- Ueueteotl
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Huehueteotl (Nahuatl: Alter Gott, Der betagte Gott)[1] ist eine mittelamerikanische Gottheit, die in verschiedenen präkolumbianischen Kulturen als Gott des Feuers, der Herdes und des Nordens verehrt wurde. Zuweilen wird er auch Ueueteotl genannt. Möglicherweise haben die Azteken ihn von den Olmeken übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Zuordnungen, Aussehen, Fundstätten
In der aztekischen Mythologie überlappt sich das Gottesbild Huehueteotls mit dem Xiuhtecuhtlis, sodass beide Namen an verschiedener Stelle, zum Beispiel im Codex Florentinus, als zwei Aspekte eines Gottes genannt werden: Xiuhtecuhtli-Huehueteotls. Huehueteotl wird jedoch typischerweise als alter und hinfälliger Mann dargestellt. Er hat ein faltiges Gesicht, einen zahnlosen Mund und trägt manchmal ein Kohlebecken, das mit Symbolen des Feuers geschmückt ist, während Xiuhtecuhtli (Der Herr des Türkises) kraftvoll und jugendlich erscheint sowie eine markante Assoziation mit Herrschaft und Kriegerstand aufweist. Bildnisse Huehueteotls wurden bei archäologischen Grabungen quer über Mittelamerika verteilt gefunden. Zu nennen ist eine Abbildung auf einem Weihrauchgefäß in Puebla, das auf 500 vor Christus datiert werden konnte[2]. Es entstand somit 2000 Jahre vor der Blüte der Aztekenkultur. Andere Fundstätten liegen am Golf von Mexiko, im Norden der Halbinsel Yucatan, in Ticoman, Cuicuilco[3] und im guatemaltekischen Hochland. Dort ist vor allem Kaminaljuyú zu nennen[4].
Opferkult
Nach Bernardino de Sahagun praktizierten die Azteken ein besonders grausames Opferritual, um Huehueteotl zu besänftigen. Dabei tanzten Kriegsgefangene gemeinsam mit den Siegern zu Ehren des Gottes. Am Tag darauf wurden sie auf die Plattform einer Pyramide gebracht, wo ein großes Feuer brannte. Priester fesselten die Gefangenen, die immerhin durch eine spezielle Rauschdroge (yauhtli) benebelt wurden, und luden sich die Last auf den Rücken. Dann tanzten sie ebenfalls um das Feuer und warfen schließlich die Gefangenen hinein. Bevor diese jedoch im Feuer starben, zogen die Priester sie wieder heraus und rissen ihnen das Herz aus dem Leib[5]. Die Azteken glaubten, dass Huehueteotl ohne Menschenopfer Tenochtitlan mit einer Feuersbrunst bestrafen würde.
Literatur
- Karl Taube: Aztekische und Maya-Mythen, Phillip Reclam jun. Stuttgart (1994), ISBN 3-15-010427-0
- George C. Vaillant: Die Azteken, Verlag M. Dumont Schaumberg Köln (1957)
- Eduard Seler: Einige Kapitel aus dem Geschichtswerk des Fray Bernardino de Sahagun, Stuttgart (1927)
- Jacques Soustelle: So lebten die Azteken am Vorabend der spanischen Eroberung, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart (1956)
- Mary Miller und Karl Taube: The Gods and Symbols of Ancient Mexico and the Maya: An Illustrated Dictionary of Mesoamerican Religion, Thames and Hudson London (1993), ISBN 0-500-05068-6
Belege
- ↑ George C. Vaillant: Die Azteken, Seite 45
- ↑ Karl Taube: Aztekische und Maya-Mythen, Seite 55
- ↑ George C. Vaillant: Die Azteken, Seite 53
- ↑ Mary Miller und Karl Taube: The Gods and Symbols of Ancient Mexico and the Maya: An Illustrated Dictionary of Mesoamerican Religion Seite 189
- ↑ George C. Vaillant: Die Azteken, Seite 201
Weblinks
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