- U-Bahnhof Oranienplatz
-
Der Oranienplatz ist ein Stadtplatz im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Er bildet das Zentrum der historischen Luisenstadt.
Inhaltsverzeichnis
Erschließung/Lage
Die folgenden Straßenzüge kreuzen den Oranienplatz:
- Oranienstraße in Ost-West-Richtung
- Dresdener Straße
Außerdem beginnen folgende Straßen am Oranienplatz:
- Legiendamm (früher: Luisenufer)[1]
- Leuschnerdamm (früher: Elisabethufer)[1]
- Naunynstraße
- Erkelenzdamm (früher: Elisabethufer)[1]
- Segitzdamm (früher: Luisenufer)[1]
Geschichte
Der Platz wurde 1841 bis 1852 von Peter Joseph Lenné im Zuge der Planung des Luisenstädtischen Kanals angelegt. Die beiden Teile des durch den Kanal zweigeteilten Platzes wurden ursprünglich durch eine breite Straßenbrücke mit vier gigantischen steinernen Kandelabern verbunden.
In der Mitte des rechteckigen Oranienplatzes überspannte die Oranienbrücke den Luisenstädtischen Kanal, auf der sowohl die Oranien- als auch die Dresdner Straße mit ihren Straßenbahnlinien den Kanal überquerten. Zu Postkutschenzeiten führte hier auf der alten Dresdner Straße der Weg von Berlin über Mittenwalde nach Sachsen. Mit ihren hugenottischen Gärtnern bildete die Oranienstraße (bis 1849 Orangenstraße) damals den südöstlichen Rand der Stadt. Nach der Märzrevolution 1848 baute man mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zwischen Spree und Landwehrkanal den Luisenstädtischen Kanal. Achtzig Jahre später verfüllte man das stehende und stinkende Gewässer mit dem Erdaushub der U-Bahnbaustelle. Zwischen den Ufermauern entstand von 1926 bis 1928 nach Plänen von Erwin Barth der Kanalpark. Damals verschwand auch die Oranienbrücke mit ihren mächtigen Jugendstilkandelabern, eine von neun Kanalquerungen.
Aufgrund seiner starken Frequentierung im Herzen Kreuzbergs musste der Platz mit seiner linsenförmigen Mittelinsel bereits mehrfach umgestaltet und den Bedürfnissen der Bewohner angepasst werden. Die letzte Umgestaltung wurde 2007 abgeschlossen.
Heute ist der Oranienplatz als Stadtplatz in der Denkmalliste des Landes Berlin eingetragen.
An der nördlichen Seite des Platzes befindet sich seit 1986 der Drachenbrunnen.
U-Bahnhof Oranienplatz
Beim Bau des nördlichen Abschnitts der damaligen U-Bahnlinie D (heutige U-Bahnlinie 8) ab 1927 wurde für die vorgesehene Streckenführung unter der Dresdener Straße der Bahnhof Oranienplatz (Dresdener Straße) errichtet, der zum Teil heute noch existiert. Die Pläne wurden dann auf Druck des Wertheim-Konzerns, der eine direkte Anbindung seiner Filiale am Moritzplatz wünschte und dafür angeblich fünf Millionen Reichsmark zahlte, geändert. Der dadurch überflüssige U-Bahnhof Oranienplatz wurde lange Zeit vom Energieversorger Bewag als Schaltstation genutzt.
Umbau
2007/2008 wird der Oranienplatz im Sinne des historischen Grundrisses umgebaut. Durch den Umbau soll die ursprüngliche Gestalt und Aufteilung der Platzfläche wieder erlebbar gemacht werden. Die Aufenthalts- und Fußgängerverkehrsflächen werden vergrößert und Pflanzungen ergänzt oder erneuert.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b c d Luisenufer und Elisabethufer bildeten die beiden Uferpromenaden des Luisenstädtischen Kanals. Unter der NS-Diktatur wurden einzelne Uferabschnitte 1937 nach nationalsozialistischen „Märtyrern“ benannt, die vor 1933 in Auseinandersetzungen ums Leben kamen: Der nördliche Teil des Luisenufers in Kösterdamm nach Helmut Köster (1902–1932), der südliche Teil in Curthdamm nach Udo Curth (1909–1932), der Nordteil des Elisabethufers in Schröderdamm nach Friedrich Schröder (1908–1932) und der Südteil in Hoffmanndamm nach Hans Hoffmann (1913–1931). Nach Kriegsende wurde diese Aufteilung beibehalten; die Namen wurden 1947 durch die von vier Gewerkschaftsführern (Carl Legien, Martin Segitz, Wilhelm Leuschner, Anton Erkelenz) ersetzt.
52.50222222222213.415833333333Koordinaten: 52° 30′ 8″ N, 13° 24′ 57″ O
Wikimedia Foundation.