Borovany

Borovany
Borovany
Borovany.jpg
Borovany (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: České Budějovice
Fläche: 4233 ha
Geographische Lage: 48° 54′ N, 14° 39′ O48.89861111111114.642222222222522Koordinaten: 48° 53′ 55″ N, 14° 38′ 32″ O
Höhe: 522 m n.m.
Einwohner: 4.030 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 373 12
Verkehr
Bahnanschluss: Bahnstrecke České Budějovice–Gmünd NÖ
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 8
Verwaltung
Bürgermeister: Stanislav Malík (Stand: 2006)
Adresse: Žižkovo nám. 107
373 12 Borovany
Gemeindenummer: 544281
Website: www.borovany-cb.cz

Borovany (deutsch Forbes) ist eine Stadt Okres České Budějovice in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer nördlich von Trhové Sviny.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die südböhmische Stadt befindet sich am rechten Ufer der Stropnice. Nachbarorte sind Radostice im Westen, Ledenice, Růžov und Vrcov im Norden, Hluboká im Osten, Dvorec im Südosten sowie Ostrolovský Újezd im Südwesten.

Geschichte

Rathaus

Borovany wurde 1186 erstmals in einer Grenzfestlegung zwischen dem Gebiet der Grundherrschaft mit dem Stift Zwettl urkundlich erwähnt. Seit 1291 gehörte der Ort Wok von Borovan aus dem witigonischen Familienzweig der Herren von Landstein. 1327 wurde Wilhelm von Landstein Besitzer, dessen Sohn Vítek/Veit die Herrschaft 1359 an die Gebrüder Peter, Jost, Ulrich und Johann von Rosenberg verkaufte. Die Rosenberger vereinten Forbes mit ihren Besitztümern in Gratzen. Nachdem sich Forbes seit dem Ende des 15. Jahrhunderts im wechselnden Besitz verschiedener Adelsfamilien befunden hatte, kaufte der Budweiser Patrizier Peter von Linda die Herrschaft. Von Linda stiftete 1455 das Augustinerkloster und ließ die Kirche Mariä Heimsuchung errichten. 1466 war der spätgotische Bau vollendet.

Das Kloster stand unter dem Patronat der Rosenberger. 1564 hob Wilhelm von Rosenberg das Kloster auf Grund der Misswirtschaft des Propstes Matěj Kozka von Rynárec auf und den klösterlichen Besitz übernahmen die Rosenberger. Um 1578 wurde Forbes zum Marktflecken erhoben. Nach dem Tode Peter Woks von Rosenberg wurden 1611 die Schwanberger neue Besitzer. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg wurden deren Güter eingezogen und fielen an Ferdinand II., der 1630 das Augustinerkloster erneuerte.

1729 erhielt die Mariä-Heimsuchungs-Kirche den barocken Turm und 1746 erfolgte der Anbau einer mit Fresken ausgestalteten Kapelle an der Nordseite der Kirche. Zwischen 1760 und 1770 errichteten die Augustiner das dreiflüglige Prälaturhaus. Im Zuge der Josefinischen Reformen wurde das Kloster 1785 aufgehoben und sein Besitz fiel an den Religionsfond. Der Besitzer der Herrschaft, Johann Fürst von Schwarzenberg erwarb die Klostergebäude und baute sie zum Schloss um.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Forbes 1850 eine selbstständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Schweinitz und Budweiser Bezirk. 1869 erhielt der Flecken mit dem Bau der Kaiser-Franz-Josefs-Bahn einen Eisenbahnanschluss. Nördlich von Forbes wurde mit dem Abbau der Kieselgurlagerstätte bei Rosenstein begonnen, zu der eine Werksbahn angelegt wurde.

Im Jahre 1973 wurde Borovany zur Stadt erhoben.

Sehenswürdigkeiten

Schloss
  • Schloss im Zentrum der Stadt
  • Rathaus, Barockbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts
  • Pranger aus Granit von 1656 im Stadtpark
  • Statue des Hl. Johannes von Nepomuk von 1730 im Stadtpark
  • Žižka-Denkmal von 1893 im Stadtpark

Žižkahof bei Trocnov

Südlich des Dorfes Trocnov, wo sich früher die Gehöfte der Familie Žižka von Trocnov befanden, befindet sich ein Lehrpfad, der die 1908 bei Ausgrabungen vorgefundenen Gebäudereste erläutert. Auf dem Gelände des Geburtsortes Jan Žižkas entstand eine kleine Ausstellung über die Hussitenbewegung und ein zwischen 1958 und 1960 von Josef Malejovský errichtetes Monumentaldenkmal für den Heerführer.

Gemeindegliederung

Zu Borovany gehören die Ortsteile Dvorec (Wurzen), Hluboká u Borovan (Hluboka), Radostice (Radostitz), Trocnov (Tratzenau, auch Trotznow), Třebeč (Triebsch) und Vrcov (Wirzau).

Söhne und Töchter der Stadt

  • Jan Žižka (um 1360–1424), Hussitenführer, geboren in Trocnov
  • Theodor Wagner (1818–1892), böhmischer Historiker und Archivar
  • Václav Havelka (* 1885), tschechisch-amerikanischer Opernsänger
  • Stanislava Kautmanová (1902–1982), tschechische Jugendbuchautorin

Weblinks

 Commons: Borovany (České Budějovice District) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Borovany — is name of several locations in the Czech Republic:* Borovany, a town in South Bohemian Region (České Budějovice District) * Borovany, a village in South Bohemian Region (Písek District) * Borovany, a village in Plzeň Region (Tachov District) …   Wikipedia

  • Borovany — Original name in latin Borovany Name in other language State code CZ Continent/City Europe/Prague longitude 48.8986 latitude 14.64227 altitude 519 Population 3739 Date 2006 11 25 …   Cities with a population over 1000 database

  • Borovany — Sp Bòrovanai Ap Borovany L Čekija …   Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė

  • Borovany (Písek) — Borovany Administration Pays …   Wikipédia en Français

  • Borovany (Begriffsklärung) — Borovany bezeichnet Borovany (Forbes), Stadt im Okres České Budějovice, Tschechien Borovany u Milevska (Borowan), Gemeinde im Okres Písek, Tschechien Borovany u Boru (Turban), Ortsteil von Bor u Tachova, Okres Tachov, Tschechien Diese Seite ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Borovany (České Budějovice District) — See other places named Borovany. Geobox | Settlement name = Borovany other name = category = Town image caption = Town hall in Borovany | flag border = 1 symbol = borovany.jpg etymology = official name = motto = nickname = country = Czech… …   Wikipedia

  • Trocnov — Borovany …   Deutsch Wikipedia

  • Stropnice — Vorlage:Infobox Fluss/BILD fehltVorlage:Infobox Fluss/DGWK fehltVorlage:Infobox Fluss/ABFLUSS fehltVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Strobnitz Lage Österreich, Jihočeský kraj, Tschechien Länge 54 km …   Deutsch Wikipedia

  • CZ-311 — Der Okres České Budějovice (Bezirk Budweis) ist ein Bezirk in Tschechien. Er befindet sich in der Südböhmischen Region und enthält 107 Gemeinden. Der Bezirk erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 1.625 km². Inhaltsverzeichnis 1 Fläche 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Ledenice — Ledenice …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”