Unabhängiges Institut für Umweltfragen

Unabhängiges Institut für Umweltfragen

Das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) ist ein wissenschaftliches Institut und eine Bürgerorganisation. Es initiiert und betreut wissenschaftliche Projekte, Aktionen und Netzwerke, die öffentlich und gesellschaftlich relevant sind, auf Veränderung ökologisch unhaltbarer Zustände drängen und die Beteiligung der Bürger benötigen und fördern. Mittlerweile arbeiten 25 Mitarbeiter in dem 1990 gegründeten Institut in verschiedenen Projekten im In- und Ausland - in den Fachgebieten Klimaschutz & Umweltbildung, Umweltrecht & Partizipation sowie Ressourcenschutz & Landschaftsökologie. Die UfU-Werkstatt als offener Bereich mit verschiedenen Themen und Projekten fungiert als Keimzelle für neu entstandene Bereiche.

Das UfU ist eine gemeinnützige Einrichtung und vom Finanzamt für Körperschaften Berlin als besonders förderungswürdig anerkannt.

Die Arbeit des UfU ist mitgliederorientiert. Derzeit unterstützen etwa 200 Mitglieder mit ihrer Freizeit und ihren Geldbeiträgen die Arbeit des Instituts. UfU verfügt über Büros in Berlin und Halle.

Das Institut ist eine Wissenschaftseinrichtung und arbeitet an konkreten Projekten. Diese reichen von umweltpädagogischen Themen an Schulen und Kindergärten über Rechtsberatung für lärm- und schadstoffgeplagte Straßenanwohner bis zur Erarbeitung eines Nachhaltigkeitsindexes für Berlin (B-NAX). Die wissenschaftlichen Projekte umfassen die Themen Partizipation und Umweltrecht, Akzeptanz, Nanotechnologie, Wasserstoffmobilität sowie Erneuerbare Energien und Klimaschutz.

Darüber hinaus engagiert sich das UfU in den letzten Jahren mehr und mehr im Ausland. Besonders zu Moldawien und Vietnam bestehen enge Kontakte mit Partnerorganisationen. So konnten in beiden Ländern Gesetze für mehr Bürgerbeteiligung im Umweltschutz durchgesetzt werden. In Vietnam hat das Institut darüber hinaus im Bereich Bodenschutz erstmals ein landesweites Altlastenkatatser mitaufgebaut.

Mitarbeiter des UfU haben mehr als 70 Bücher und Broschüren veröffentlicht, darunter mehrere Kinderbücher zur Umweltprävention.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Struktur

Gegründet wurde das Institut im März 1990 in Berlin von über 200 ostdeutschen Umweltwissenschaftlern. Entscheidender Impuls für diesen Schritt war das Anliegen, bürgernah und zeitkritisch die umweltpolitische Entwicklung in Ostdeutschland zu analysieren und zu befördern.

Bis heute gilt die Verbindung des umweltpolitischen und demokratiefördernden Ansatzes als Leitbild für zahlreiche wissenschaftliche Projekte und Aktionen. Neben der Verbindung von Klimaschutz und Bildung hat das UfU im Bereich Partizipation und Umweltschutz seine Stärken. Seit 2009 ist durch den Bereich Ressourcenschutz und Landschaftsökologie und die Ausdehnung der anderen beiden Fachgebiete das Profil des UfUs deutlich gestärkt worden. Sozialwissenschaftliche Projekte zu den Themen Umweltkommunikation, Klimaschutz und Partizipation haben das UfU zu einer gefragten Einrichtung gemacht.

Im Speziellen gliedert sich das Institut in die Bereiche Klimaschutz & Bildung, Umweltrecht & Partizipation sowie Ressourcenschutz & Landschaftsökologie sowie in einen Werkstattbereich, der als offener Experimentierbereich für neue Themen und Projekte fungiert.

Neben der Hauptgeschäftsstelle in Berlin unterhält das UfU ein Zweigbüro in Halle (Saale). UfU hat heute etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bearbeitet jährlich etwa 50 Projekte. Die Finanzierung wird über Drittmittelprojekte und Projektfinanzierungen sichergestellt. Der Umsatz lag 2010 bei 1,3 Mio Euro. Das Institut gibt eine Zeitschrift (UfU- Themen und Informationen, erscheint zweimal im Jahr) heraus. Ein wissenschaftlicher Beirat berät das UfU bei seiner Forschungsstrategie. Im Beirat sind unter anderem der Politikwissenschaftler Prof. Dr. U.E. Simonis, der Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Grassl sowie der amerikanische Umweltrechtler Prof. Dr. John Bonine aktiv.

Projekt fifty-fifty und Projekte im Bereich Umweltbildung

Das UfU hat erstmals 1995 eine Initiative zum Energiesparen an Schulen initiiert. Mit fifty/fifty werden Schulen motiviert, durch eine Änderung ihres Nutzerverhaltens Energie im Schulalltag einzusparen. Denn den am Projekt fifty/fifty beteiligten Schulen winkt als Dankeschön fürs Klimaschützen am Ende eines jeden Schuljahres bares Geld: die Hälfte der eingesparten Energiekosten werden dann vom Schulträger direkt an die beteiligten Schulen ausgezahlt. Bis heute ist dieses Projekt eine Kernaufgabe im UfU geblieben. Zahlreiche europaweite Projekte rund um das Thema Energiesparen und Schule wurden bis heute durch das UfU realisiert. Inzwischen werden darüber hinaus verschiedenen Bildungsmaterialien auch zu verwandten Themen wie Erneuerbare Energien und Klimaschutz entwickelt, die das Institut als wichtige bundesweite Einrichtung qualifiziert. Dabei legt das Institut den Schwerpunkt auf kreative und zugleich qualitativ hochwertige Bildungsmaterialien.

Projekte zu Bürgerbeteiligung und Umsetzung der Aarhus-Konvention

Neben Bildungsthemen widmet sich das UfU seit seiner Gründung dem Thema Partizipation und Umweltschutz. Bereits in fünfter Auflage und inzwischen im Buchformat liegt der Titel "Einmischen - rechtliche Wege der Bürgerbeteiligung im Umweltschutz" vor, der Bürgerinnen und Bürger darüber informiert, wie sie ihre Rechte für die Umwelt einsetzen können. Darüber hinaus führt das UfU Studien, Seminare und Workshops zum Thema Bürgerbeteiligung im Umweltschutz durch. Mit dem Internet-Portal www.aarhus-konvention.de betreibt das UfU die bekannteste Informationsplattform zum Thema Umsetzung der Aarhus-Konvention in Deutschland. Für die Umsetzung der Umweltinformationsrechte wurde 2009 das Internetportal www.umweltinformationsrecht.de eingerichtet, welches speziell die Nutzung der Umweltinformationsrechte in Deutschland begleitet. Seit Mitte der 90iger Jahre ist das Institut die erste Adresse für das Thema empirische Forschungen im Bereich Verbandsklage und Umweltschutz. Zahlreiche Studien haben beispielsweise die Behauptung widerlegt, in Deutschland würden die Umweltverbände die Gerichte durch die Verbandsklagen zu stark beanspruchen.

Weblinks

Siehe auch

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