clemtens (Hrsg.): Building a Nation in Papua New Guinea. Views of the Post-Independence Generation. Pandanus Books, Canberra 2003. ISBN 1-74076-028-X.
- Ron J. May: State and Society in Papua New Guinea. The First Twenty-Five Years. Crawford House, Adelaide 2001. ISBN 1-85065-601-0.
- Michael A. Rynkiewich, Roland Seib (Hrsg.): Politics in Papua New Guinea. Continuities, Changes and Challenges. Melanesian Institute, Goroka 2000. ISBN 9980-65-000-2 (formal falsche ISBN) (National Library of Papua New Guinea).
- Ann Turner: Historical Dictionary of Papua New Guinea. Oceanian Historical Dictionaries. No. 4. The Scarecrow Press, Metuchen/London 1994. ISBN 0-8108-3936-9.
- Laura Zimmer-Tamakoshi (Hrsg.): Modern Papua New Guinea. Thomas Jefferson Univ. Press, Kirksville 1998. ISBN 0-943549-51-5.
Weblinks
Commons: Papua-Neuguinea – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikinews: Papua-Neuguinea – in den NachrichtenWiktionary: Papua-Neuguinea – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWikimedia-Atlas: Papua-Neuguinea – geographische und historische Karten- Government of Papua New Guinea (englisch)
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Papua-Neuguinea
- Pazifik-Informationsstelle Neuendettelsau (Länderinformationen)
- Informationsseite für Touristen (englisch)
- Texte, Bilder und Videos zu PNG
- „Eine Wunde, die nicht heilt“ – Dokumentarfilm über Abholzung und Kahlschlag in PNG
- Papua-Neuguinea: Ein Reisebericht
- Fremdenverkehrsbüro Papua Neuguineas in Deutschland
-6.3666666666667146.1Koordinaten: 6° S, 146° O
- The Papuan Villager: Gemeinschaft der Briefmarkenfreunde Neuguineas (seit 1988)
- Interessengemeinschaft Neuguinea: Deutschsprachige Neuguinea-Briefmarkensammler
Einzelnachweise
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Human Development Index
- ↑
- ↑ a b Meyers Großes Länderlexikon. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2004.
- ↑ Harald Haarmann: Sprachen-Almanach - Zahlen und Fakten zu allen Sprachen der Welt. Campus, Frankfurt/Main 2002, ISBN 3-593-36572-3, S. 361–365 Papua-Neuguinea
- ↑ CIA World Fact Book Papua-Neuguinea. Abgerufen am 16. Oktober 2011.
- ↑ a b c d 404 | Human Development Reports (HDR) | United Nations Development Programme (UNDP)
- ↑ HIV/AIDS in Papua New Guinea
- ↑ Papua-Neuguinea: Tradition und Christentum | KIRCHE IN NOT – Deutschland
- ↑ Nordelbisches Missionszentrum | Weltweite Partner | Pazifik | Papua-Neuguinea | ELC-PNG
- ↑ 68 Years Later, WWII Airman Martin Murray's Body Found on South Pacific Island
- ↑ Auswärtiges Amt: Papua-Neuguinea: Innenpolitik
- ↑ a b c d The World Factbook
- ↑ Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
- ↑ Roland Seib: Staatsreform und Verwaltungsmodernisierung in Entwicklungsländern. Der Fall Papua-Neuguinea im Südpazifik. Peter Lang, Frankfurt/Main u.a. 2009, S. 291
- ↑ Reise-Informationen des AA
Politische Gliederung von Australien und Ozeanien14 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
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