Trocnov

Trocnov
Borovany
Borovany (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: České Budějovice
Fläche: 4233 ha
Geographische Lage: 48° 54′ N, 14° 39′ O48.89861111111114.642222222222522Koordinaten: 48° 53′ 55″ N, 14° 38′ 32″ O
Höhe: 522 m n.m.
Einwohner: 3.469 (2005)
Postleitzahl: 373 12
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 8
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Stanislav Malík
Adresse: Žižkovo nám. 107
373 12 Borovany
Website: www.borovany-cb.cz

Borovany (deutsch Forbes) ist eine Stadt mit 3.740 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt in 522 m ü.M. sechs Kilometer nördlich von Trhové Sviny und gehört dem Okres České Budějovice an. Die Katasterfläche beträgt 4233 ha.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die südböhmische Stadt befindet sich am rechten Ufer der Stropnice. Nachbarorte sind Radostice im Westen, Ledenice, Růžov und Vrcov im Norden, Hluboká im Osten, Dvorec im Südosten sowie Ostrolovský Újezd im Südwesten.

Geschichte

Rathaus

Borovany wurde 1186 erstmals in einer Grenzfestlegung zwischen dem Gebiet der Grundherrschaft mit dem Stift Zwettl urkundlich erwähnt. Seit 1291 gehörte der Ort Wok von Borovan aus dem Geschlecht der Wittigonen. 1327 wurde Wilhelm von Landstein Besitzer, dessen Sohn Veit die Herrschaft 1359 an die Gebrüder Peter, Jost, Ulrich und Johann von Rosenberg verkaufte. Die Rosenberger vereinten Forbes mit ihren Besitztümern in Gratzen. Nachdem sich Forbes seit dem Ende des 15. Jahrhunderts im wechselnden Besitz verschiedener Adelsfamilien befunden hatte, kaufte der Budweiser Patrizier Peter von Linda die Herrschaft. Von Linda stiftete 1455 das Augustinerkloster und ließ die Kirche Mariä Heimsuchung errichten. 1466 war der spätgotische Bau vollendet.

Das Kloster stand unter dem Patronat der Rosenberger. 1564 hob Wilhelm von Rosenberg das Kloster auf Grund der Misswirtschaft des Propstes Matěj Kozka von Rynárec auf und den klösterlichen Besitz übernahmen die Rosenberger. Um 1578 wurde Forbes zum Marktflecken erhoben. Nach dem Tode Peter Voks von Rosenberg wurden 1611 die Schwanberger neue Besitzer. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg wurden deren Güter eingezogen und fielen an Ferdinand II., der 1630 das Augustinerkloster erneuerte.

Schloss

1729 erhielt die Mariä-Heimsuchungs-Kirche den barocken Turm und 1746 erfolgte der Anbau einer mit Fresken ausgestalteten Kapelle an der Nordseite der Kirche. Zwischen 1760 und 1770 errichteten die Augustiner das dreiflüglige Prälaturhaus. Im Zuge der Josefinischen Reformen wurde das Kloster 1785 aufgehoben und sein Besitz fiel an den Religionsfond. Der Besitzer der Herrschaft, Johann Fürst von Schwarzenberg erwarb die Liegenschaft und baute sie zum Schloss um.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Forbes 1850 eine selbstständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Schweinitz und Budweiser Bezirk. 1869 erhielt der Flecken mit dem Bau der Kaiser-Franz-Josefs-Bahn einen Eisenbahnanschluss. Nördlich von Forbes wurde mit dem Abbau der Kieselgurlagerstätte bei Rosenstein begonnen, zu der eine Werksbahn angelegt wurde.

Im Jahre 1973 wurde Borovany zur Stadt erhoben.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss im Zentrum der Stadt
  • Rathaus, Barockbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts
  • Pranger aus Granit von 1656 im Stadtpark
  • Statue des Hl. Johannes von Nepomuk von 1730 im Stadtpark
  • Žižka-Denkmal von 1893 im Stadtpark

Žižkahof bei Trocnov

Südlich des Dorfes Trocnov, wo sich früher die Gehöfte der Familie Žižka von Trocnov befanden, befindet sich ein Lehrpfad, der die 1908 bei Ausgrabungen vorgefundenen Gebäudereste erläutert. Auf dem Gelände des Geburtsortes Jan Žižkas entstand eine kleine Ausstellung über die Hussitenbewegung und ein zwischen 1958 und 1960 von Josef Malejovský errichtetes Monumentaldenkmal für den Heerführer.

Gemeindegliederung

Zu Borovany gehören die Ortsteile Dvorec (Wurzen), Hluboká u Borovan (Hluboka), Radostice (Radostitz), Trocnov (Tratzenau, auch Trotznow), Třebeč (Triebsch) und Vrcov (Wirzau).

Söhne und Töchter der Stadt

  • Jan Žižka (um 1360–1424), Hussitenführer, geboren in Trocnov
  • Theodor Wagner (1818–1892), böhmischer Historiker und Archivar
  • Václav Havelka (* 1885), tschechisch-amerikanischer Opernsänger
  • Stanislava Kautmanová (1902–1982), tschechische Jugendbuchautorin

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Medaille Jan Žižka von Trocnov — Die Medaille Jan Žižka von Trocnov, benannt nach dem bedeutendsten Heerführer der Hussiten Jan Žižka von Trocnov (um 1360–1424), wurde per Dekret Nr. 21 vom 22. Oktober 1918 durch den tschechoslowakischen Nationalrat gestiftet und war zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Jan Zizka — Romantisches Portrait Žižkas von Mikoláš Aleš 1908, tschech. Unterschrift: Im Namen des Herrn! Jan Žižka von Trocnov, auch Žižka der Einäugige, Jan Žižka vom Kelch, tschechisch: Jan Žižka z Trocnova, Jan Žižka z Kalicha, (* um 1360 in Trocnov,… …   Deutsch Wikipedia

  • Žižka — Romantisches Portrait Žižkas von Mikoláš Aleš 1908, tschech. Unterschrift: Im Namen des Herrn! Jan Žižka von Trocnov, auch Žižka der Einäugige, Jan Žižka vom Kelch, tschechisch: Jan Žižka z Trocnova, Jan Žižka z Kalicha, (* um 1360 in Trocnov,… …   Deutsch Wikipedia

  • Borovany — Borovany …   Deutsch Wikipedia

  • Jan Žižka — de Trocnov Nacimiento …   Wikipedia Español

  • Jan Žižka — z Trocnova a Kalicha Equestrian statue of Jan Žižka by Bohumil Kafka on Vítkov Hill in Prague …   Wikipedia

  • Jan Žižka — Žižka Denkmal bei Trocnov Romantisches Portrait Žižkas vo …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der tschechischen Orden und Ehrenzeichen — Diese Liste gibt einen Überblick über die tschechischen Orden und Ehrenzeichen. Inhaltsverzeichnis 1 Republik (1918 bis 1948) 2 Sozialistische Republik (1948 bis 1989) 3 Tschechische Republik …   Deutsch Wikipedia

  • Tábor — Tábor …   Deutsch Wikipedia

  • Jan Zizka — Jan Žižka Statue équestre de Jan Žižka au mémorial national de Vítkov. Jan Žižka z Trocnova (prononcer: Yan Jijka z Trotsnova, c est à dire Jean le Borgne de Trocnov) est le chef de guerre des Hussites (né en 1370 au château seigneurial de… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”