- Unetaneh tokef
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Unetaneh tokef (hebr. Wir wollen die Macht der Heiligkeit des Tages schildern) sind die Anfangsworte einer Pijjut, das während Rosch ha-Schana und an Jom Kippur von aschkenasischen Juden in der Synagoge gelesen wird. Das Gebet stammt aus Deutschland und geht wahrscheinlich auf das 10. Jahrhundert zurück. Unetaneh Tokef geht auf die mittelalterliche Legende um den Rabbi Amnon von Mainz zurück. Erstmals beschrieben wird es in einer Kopie des späten 13. Jahrhunderts des berühmten kabbalistischen Werkes Sefer Or Zarua von Rabbi Isaac ben Moses von Wien (ca. 1180 - ca. 1250) (heute in der Rosenthal-Bibliothek, Amsterdam).
Die Dichtung ist fester Bestandteil der aschkenasischen Juden und der Tedesco-Juden (deutschsprachige Juden in Italien) während der Liturgie an Rosch ha-Schana und Jom Kippur.
Vertonungen
In seinem 1974 veröffentlichten Album New Skin for the Old Ceremony erzählt Leonard Cohen in dem Lied Who by Fire auszugsweise den Inhalt des Gebets in seiner englischen Fassung.
Eine frühere Vertonung wurde von Kantor Isaac Offenbach (Vater des Jacques Offenbach) angefertigt.
Weblinks
- Text hebräisch, transkribiert und deutsch, sowie MP3 Version
- hebräisch, transkribiert, deutsch und englisch
- Israel Yuval: Gedichte und Geschichte als Weltgericht. Unetanne tokef, Dies irae und Amnon von Mainz. In: Kalonymos 2004/4, S. 1-6.
Kategorien:- Jüdischer Gottesdienst
- Gebet (Judentum)
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