Umarow

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Doku Umarow

Doku Chamatowitsch Umarow (auch: Dokka Umarow, Doka Umarow; russ. Доку Хаматович Умаров, Докка Умаров, Дока Умаров; * 13. April 1964 in Charsenoi, Rajon Schatoi, Tschetschenien) ist ein tschetschenischer Politiker und Guerillakämpfer.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Umarow war der Präsident der Tschetschenischen Republik Itschkerien (Untergrundregierung der tschetschenischen Separatisten) bis er sich am 31. Oktober 2007 zum Emir des Kaukasischen Emirats erklärte. Als Vizepräsident rückte er nach dem Tod von Abdul Halim Sadulajew am 17. Juni 2006 automatisch auf den Präsidentenposten auf. Umarow war in den letzten 10 Jahren im Kampf gegen die russischen Streitkräfte und soll hunderte tschetschenische Kämpfer unter seinem Kommando haben.

Umarow wurde am 13. April 1964 im südtschetschenischen Dorf Charsenoi geboren. Er entstammt demselben Clan wie Arbi Barajew und der ehemalige tschetschenische Außenminister Iljas Achmadow. Umarow studierte in Grosny.

Bei Ausbruch des Ersten Tschetschenienkriegs 1994 hielt sich Umarow in Moskau auf. Er erklärte später, als Patriot habe er sich verpflichtet gefühlt in seine Heimat zurückzukehren und zu kämpfen. Es ist umstritten, ob Umarow darauf unter Achmed Sakajew oder Ruslan Gelajew an der Südwestfront kämpfte. Er kommandierte das so genannte Bors speznas-Bataillon, das im Folgenden zu einem Regiment erweitert wurde. Umarow wurde in den Rang eines Brigadegenerals versetzt.

In Folge des Abkommens von Chassawjurt, das den Ersten Tschetschenienkrieg 1996 beendete, und der Wahl Aslan Maschadows zum Präsidenten im Januar 1997 wurde Umarow von Maschadow zum Vorsitzenden des Tschetschenischen Sicherheitsrates ernannt. In dieser Funktion schlug er eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Moderaten und Radikalen in Maschadows Gefolgschaft nieder. Kurz darauf wurde der Sicherheitsrat aufgelöst und Umarow verlor seinen Posten. Im Winter 2000 erlitt er beim Ausbruch aus dem belagerten Grosny eine schwere Gesichtsverletzung.

2002, während des Zweiten Tschetschenienkriegs, wurde Umarow Kommandant der Südwestfront. Er wurde bald verwundet und musste sich einer Behandlung in einem Krankenhaus im Ausland unterziehen. Es wird berichtet, der FSB habe 2005 Umarows Vater, seine Frau und seinen einjährigen Sohn als Geiseln genommen. Einige Monate zuvor waren bereits seine Brüder und ihre Familien in Geiselhaft genommen worden. Umarows Frau und sein Sohn kamen frei, über den Verbleib seines Vater und seiner Brüder gibt es keine Hinweise. Ende 2005 wurde auch Umarows Schwester in Urus-Martan entführt, jedoch nach Protesten der örtlichen Bevölkerung wieder freigelassen. Im Mai 2005 wurde Umarow durch eine Antipersonenmine verletzt.

Nach eigenen Angaben ist Umarow praktizierender Muslim und befolgt die Sunnah (lebweise des Propheten Muhammad (s) in einem Video vom März 2007 sieht man Amir Dokku Umarov wie er mit einigen Kämpfern (Bojewiki)im Wald betet. Dort bestätigt er, seinen Willen, einen islamischen Staat zuerrichten. Mit dem Gesetz der Scharia. Weiterhin distanziert er sich in öffentlichen Äußerungen von terroristischen Methoden. So bestreitet er auch eine Verbindung des tschetschenischen Separatismus mit dem internationalen islamischen Dschihad und sagt, das Hauptziel der tschetschenischen Rebellen sei die Unabhängigkeit.

Umarow wurde als Verbündeter von Schamil Bassajew angesehen und verdächtigt, an einer Attacke auf die Nachbarrepublik Inguschetien im Jahre 2004 beteiligt gewesen zu sein oder diese angeführt zu haben. Die russische Tageszeitung Iswestija berichtete, bei der Besetzung einer Schule im nordossetischen Beslan sei Umarow von mehreren Geiseln identifiziert worden. In einem Interview mit Andrei Babizki von Radio Liberty im Juni 2005 bestritt Umarow eine Beteiligung an derartigen Terrorakten und kritisierte Bassajew für seinen Befehl für die Attacke auf die Schule in Beslan. Russische Behörden beschuldigen Umarow auch der Organisation zahlreicher Entführungen mit anschließenden Lösegeldforderungen.

Präsidentschaft der tschetschenischen Untergrundregierung

In seinen ersten öffentlichen Äußerungen seit seiner Einsetzung als Präsident kündigte Umarow an, den Konflikt in "viele Regionen Russlands" auszuweiten und lobte seinen Vorgänger Sadulajew. Er deutete ebenfalls an, eine Spezialeinheit gründen zu wollen, die gegen Tschetscheniens "abscheulichste Verräter", womit wohl die Moskau-treue offizielle tschetschenische Regierung gemeint war, kämpfen solle. Er betonte, die tschetschenischen Rebellen würden ausschließlich Militär und Polizei in Russland angreifen.

Am 27. Juni 2006 ernannte er Schamil Bassajew zum Vizepräsidenten der Untergrundregierung ("Tschetschenische Republik Itschkerien") und entließ ihn zugleich aus seiner Funktion als stellvertretender Regierungschef. Bassajew wurde im Juli 2006 getötet.

Ausrufung des Kaukasischen Emirats

Im Oktober 2007 proklamierte Umarow das Kaukasische Emirat und erklärte sich selbst zu dessen Emir. Im Gegensatz zur Tschetschenischen Republik Itschkerien umfasst das Emirat alle kaukasischen Republiken Russlands außer Adygeja, sowie Teile der Region Stawropol. Die Ausrufung des Emirats wurde von mehreren führenden Angehörigen der tschetschenischen Separatistenbewegung (unter ihnen "Ministerpräsident" Achmed Sakajew) abgelehnt. Umarow wird von diesen nicht mehr als "Staatspräsident" anerkannt. Seine Nachfolge ist bislang nicht geregelt. Das proklamierte Emirat soll sogar Gebiete in der Türkei umfassen. [1]

Im Einzelnen umfasst das Emirate folgende „Vilayets“:[2]

Weblinks

Interview mit Doku Umarow von 2005 auf den Seiten von Radio Free Europe/Radio Liberty

Fußnoten

  1. http://chechenpress.info/events/2007/12/24/01.shtml
  2. Amir of the Caucasus Emirate abolishes the Cabinet of Ministers, the Parliament of the former C.R.I.

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