- Trockener Wolkenbruch
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Die Wolkenbrüche bei Trendelburg, zwei durch Erdfälle entstandene Einsturztrichter, liegen im Landkreis Kassel, Nordhessen (Deutschland).
Sie sind ein Naturdenkmal von einzigartigem Rang.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die beiden unter Naturschutz stehenden Wolkenbrüche befinden sich nur etwas östlich der Kernstadt der Gemeinde Trendelburg bei der Gehöftsansiedelung Saurenthal, auch Saures Tal genannt, und unweit der B 83.
Die Wolkenbrüche
Nasser Wolkenbruch
Unverhofft taucht der Nasse Wolkenbruch dort am Rand einer weitläufigen Hochfläche mit Feldern, Wiesen und Bauernhöfen am Waldrand, versteckt zwischen teils eigenartig verwachsenen Bäumen auf, die im oberen Trichterteil 200 bis 300 Jahre alt sind.
Im Nassen Wolkenbruch, der bis zu 47 m tief ist, an der fast kreisrunden Oberkante rund 470 m Umfang und etwa 150 m Durchmesser aufweist, hat sich ein kleiner See gebildet, der max. 14,5 m tief ist und bis zu 60 m Durchmesser hat; damit ist der Trichter knapp zu einem Drittel mit Wasser gefüllt. Dies brachte ihm den Beinamen "Nasser Wolkenbruch" ein.
Trockener Wolkenbruch
Der Trockene Wolkenbruch, der nicht mit Wasser gefüllte kleinere "Bruder", schließt sich nur knapp 400 m weiter westlich an, ebenfalls ein Einsturztrichter, der sich auf der anderen Seite der Felder am Waldrand befindet, ebenso gut versteckt zwischen den Bäumen.
Geologie
Die Wolkenbrüche befinden sich in den oberen Schichten des Buntsandsteins, unter denen das so genannte Zechstein-Salz (Druse) liegt, das vor rund 250 Millionen Jahren abgelagert wurde. Das Grundwasser hat dieses Salz allmählich herausgelöst, bis das Deckgebirge der Hohlräume in bis zu 1.300 m Tiefe dem Druck des Sandsteins nicht mehr standhalten konnten, so dass diese einstürzten und zwei Trichter bildeten.
Sage
Zur Entstehungsgeschichte der merkwürdigen Trichter hat die Sage eine Erklärung parat:
"Trendula, eine der drei Reinhardswald-Riesinnen und Namensgeberin der Stadt Trendelburg, war voller Missgunst gegenüber ihren Schwestern Saba und Brama. In einer unwetterheimgesuchten Nacht waren die beiden auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihrem Vater, dem Riesen Kruko, zu ihren eigenen Burgen, als die hasserfüllte Trendula ihnen auflauerte und Bramba hinterrücks meuchelte. Seit Tagen schon gingen Wolkenbrüche und starke Gewitterregen in der Gegend der Mordstelle nieder und die gerechte Strafe ließ nicht lange auf sich warten: Ein Blitz erschlug die Mörderin und im Donnergrollen öffnete sich der Erdboden und verschlang Trendula."
Namensdeutung bzw. -herkunft
So abwegig ist die aus der Sage entstandene Namensherkunft der Wolkenbrüche gar nicht; denn sieht man einmal vom Mythischen ab, bleibt ein tagelang anhaltendes Unwetter mit starken Niederschlägen als prägendes Naturereignis durchaus geeignet, die dünne Decke einer unterirdischen Auswaschung im Zechstein zum Einsturz zu bringen und den Volksmund zu veranlassen, die damals - zumindest im Rahmen der Sage - unerklärlicherweise plötzlich vorhandenen, aber eigentlich 250 Millionen Jahre alten Erdtrichter "Wolkenbruch" zu nennen.
Anfahrt
In Trendelburg biegt man von der B 83 in Richtung Gottsbüren ab. Einige Hundert Meter nach Trendelburg befindet sich links am Wald eine kleine Haltebucht, an dem eine interessante Informationstafel auf den bzw. die Einsturztrichter hinweist. Aus dem recht tief eingeschnittenen Tal läuft man von der Haltebucht über einen kurzen Weg steil bergauf durch den Wald zum Trichter.
Ausflugsmöglichkeiten
- der Reinhardswald
- das Wasserschloss Wülmersen
- die Trendelburg
Weblinks
Siehe auch
51.5755555555569.4458333333333Koordinaten: 51° 34′ 32″ N, 9° 26′ 45″ O
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