- UFA-Palast am Zoo
-
Der Ufa-Palast am Zoo war ein bedeutendes Filmtheater in der Hardenbergstraße 29 in Berlin. Es wurde im Jahr 1919 mit einer Kapazität von 1.740 Sitzplätzen eröffnet und 1925 auf 2.165 Plätze erweitert. Vor der Eröffnung des Ufa-Palastes in Hamburg mit 2.200 Sitzplätzen war es das größte Kino Deutschlands.[1] Es war eines der bedeutendsten Uraufführungskinos der 1920er- und 1930er-Jahre.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebäude wurde ursprünglich von Carl Gause (1851–1907), einem der Architekten des Hotel Adlon, entworfen und in den Jahren 1905 und 1906 als „Ausstellungshallen am Zoologischen Garten“ erbaut. Im Jahr 1912 wandelte Arthur Biberfeld (1874–1959) die westliche Halle in ein Theater um. Von 1913 bis 1915 war es zur Aufführung des Films Quo Vadis? der Cines-Filmgesellschaft durch Oskar Kaufmann mit einem Bildwerferraum ausgestattet. Zwischen 1913 und 1914 trug das Filmtheater den Namen Cines-Palast. Der Architekt Max Bischoff baute das Theater im Jahr 1919 für die Ufa zu einem Kino mit 1.740 Plätzen um. Es eröffnete am 18. September 1919 mit der Premiere des Films Madame Dubarry von Ernst Lubitsch [3].
Der Saal hatte eine rechteckige Grundform und war schlicht gestaltet. Für die Zuschauer war er mit doppelstöckigen Proszeniumslogen ausgestattet. Die Sitze waren hufeisenförmig angeordnet und die Bühnenwand war mit Fayenceplatten verkleidet. Durch Carl Stahl-Urach wurde das Kino im Jahr 1925 umgebaut und auf 2.165 Sitzplätze erweitert. Außerdem erhielt es eine Lichtorgel.
In der Folgezeit wurde die Außenwand zur Reklame genutzt. Zunächst installierte man dafür Lichtinszenierungen und große Plakate. Später wurden umfangreiche Verkleidungen der Fassade vorgenommen. Anlässlich der Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin erfolgte durch den Architekten Albert Speer eine aufwendige Umgestaltung der Außenverkleidung in vereinfachtem klassizistischen Stil.
Das Gebäude wurde durch Bombeneinschläge am 23. November 1943 zerstört. Im Jahr 1957 wurde als Nachfolgebau der Zoo Palast errichtet.
Uraufführungen
- 18. September 1919: Madame Dubarry
- 14. Dezember 1920: Anna Boleyn
- 9. März 1920: Kohlhiesels Töchter
- 29. Oktober 1920: Der Golem, wie er in die Welt kam
- 14. April 1921: Die Bergkatze
- 22. Oktober 1921: Das indische Grabmal (1. Teil)
- 19. November 1921: Das indische Grabmal (2. Teil)
- 13. November 1922: Phantom
- 14. Februar 1924: Die Nibelungen (1. Teil)
- 26. April 1924: Die Nibelungen (2. Teil)
- 23. Dezember 1924: Der letzte Mann
- 14. Oktober 1926: Faust
- 17. Dezember 1926: Der heilige Berg
- 10. Januar 1927: Metropolis
- 27. August 1929: Der Würger
- 15. Oktober 1929: Frau im Mond
- 17. September 1930: Der Greifer
- 11. Mai 1931: M – Eine Stadt sucht einen Mörder
- 31. August 1931: Bomben auf Monte Carlo
- 26. November 1931: Der Draufgänger
- 8. August 1932: Quick
- 19 November 1932: Der weiße Dämon (Rauschgift)
- 22. Dezember 1932: F.P.1 antwortet nicht
- 9. Mai 1933: Ein Lied geht um die Welt
- 15. August 1933: Ein gewisser Herr Gran
- 1. Dezember 1933: Sieg des Glaubens
- 8. Dezember 1933: Flüchtlinge
- 29 März 1934: Gold
- 30. Dezember 1935: Tag der Freiheit! – Unsere Wehrmacht
- 10. Juli 1936: Weiberregiment
- 23. Dezember 1936: Unter heißem Himmel
- 15. Juli 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war
- 6. Januar 1938: Der Berg ruft
- 11. Februar 1938: Der Tiger von Eschnapur
- 26. Februar 1938: Das indische Grabmal
- 1. April 1938: Fünf Millionen suchen einen Erben
- 18. Oktober 1938: 13 Stühle
- 20. März 1940: Stern von Rio
- 30. Dezember 1940: Wunschkonzert
- 14. Februar 1941: Ohm Krüger
- 12. Juni 1942: Die große Liebe
- 5. März 1943: Münchhausen
- 6. März 1958: Das gab’s nur einmal
Premieren
Quellen
- ↑ L'Estrange Fawcett: Die Welt des Films. Amalthea-Verlag, Zürich, Leipzig, Wien 1928, S. 122 (übersetzt von C. Zell, ergänzt von S. Walter Fischer)
- ↑ Ufa-Palast bei www.zlb.de
- ↑ Informationen zu mehreren Filmen bei www.spielfilmtheater.de
Weblinks
- Ehemaliger Ufa-Palast am Zoo bei www.berlin.de
- Zoo Palast Nachfolgebau auf kinokompendium.de
52.50611111111113.334166666667Koordinaten: 52° 30′ 22″ N, 13° 20′ 3″ O
Wikimedia Foundation.