Mainz

Mainz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Mainz
Mainz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Mainz hervorgehoben
508.271111111111188
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Höhe: 88 m ü. NN
Fläche: 97,76 km²
Einwohner:

199.237 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 2038 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 55116–55131
Vorwahlen: 06131
06136 (Ebersheim)
Kfz-Kennzeichen: MZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 15 000
Stadtgliederung: 7 Planungsbereiche
15 Stadtteile
65 Stadtbezirke
183 Statistische Bezirke (= Wahlbezirke)
Adresse der
Stadtverwaltung:
Jockel-Fuchs-Platz 1
55116 Mainz
Webpräsenz: www.mainz.de
Oberbürgermeister: Jens Beutel (SPD)
Lage von Mainz in Rheinland-Pfalz
Landkreis Ahrweiler Landkreis Altenkirchen Landkreis Alzey-Worms Landkreis Bad Dürkheim Landkreis Bad Kreuznach Landkreis Bernkastel-Wittlich Landkreis Birkenfeld Landkreis Cochem-Zell Donnersbergkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm Frankenthal (Pfalz) Landkreis Germersheim Kaiserslautern Landkreis Kaiserslautern Koblenz Landkreis Kusel Landau in der Pfalz Landau in der Pfalz Ludwigshafen am Rhein Mainz Landkreis Mainz-Bingen Landkreis Mayen-Koblenz Neustadt an der Weinstraße Landkreis Neuwied Rhein-Lahn-Kreis Rhein-Pfalz-Kreis Speyer Landkreis Südliche Weinstraße Landkreis Südwestpfalz Trier Landkreis Trier-Saarburg Landkreis Vulkaneifel Westerwaldkreis Worms Zweibrücken Pirmasens Rhein-Hunsrück-Kreis Saarland Frankreich Baden-Württemberg Luxemburg Belgien Niederlande Nordrhein-Westfalen HessenKarte
Über dieses Bild
Offizielles Logo der Landeshauptstadt Mainz
Stadtansicht von Mainz um 1900

Mainz ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt des deutschen Landes Rheinland-Pfalz, Sitz der Johannes Gutenberg-Universität, des römisch-katholischen Bistums Mainz sowie mehrerer Fernseh- und Rundfunkanstalten, wie des Südwestrundfunks und Zweiten Deutschen Fernsehens, und versteht sich als eine Hochburg der rheinischen Fastnacht. Unmittelbare Nachbarstadt ist die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. In näherem Umkreis liegen die Großstädte und -räume Frankfurt am Main, Darmstadt, Ludwigshafen am Rhein und Mannheim.

Die Stadt Mainz, gegenüber der Mündung des Mains am Rhein gelegen, ist eines der fünf Oberzentren des Landes Rheinland-Pfalz und bildet zusammen mit Wiesbaden ein länderübergreifendes Doppelzentrum von rund 475.000 Einwohnern. Die Einwohnerzahl der Stadt Mainz überschritt im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Grenze von 100.000, wodurch die Stadt zur Großstadt wurde.[2]

Eine politische Besonderheit bilden die sechs ehemaligen rechtsrheinischen Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim („AKK“) sowie Mainz-Bischofsheim, Mainz-Ginsheim und Mainz-Gustavsburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden aufgrund der Grenzziehung zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungszone die „AKK“-Stadtteile der treuhänderischen Verwaltung der Stadt Wiesbaden übergeben bzw. wurden als Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg selbständige Gemeinden im hessischen Kreis Groß-Gerau. Die „AKK“-Stadtteile gehören heute de facto noch immer zu Mainz.[3] (Siehe AKK-Konflikt und rechtsrheinische Stadtteile von Mainz)

Am 25. März 2010 verlieh der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft der Stadt Mainz den Titel „Stadt der Wissenschaft“ des Jahres 2011.[4]

