- Ullner von dieburg
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Die Ulner von Dieburg waren eine Adelsfamilie aus Weinheim (nicht, wie der Name sagt, aus Dieburg). Die älteste Erwähnung stammt aus den Jahren um ca. 1350.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte der Ulner von Dieburg beginnt mit der ältesten Adelsfamilie Weinheims. Aus ihr stammte Hildegund Schultheiß von Winheim. Sie lebte als "Gottgeweihte" - nicht als Nonne, sondern als Frau, die ein geistliches Leben führt, aber sich nicht auf Lebenszeit gebunden hat. Ihrem Bruder Johannes Schultheiß von Winheim überließ sie ihr gesamtes Vermögen mit dem Auftrag, eine in der Neustadt Weinheim gelegene Holzkapelle in Steinen neu aufbauen zu lassen. Johannes Schultheiß von Winheim erfüllte diesen Auftrag von der Zeit zwischen 1350 und 1367 und verband den Kirchenbau mit der Errichtung eines Armen- und Altenspitals im späteren Gerberviertel.
Ihr Einfluss und ihr Reichtum bekamen die Ulner von Dieburg durch die Ehe zwischen Johannes genannt Hamann Schultheiß von Winheim und einer Frau der Ulner von Dieburg zurück. Die Ehe blieb kinderlos und damit starb 1407 das Geschlecht der von Weinheim aus. Das reiche Erbe fiel an die Familie Ulner von Dieburg.
Freiherr von Ulner'sche Stiftung
Die Ulner machten 1454 und 1470 weitere Zustiftungen und gaben Hildegunds Stiftung ihren Namen und nannten sie ab diesem Zeitpunkt Ulner-Stiftung. Durch Vertrag von 1467 wurde festgelegt, dass die Familie nur im Mannesgeschlecht das Pflegerecht der Stiftung besitzen sollte. Als 1771 der letzte männliche Ulner starb, blieben zunächst die weiblichen Nachkommen im Besitz der Stiftung, ehe die Regierung des Unterrhein-Kreises 1854 erklärte, dass sie von der Verwaltung des Stiftungsvermögens und von der Verfügung über deren Erträge auszuschließen seien. 1856 ordnete das Großherzogliche Badische Ministerium des Innern an, dass die Stiftung eine Distriktstiftung sei und deshalb von der Kreisregierung verwaltet werden sollte.
1905 wurde die Ulner-Kapelle mit den Spitalgebäuden und Spitalgrundstücken einer kirchlichen Stiftung zugewiesen: dem Ulner-Fonds, der bis heute vom Pfarramt St. Laurentius verwaltet wird. Das übrige Stiftungsvermögen bildete fortan die weltliche Freiherr von Ulner'sche Stiftung. Sie wurde dem Großherzoglichen Verwaltungshof unterstellt. Seit 1979 ist sie eine kommunale Stiftung des Rhein-Neckar-Kreises und wird vom Kreiskämmerer verwaltet. Die Stiftungserträge werden zur Unterstützung von armen und kranken Einwohnern des Rhein-Neckar-Kreises verwendet. Das einzige Grabmal der Ulner in der Kapelle ist das von Hartman Ulner von Dieburg, der 1502 in der Kapelle beigesetzt wurde. In der Ulner-Kapelle sind bis heute auch die Grabsteine von Johannes Schultheiß von Winheim, Erbauer der Kapelle und des Spitals, und seines Sohnes Johann zu sehen.
Heutige Nutzung der ehemaligen Gebäude
Das alte Armenspital wurde mehrfach umgebaut und wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Ulner Kapelle St. Wilhelm wird heute nur noch für besondere Gottesdienste genutzt. Seit 1975 betreiben die Mitglieder der Pfarreien St. Laurentius und Herz-Jesu die Straußwirtschaft Ulner Stifts Klause, um mit dem Gewinn der Kerwetage das Anwesen zu erhalten.
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