U-Bahnhof Tegel

U-Bahnhof Tegel
U-Bahnhof Alt-Tegel

Der U-Bahnhof Alt-Tegel ist eine Station der Berliner U-Bahnlinie 6 im Berliner Ortsteil Tegel des Bezirks Reinickendorf. Er liegt unter der Straßenkreuzung Alt-Tegel/Karolinen-/Bernstoff-/Gorkistraße und wurde am 31. Mai 1958 eröffnet.

Geschichte

Bereits in den 1920er-Jahren gab es Pläne seitens der Stadt Berlin die neu gebaute Nord-Süd-U-Bahn bis in den nördlichen Wedding, gar bis Tegel zu verlängern. Erste Bauarbeiten für eine Verlängerung fanden noch im Jahr 1929 in der Müllerstraße statt. Aufgrund der baldigen Weltwirtschaftskrise und den daraus folgenden finanziellen Konsequenzen für die Stadt Berlin, ließ diese die Arbeiten einstellen. Es entstand ein etwa 400 Meter langer Rohbautunnel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg plante die Berliner Verwaltung einen massiven Ausbau der Berliner U-Bahn. Zu den ersten neuen Strecken sollte auch die Linie C gehören, die bis dato kommend von der Neuköllner Grenzallee an der Seestraße endete. Der erste feierliche Rammschlag für eine Strecke Seestraße – Tegel fand am 26. Oktober 1953 statt, die Verlängerung sollten in zwei Etappen realisiert werden. Zuerst war der Abschnitt Seestraße – Kurt-Schumacher-Platz in Bau, danach folgte der teils oberirdische Abschnitt Kurt-Schumacher-Platz – Tegel. Der zweite Abschnitt beinhaltete die Bahnhöfe Scharnweberstraße (oberirdisch), Seidelstraße (jetzt Otisstraße, oberirdisch), Holzhauser Straße (oberirdisch), Borsigwerke (unterirdisch) und als Endstation Tegel, die ebenfalls unterirdisch war.

Den U-Bahnhof Tegel, als Endstation konzipiert, entwarf der Architekt Bruno Grimmek. Er gestaltete den Bahnhof schlicht und nüchtern, die Bahnsteigwände erhielten hellblaue Keramikfliesen. Die auf dem asphaltierten, 110 Meter langen Mittelbahnsteig stehenden Stützen gestaltete Grimmek mit sandfarbenen, kleinen Mosaiksteinen. Wie alle unterirdischen Bahnhöfe der beiden neuen Streckenabschnitte erhielt auch der U-Bahnhof Tegel eine zur Mitte hin schräge Schmetterlingsdecke. Zwei Vorhallen, jeweils eine in nördlicher und eine in südlicher Richtung, dienen der Verteilung der Fahrgäste auf die sechs Ausgänge. Um die Aufgaben eines hohen Taktverkehres als Endstation erfüllen zu können, erhielt der Bahnhof außerdem eine sich anschließende viergleisige Kehranlage.

Während die Eröffnung des ersten Streckenabschnittes Seestraße – Kurt-Schumacher-Platz am 23. April 1956 gefeiert wurde, fand die Einweihung der zweiten Bauetappe inklusive der Eröffnung des Bahnhofes Tegel durch den damaligen West-Berliner Bürgermeister Willy Brandt am 31. Mai 1958 statt. Seitdem bestand im Norden Berlins nun eine weitere Umsteigebeziehung zwischen S- und U-Bahn, der S-Bahnhof Berlin-Tegel liegt etwa 400 Meter weit entfernt.

Entgegen vielen Erwartungen entwickelte sich der nördliche Abschnitt der Linien fahrgasttechnisch äußerst positiv. Besonders der Ausflugsverkehr an den Wochenenden nahm stetig zu, woran besonders die Teilung Berlins zu erkennen ist, da die West-Berliner nun nicht mehr zu dem früher auch besuchten Strandbad im Ost-Berliner Ortsteil Grünau gelangen konnten.

In der weiteren Geschichte des U-Bahnhofes Tegel geschah kaum etwas. Ab 1984 bestand keine Umsteigemöglichkeit mehr zu der ab damals durch die BVG betriebene S-Bahn. Erst ab 1995 war dies möglich, der S-Bahnhof Tegel war nun Endbahnhof. Kurz zuvor jedoch, zum 31. Mai 1992, erhielt der Bahnhof Tegel im Rahmen eines Umbenennungsprogramms mehrerer West-Berliner U-Bahnhöfe den neuen Namen Alt-Tegel. Die genauen Beweggründe den Bahnhof diesen Namen zu vergeben sind unbekannt, möglicherweise sollte dies das Zeichen einer Abgrenzung zum entfernteren S-Bahnhof sein, der damals jedoch noch gar nicht in Betrieb war.

Anfang 2006 beauftragten die Berliner Verkehrsbetriebe Baufirmen mit ersten Arbeiten für die Errichtung eines Aufzuges. Im Oktober 2006 war eine Aufzugsanlage direkt vom Bahnsteig zur Berliner Straße fertiggestellt. Durch die gleichzeitig stattfindenden Straßenumbauarbeiten konnte die Umsteigesituation zu den verschiedenen Buslinien stark vereinfacht werden. Damit besitzt nun auch die nördliche Endstation der U6 als zwölfter Bahnhof der Nord-Süd-Linie einen Aufzug. [1][2]

Einzelnachweise

  1. Pressemeldung der Berliner Verkehrsbetriebe, 1. März 2006
  2. Pressemeldung der Berliner Verkehrsbetriebe, 2. Oktober 2006

Weblinks

Vorherige Station U-Bahn Berlin Nächste Station
Endstation   U6   Borsigwerke
Alt-Mariendorf →

52.58944444444413.2836111111117Koordinaten: 52° 35′ 22″ N, 13° 17′ 1″ O


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