Tynni

Tynni
Medaillenspiegel
Kunstwettbewerb
Finnland
Olympische Spiele
Gold 1948 London Lyrische Werke

Aale Maria Tynni-Haavio (* 3. Oktober 1913 in Kolppana, Ingermanland; † 21. Oktober 1997 in Helsinki) war eine finnische Dichterin, Übersetzerin und Olympiasiegerin.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Aale Tynni kam 1913 als eines von sieben Kindern des Journalisten und Schuldirektors Kaapre Tynni und der Lehrerin Lilja Tynni (geb. Piipponen) in Kolppana zur Welt. Kurz nach der Oktoberrevolution zog die Familie 1919 von Ingermanland nach Finnland und ließ sich in Helsinki nieder. Tynni begann schon in ihrer Kindheit mit dem Schreiben von Gedichten und veröffentlichte diese auch in der Schülerzeitung.

Von 1932 bis 1936 studierte Tynni an der Universität Helsinki, die sie mit einem Master of Arts (M.A.) abschloss. Zwei Jahre später veröffentlichte sie mit Kynttiläsydän ihre erste Gedichtesammlung. Danach reiste sie einige Zeit durch Frankreich und Italien und kehrte erst mit Beginn des Kriegsausbruchs nach Finnland zurück. 1940 heiratete Aale Tynni den Kirchenhistoriker Kauko Pirinen, mit dem sie drei Kinder bekam. Sie arbeitete als Lehrerin und verschaffte sich durch die Übersetzung von Henrik Ibsens Brand 1947 einen Namen als Übersetzerin von Gedichten.

Die während der 1940er Jahre entstandenen Gedichte handeln meist von Liebe und Mutterschaft und wurden in Lehtimaja (1946) und Soiva metsä (1947) veröffentlicht. In dem Gedichtband Ylitse vuorten lasisten von 1949 basieren viele Gedichte aus Charakteren von Märchen. Dieses Werk enthält auch ihr bekanntestes Gedicht Kaarisilta (dt. Die Bogenbrücke).

1948 nahm Aale Tynni an den Kunstwettbewerben der Olympischen Sommerspiele in London teil. Mit ihrem Gedicht Hellaan laakeri (dt. Hellas’ Ruhm) gewann sie dabei in der Disziplin Lyrische Werke die Goldmedaille. 1950 wurde sie zudem mit dem Aleksis-Kivi-Preis ausgezeichnet.

1952 erschien der Gedichtsband Tuntematon Puu. Einige der Gedichte waren inspiriert durch ihre Liebe zu einem anderen Mann, dem Dichter Martti Haavio. Wegen ihrer Kinder erhielt Tynni dennoch ihre erste Ehe lange Jahre aufrecht. Erst 1960 heiratete sie schließlich Haavio, mit dem sie in den folgenden Jahren oft zusammen arbeitete. Nachdem Haavio 1973 starb, veröffentlichte sie Tarinain lähde (1974), in dem sie über die Sehnsucht nach dem Verstorbenen schrieb.

1977 erhielt Tynni die Ehrendoktorwürde. Außerdem wurde sie 1982 als erste Frau von der Akademie von Finnland zu einem ordentlichen Mitglied ernannt.[1]

Aale Tynni start 1997 in Helsinki.

Werke

  • 1938: Kynttiläsydän,
  • 1940: Vesilintu
  • 1943: Lähde ja matkamies
  • 1946: Lehtimaja
  • 1947: Soiva metsä
  • 1949: Ylitse vuorten lasisten
  • 1952: Tuntematon puu,
  • 1953: Kerttu ja Perttu ja muut talon lapset
  • 1954: Kissa liukkaalla jäällä ja muita satuja
  • 1954: Torni virrassa
  • 1954: Vieraana vihreällä saarella
  • 1956: Heikin salaisuudet
  • 1957: Tuhat laulujen vuotta
  • 1958: Yhdeksän kaupunkia
  • 1961: Maailmanteatteri,
  • 1965: Muuttohaukat
  • 1967: Balladeja ja romansseja
  • 1968: Lasten paratiisi
  • 1969: Pidä rastaan laulusta kiinni
  • 1974: Tarinain lähde
  • 1978: Olen vielä kaukana
  • 1987: Vuodenajat
  • 1990: Inkeri, Inkerini
  • 1991: Rautamarskin aika

Literatur

  • Yrjö Oinonen: Aale Tynni. 1946
  • Ritva Raini (Hrg.): Miten kirjani ovat syntyneet. 1969
  • Bo Carpelan (Hrg.): A Way to Measure Time. 1992
  • George C. Schoolfield (Hrg.): A History of Finland's Literature. 1998

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Finnland on Line: Aale Haavio-Tynni

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tynni — Tỵnni,   Aale, finnische Schriftstellerin, * Kolpino (Russland) 3. 10. 1913; studierte in Helsinki, bereiste Frankreich und Irland; zählt mit ihrer stil und formsicheren, eleganten Sprache zu den wichtigsten Vertretern der modernen finnischen… …   Universal-Lexikon

  • Aale Tynni — Aale Maria Tynni Haavio (* 3. Oktober 1913 in Kolppana, Ingermanland; † 21. Oktober 1997 in Helsinki) war eine finnische Dichterin, Übersetzerin und Olympiasiegerin. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Aale Tynni — Aale Maria Tynni Haavio (October 3, 1913 ndash; October 21, 1997) was a Finnish poet and translator and wife of fellow Finnish poet Martti Haavio.She is best known for editing and translating European poetry ranging from the Middle Ages into… …   Wikipedia

  • Тюнни-Хаавио, Аале Мария — Аале Мария Тюнни Хаавио Aale Maria Tynni Haavio Аале Тюнни Дата рождения: 3 октября 1913(1913 10 03) …   Википедия

  • Sanat — is an album by Finnish a cappella ensemble Rajaton, released in 2002. The word sanat means words in Finnish, and heals in Latin. The album consists of sacred songs. and features music in Finnish , Latin, English, and Medieval Irish, all relating… …   Wikipedia

  • Kynttiläsydän — is a 1938 Finnish poetry collection by Finnish poet and translator Aale Tynni. The collection was chiefly written in 1936 and published in 1938 became her first written work.External links and sources*http://www.kirjasto.sci.fi/tynni.htm …   Wikipedia

  • Finnische Schriftsteller — Die Liste umfasst Schriftsteller, die in finnischer Sprache schrieben/schreiben. Schwedischsprachige Schriftsteller aus Finnland gehören in die Liste schwedischsprachiger Schriftsteller. A Juhani Aho, eigentlich: Johan Brofeldt (1861–1921) B… …   Deutsch Wikipedia

  • Finnischer Autor — Die Liste umfasst Schriftsteller, die in finnischer Sprache schrieben/schreiben. Schwedischsprachige Schriftsteller aus Finnland gehören in die Liste schwedischsprachiger Schriftsteller. A Juhani Aho, eigentlich: Johan Brofeldt (1861–1921) B… …   Deutsch Wikipedia

  • Finnischer Schriftsteller — Die Liste umfasst Schriftsteller, die in finnischer Sprache schrieben/schreiben. Schwedischsprachige Schriftsteller aus Finnland gehören in die Liste schwedischsprachiger Schriftsteller. A Juhani Aho, eigentlich: Johan Brofeldt (1861–1921) B… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ty — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”