Uff-Kirchhof

Uff-Kirchhof
Uffkirche auf dem Uff-Kirchhof
Übersichtskarte
Freiligrath-Denkmal

Der Uff-Kirchhof in Stuttgart-Bad Cannstatt gehört zu den ältesten Friedhöfen in Stuttgart. Er ist im 8. oder 9. Jahrhundert an der Kreuzung einer römischen Straße entstanden und diente seit dem Mittelalter als Friedhof für die Gemeinde der Uffkirche. Es gab auch einen Weiler, der Uffkirchen hieß. Zur Pfarrei der Uffkirche gehörten die Dörfer Hofen, „Schmidheim“, Fellbach, Unter- und Obertürkheim und Uhlbach. Erst später kam Uffkirchen zu Cannstatt.

Seit 1506 ist er Begräbnisstätte für Cannstatt rechts des Neckars, da im Bereich der Stadtkirche Bad Cannstatt aufgrund zu feuchten Bodens keine Bestattungen mehr durchgeführt wurden. 1914 ging der Uff-Kirchhof im Rahmen der Aufteilung der Bürgerlichen Stiftung Cannstatt in den Besitz der politischen Gemeinde Stuttgart über.

Die spätgotische Uffkirche steht heute unter Denkmalschutz und wird als Friedhofskapelle genutzt. Im Innern der Uffkirche sowie beim Eingang und an den Seitenflächen des Uff-Kirchhofs sind sehr gut erhaltene Grabmäler aus Gotik, Renaissance und Barock von großem künstlerischen und historischen Wert zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Gräber bekannter Persönlichkeiten

Soweit bekannt, wird die Abteilung angegeben, in der sich das Grab befindet. Die Lage der Abteilungen 1-14 geht aus der Übersichtskarte hervor. Am Friedhofseingang hängt ein Plan aus, der die genaue Position ausgewählter Gräber anzeigt.

  • Carl Burckhardt, Badearzt (1818–1888) – Abteilung 12 (bei der Uff-Kirche)
  • Gottlieb Daimler (1834-1900), Ingenieur, Automobilkonstrukteur und Industrieller, Erfinder des schnellaufenden Benzinmotors – Abteilung 11
  • Friedrich von Dillenius (1819-1884), Generaldirektor der württembergischen Staatseisenbahnen – Abteilung 8
  • Frederick Robert Vere Douglas-Hamilton (1843-1917), Ingenieur
  • Ferdinand Freiligrath (1810-1876), Freiheitsdichter und Übersetzer (mit Büste von Adolf von Donndorf) – Abteilung 4
  • Wilhelm Ganzhorn (1818-1880), Richter und Dichter („Im schönsten Wiesengrunde“) – Abteilung 8
  • Oscar Heiler (1906-1995), Volksschauspieler und Komiker – Abteilung 7
  • Jakob von Heine (1800-1879), Mediziner und Entdecker der spinalen Kinderlähmung (seit 1907 Heine-Medinsche Krankheit genannt) – Abteilung 4 (bei der Uff-Kirche)
  • Ernst Kapff (1863-1944), Pädagoge und Archäologe, Entdecker des Römerkastells auf dem Hallschlag in Stuttgart (1894)
  • Emil Kiemlen (1869-1956), Bildhauer
  • Heinrich Adolf Köstlin (1846–1907), evangelischer Theologe, Musikschriftsteller und Musikphilosoph – Abteilung 13
  • Therese Köstlin (1877-1964), religiöse Dichterin – Abteilung 13
  • Hermann Lang (1909-1987), Autorennfahrer
  • Wilhelm Maybach (1846-1929), Ingenieur und Automobilkonstrukteur – Abteilung 14
  • Ernst Alois von Meisrimmel (1786-1853), württembergischer Generalmajor
  • Bernhard Molique (1802-1869), Geiger und Komponist – Abteilung 14[1]
  • Otto Riethmüller (1889-1938), Theologe
  • Heinrich Albert Schächterle (1887-1917), Konstrukteur, Erfinder der Normung – Abteilung 14
  • Adolf von Seubert (1819-1880), Militär- und Kunstschriftsteller
  • Michael Streicher (1836-1890), Gründer der Firma M. Streicher, Eisen- u. Stahlgießerei, Dampfkesselfabrik, Fahrzeugbau
  • Albert von Veiel (1806-1874), Arzt und Dermatologe, Gründer der ersten Hautklinik Deutschlands am Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt – Abteilung 4 (bei der Uff-Kirche)
  • Ludwig Walesrode (1810-1889), Journalist – Abteilung 4 (bei der Uff-Kirche)

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Mammut-Verlag (Herausgeber und Redaktion): Stuttgart, Der Friedhofwegweiser, DIESSEITS und JENSEITS, Stuttgart 2011, Seite 118-119 (kostenlos erhältlich, u. a.. bei der Infothek im Rathaus).

Weblinks

 Commons: Uff-Kirchhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

  1. Der ursprüngliche Grabstein, ein Werk von Albert Güldenstein, ist nicht mehr vorhanden. Er wurde durch einen am Boden liegenden modernen Stein mit der Inschrift „BERNHARD MOLIQUE HOFMUSIKDIREKTOR 1802-1869“ ersetzt.

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