Friedenburg

Friedenburg

Die Burg Frymburk (deutsch Friedenburg) ist eine Burgruine in Tschechien. Sie befindet sich westlich von Nový Hrádek über dem Tal der Olešenka im nordwestlichen Adlergebirge.

Von der durch eine zehn Meter hohe Mauer umgebenen und aus einer Burg und Vorburg bestehenden Anlage sind der teilweise abgerutschte Bergfried sowie Mauerreste des Burgtores erhalten.

Geschichte

Die Burg wurde wahrscheinlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch die Herren von Leipa errichtet. Erster nachweislicher Besitzer war Matouš von Frymburk, der am 11. Juni 1354 in Olešnice v Orlických horách einen Pfarrer einsetzte. Ab 1359 besaß Čeněk von Leipa, der unter Karl IV. von 1349 bis 1360 oberster Marschall des Königreiches Böhmen war, die Burg. Im folgte der Kastellan von Krakau, Johann von Leipa, und nach dessen Tode im Jahre 1364 Heinrich von Leipa, der gleichfalls Obermarschall von Böhmen war. Von diesem erwarb Johann von Lichtenburg die Friedenburg und 1367 folgten die Brüder Hynko und Lešek von Dubá.

Ab 1376 waren Štěpán und Jan von Opočno Besitzer der Burg. Jan von Opočno, der die Burg dann lange Zeit allein besaß, gab sich nach ihr den Namen Jan von Frymburk. Nach dessen Tode erbte sein Neffe Jan Městecký von Opočno den Besitz und unternahm Raubzüge in die umliegenden Gebiete. 1415 plünderte er zu Allerheiligen wegen eines versprochenen Ausgleiches für Schulden des Königs Wenzel IV. das Kloster Opatowitz und ließ den Abt Peter Lazur umbringen. Jan Městecký eignete sich die Burg Hradiště an und verkaufte sie, ohne dass sie überhaupt sein rechtmäßiger Besitz war.

Beim Ausbruch der Hussitenkriege versprach Jan Městecký den Pragern und Jan Žižka seine Unterstützung, wechselte aber ins gegnerische Lager über. Schon ab 1420 kämpfte er in den Reihen Kaiser Sigismunds. Ein Jahr später nahm er Chotěboř ein und ließ tausend Taboriten hinrichten. Bei der Belagerung von Chrudim durch die Prager bat er um Gnade und lief zu ihnen über. 1423 wechselte er erneut die Fronten und kämpfte in der Schlacht bei Horschitz gegen Žižka. Nach der Niederlage brandschatzten und mordeten seine Truppen in der Horschitzer Vorstadt Hradec. Als Verräter zog sich Jan Městecký den besonderen Hass der Hussiten zu. In der Schlacht bei Böhmisch Skalitz wurden 1424 große Teile seiner Leute aufgerieben, fielen oder kamen in Gefangenschaft. 1425 wurde seine Burg Landsberg und anschließend die Frymburk und das Städtchen Hrádek von den Waisen erobert und niedergebrannt. Nachdem Jan Městecký 1429 erneut die Burgen Landsberg und Lichtenburk an die Waisen verloren hatte und nur die Burgen Žampach und Frymburk hielt, wechselte er zu den Waisen über und starb 1431 in Hostinné. Nachfolgender Besitzer der Burg wurde Jiřík von Dubá und Vízmburk.

1534 erwarb Jan Trčka von Lípa die Herrschaft Frymburk von Achilles Anděl von Ronov. Ab 1537 teilte er sich den Besitz mit seinem Vetter Zdenko der Jüngere Trčka von Lípa auf Vlašim. Jan Trčka von Lípa verkaufte ein Jahr später seine Hälfte an Zdenkos Sohn Jan der Jüngere Trčka von Lípa. Nach dem Tode seines Vaters wurde Jan der Jüngere alleiniger Besitzer der Herrschaften Frymburk und Opočno. Die Burgherrschaft Frymburk, welche Dobruška, Dobřany, Olešnice, Slavoňov sowie weitere zwanzig Dörfer und vier Höfe umfasste, wurde an Opočno angeschlossen. Unter den Trčka von Lípa begann im Tal unterhalb der Burg der Bergbau auf Eisenerz, und die Ansiedlung Doly entstand.

Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts lag die Burg Frymburk wüst. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1626 von aufständischen Bauern und 1638 von den Schweden besetzt und schließlich niedergebrannt. Anschließend blieb die Anlage eine Ruine. Die Ruine der Burg gehörte danach den Trčka von Lípa und nachfolgend den Grafen Colloredo-Wallsee als Besitzer der Herrschaft Opočno.

Am 22. August 1925 erwarb der Textilindustrielle Josef Bartoň von Dobenín aus Nové Město nad Metují die Ruine. Dessen Sohn Václav Bartoň-Dobenín (1909–1982), der 1939 Besitzer der Frymburk wurde, beabsichtigte ihren Wiederaufbau und beauftragte 1940 den Prager Architekten Pavel Janák mit er Ausarbeitung der Pläne. Eine Durchführung des Vorhabens wurde durch den Zweiten Weltkrieg verhindert und 1948 wurde die Familie Bartoň-Dobenín enteignet. 1950 wurde die Ruine zum Denkmal erklärt. Nach der Samtenen Revolution erfolgte 1991 die Gründung eines Kreises der Freunde der Burg Frymburk mit dem Ziel einer Instandsetzung der Anlage. Die begonnenen Arbeiten wurden nach der Restitution der Ruine an die Familie Bartoň-Dobenín wieder eingestellt. Wegen Einsturzgefahr ist die Frymburk nicht zugänglich.

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