Barton-Dobenin

Barton-Dobenin

Cyril Bartoň-Dobenín (* 24. Dezember 1863 in Vysoká Srbská; † 1953 in Náchod) war ein Textilunternehmer und Mäzen.

Werdegang

Cyril Bartoň-Dobeníns Vorfahren waren alteingesessene Hausweber und Leinwandhändler in Žďárky in Ostböhmen. Sein Vater Josef Bartoň-Dobenín war der Begründer der Nachoder Textilfabrik Bartoň, in der auch Cyril seit jungen Jahren mitarbeitete. Die 1885 von seinem Vater errichtete Weberei wurde nach Plänen von Cyril gebaut. Nach der Heirat 1893 mit Maria Tichová aus Nachod trat Cyril 1894 als Teilhaber in die väterliche Firma ein, an der seit 1890 auch sein älterer Bruder Josef beteiligt war. 1902 übertrug der Vater den bis dahin bei ihm verbliebenen Firmenanteil diesen beiden Söhnen.

Sie erwarben 1905 weiteren Baugrund in Staré Město-Nachód, auf dem sie eine neue Baumwollfabrik errichteten. Anfang 1907 waren 33.000 Spindeln in Betrieb, die nach weiteren Anbauten und Modernisierung der bisherigen Anlagen 1908 auf 73.344 Spindeln erhöht werden konnten. Die Textilmaschinen lieferte die englische Firma Dobson und Barlow. Die Beschäftigtenzahl betrug 1908 rund 800 Arbeiter.

Cyril Bartoň-Dobenín war auch Besitzer der Brauerei Zbraslav, welche er an Josef Škvor verpachtete. Zwei Jahre der Verstaatlichung im Jahre 1948 wurde diese stillgelegt.

Seit 1923 gehörte Cyrils Sohn Josef (1897–1972) als Teilhaber der Firma Bartoň an. Nach Cyrils Ausscheiden 1937 übernahm er dessen Firmenanteile.

Mäzen

Wie sein Vater bekleidete Cyril Bartoň-Dobenín mehrere Ehrenämter und betätigte sich auch als Mäzen im sozialen und kulturellen Bereich. Zusammen mit seinem Bruder Josef stiftete er dem Prager Nationalmuseum mehrere Exponate, 1929 dem Veitsdom ein wertvolles Marien-Tafelbild. Die von beiden ebenfalls gestiftete Ausstattung einer Seitenkapelle wurde 1939 fertig gestellt. Sie wurde der Heiligen Agnes von Böhmen geweiht.

Schon 1910 erwarb Cyril Bartoň-Dobenín das für die tschechische Geschichte bedeutende ehemalige Kloster Zbraslav, das nach der Säkularisation als Zuckerfabrik diente und sich in einem schlechten baulichen Zustand befand. In den Jahren 1911–1925 baute er die ehemaligen Klostergebäude zu einer dreiteiligen Schlossanlage um, die in Teilen für die Öffentlichkeit zugänglich war. Sie diente auch als Wohnsitz für seine Familie.

Literatur

  • Lydia Baštecká, Ivana Ebelová: Náchod. Náchod 2004. ISBN 80-7106-674-5, 162–201
  • Ludvík Adamíra: Bartoňovy zavody. In: Náchodsko K sedmdesátým narozeninám svého dlouholetého předsedy pana Cyrile Bartoně-Dobenína vydala spořitelna městká v Náchodě. Nachod 1933, S. 47–49

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