- U-Bahnhof Stralauer Thor
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Der U-Bahnhof Osthafen – bis 1924 Stralauer T(h)or – ist ein ehemaliger Bahnhof der Berliner U-Bahn in Berlin-Friedrichshain. Er wurde als Hochbahnhof errichtet und lag zwischen den U-Bahnhöfen Warschauer Straße und Schlesisches Tor am nordöstlichen Ende der über die Spree führenden Oberbaumbrücke. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof vollständig zerstört, danach nicht wieder aufgebaut. Heute sind nur noch die Stützen am Hochbahnviadukt erkennbar. Er war 320 Meter vom heutigen Bahnhof Warschauer Straße und 470 Meter vom Bahnhof Schlesisches Tor entfernt.[1]
Geschichte
Die Geschichte der Berliner U-Bahn ist eng mit dem Bahnhof Osthafen beziehungsweise Stralauer Thor verbunden. Nach dem offiziellen ersten Spatenstich am 10. September 1896 schritten die Arbeiten relativ zügig voran, sodass der östliche Teil der „elektrischen Hoch- und Untergrundbahn“ zwischen Stralauer Thor und Potsdamer Platz am 18. Februar 1902 eröffnet werden konnte. Somit stellt der Bahnhof den Ausgangspunkt der Berliner U-Bahngeschichte dar.
Der Bahnhof selbst befindet sich nahezu direkt an der die Spree überquerende Oberbaumbrücke, die Errichtung der beiden Bauwerke fand zeitlich direkt hintereinander statt. Während die von Otto Stahn entworfene Brücke zwischen 1894 und 1896 erbaut wurde, errichtete Siemens & Halske den Bahnhof zwischen 1898 und 1900 statt. Für die Ausgestaltung des Bahnhofes ist aus heutiger Sicht kein spezifischer Architekt festzustellen, der Entwurf entstammt dem Baubüro von Siemens & Halske. Er entspricht in etwa einer Kombination aus den Bahnhöfen Prinzenstraße und Görlitzer Bahnhof. Der Bahnhof besaß bei seiner Eröffnung zwei je 3,5 Meter breite und 73 Meter lange Seitenbahnsteige,[1] die zunächst für Sechs-Wagen-Züge ausreichten. Der südliche Treppenaufgang für den Bahnhof, der 7,5 Meter über dem Straßenniveau lag, war seitlich angeordnet. Dieser musste aufgrund der engen Platzverhältnisse auf einer einzelnen Verkehrsinsel gebaut werden, eine überdachte Brücke – ähnlich dem Bahnhof Prinzenstraße – führte zum Bahnsteig. Architektonisch passte der Bahnhof jedoch nur bedingt zur benachbarten Oberbaumbrücke.
Bedingt durch die Orthographische Konferenz von 1901 verschwand das „h“ aus dem Bahnhofsnamen recht schnell, dennoch benannte die Hochbahngesellschaft den Bahnhof am 15. September 1924 in „Osthafen“ um.[2] Der Osthafen bezeichnete bezeichnet das Gebiet westlich der Oberbaumbrücke, dazu gehörte und gehörte unter anderem das 1929 fertiggestellte Eierkühlhaus.
Im 1939 beginnenden Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof durch die Bombardements nahezu komplett zerstört. Während die Hochbahnstrecke zwischen Warschauer Brücke (heute Warschauer Straße) und Schlesischem Tor am 14. Oktober 1945 wieder eingleisig in Betrieb genommen werden konnte, beschloss die betreibende Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) den Bahnhof aufgrund der Nähe zur Endstation Warschauer Brücke nicht wieder aufzubauen. Sie ließ alle Überreste beseitigen, bis heute sind nur noch die Stützmauern zu erkennen. Der Bahnhof Osthafen war der einzige, der nicht wiederaufgebaut wurde.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Jürgen Meyer-Kronthaler: Berlins U-Bahnhöfe – Die ersten hundert Jahre. be.bra Verlag, Berlin 1996, S. 269, ISBN 3-930863-16-2
- ↑ Jürgen Meyer-Kronthaler: Berlins U-Bahnhöfe – Die ersten hundert Jahre. be.bra Verlag, Berlin 1996, S. 197, ISBN 3-930863-16-2
- ↑ Chronik der Berliner U-Bahn, 1940er-Jahre bei berliner-untergrundbahn.de
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