Inhaltsverzeichnis

Name und Wappen der Stadt

Entwicklung des Stadtnamens

Im Laufe der Geschichte veränderte sich der Name der Stadt mehrmals, von einer verbindlichen Schreibweise kann erst seit dem 18. Jahrhundert gesprochen werden. Der römische Name „Mogontiacum“ lässt sich von der keltischen Gottheit Mogon ableiten (Mogont-i-acum: „Land des Mogon“) und hatte in dieser erstmals von Tacitus in seinen Historien erwähnten Form[5] mehrere Jahrhunderte Bestand. Auch Abkürzungen und abweichende Schreibweisen waren zu Zeiten der römischen Herrschaft bereits geläufig: „Moguntiacum“ oder verkürzt als „Moguntiaco“ in der Tabula Peutingeriana. Nach Einsetzen der Hinwendung zum Mittellateinischen wurde das Wort ab dem 6. Jahrhundert verkürzt und fortan „Moguntia“ bzw. „Magantia“ geschrieben und ausgesprochen. Im 7. Jahrhundert firmiert der Stadtname als „Mogancia“, „Magancia urbis“ bzw. „Maguntia“, im 8. Jahrhundert als „Magontia“. Im 11. Jahrhundert war der Name wieder bei „Moguntiacum“ bzw. „Moguntie“ angekommen. Überhaupt war der Stadtname häufig nicht von wirklicher Sprachentwicklung (wie etwa der Lautverschiebung bei Borbetomagus – Worms), sondern von der jeweils herrschenden „Mode“ der Aussprache beeinflusst. Das 12. Jahrhundert bezeichnete die Stadt als „Magonta“, „Maguntia“, „Magontie“, und „Maguntiam“. Eine arabische Weltkarte aus gleicher Zeit nennt sie „maiansa“. Von 13./14. bis zum 15. Jahrhundert wandelte sich der Name von „Meginze“ zu „Menze“, wobei dies die Namensentwicklung in lateinischen Quellen ist. Deutschsprachige Quellen sprechen 1315 von „Meynce“, 1320 von „Meintz“, 1322 von „Maentze“, 1342 von „Meintze“ und 1357 wieder von „Meintz“. In der jüdischen Literatur des Mittelalters taucht auch die Bezeichnung Magenza auf.[6]

Im 15. Jahrhundert taucht zum ersten Mal „Maintz“ auf, häufiger sind aber weiterhin die Bezeichnungen „Menz“, „Mentze“, „Maynz“, „Meintz“ oder „Meyntz“ im Gebrauch. Die Namensformen mit ai finden sich erstmals im 16. Jahrhundert und setzten sich in der Barockzeit endgültig durch. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es dann auch kaum noch Änderungen des Stadtnamens. Eine Ausnahme bildet die französische „Umtaufung“ in Mayence während der französischen Besetzung 1792/93 und 1798 bis 1814.[7]

Entwicklung des Stadtwappens

Hauptartikel: Mainzer Rad

Das Wappen der Stadt Mainz zeigt zwei durch ein silbernes Kreuz verbundene, schräg gestellte, sechsspeichige, silberne Räder auf rotem Untergrund. Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.

Ursprünglich zeigte das Wappen den Patron der Stadt, den Heiligen Martin. Das Ratssiegel der Stadt von 1300 zeigte diesen erstmals in Verbindung mit dem Rad (zur genauen Entstehungsgeschichte siehe den Artikel Mainzer Rad). Der Erzbischof von Mainz, der zugleich auch Fürst des Kurstaates war, übernahm das Rad auch in das Territorialwappen. Zur Unterscheidung dazu führte die Stadt nun allein das Doppelrad als Wappen, wobei ab dem 16. Jahrhundert das Rad schräg gestellt wurde. Während der Zugehörigkeit der linksrheinischen Gebiete zu Frankreich wurden zunächst alle Wappen in den besetzten Gebieten verboten. Das Siegel der neugeschaffenen Mairie – dem französischen Bürgermeisteramt – zeigte die Freiheitsgöttin mit der Jakobinermütze. Nach der Kaiserkrönung Napoleons I. 1804 beinhaltete das Stadtsiegel den französischen Kaiseradler. Am 13. Juni 1811 wurde das Mainzer Rad wieder zugelassen. Dem Wappen wurden oben in einem Balken die drei Bienen des Hauses Napoleon hinzugefügt. Die Farben allerdings waren vertauscht. Zwischen 1835 und 1915 trug das Wappen noch ein besonderes Schildhaupt. Damit sollte Mainz als Bundesfestung abgebildet werden. Im Laufe der Geschichte der Stadt änderte sich auch die Gestalt des Rades mehrmals. Es kamen Speichen hinzu, Zusätze wurden angefügt oder auch wieder entfernt. Seit dem 12. Juni 1915 hat das Wappen seine heutige Form, die 1992 lediglich durch eine moderne stilisierte Darstellung ersetzt wurde. Im Mai 2008 wurde diese mit einem leichten Bogen am oberen Wappenschild sowie mit einem etwas kürzerem Kreuz, im Rahmen der Neugestaltung der Vorlagen, versehen.[8]

Geographie

50. Breitengrad auf dem Gutenbergplatz

Mainz befindet sich auf einer Höhe von 82 bis 245 m ü. NN. Die Stadt liegt am westlichen (linken) Ufer des Rheins, der die östliche Stadtgrenze bildet. Im Süden und Westen wird die Stadt im Mainzer Becken vom Rande der rheinhessischen Hochfläche begrenzt und im Norden dehnt sich ein vom Rhein zurückgewichenes Ufervorland aus. Durch Mainz hindurch läuft der 50. Breitengrad nördlicher Breite.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mainz, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Luftbild von Mainz (links) und Wiesbaden (rechts)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Mainz ist in 15 Ortsbezirke aufgeteilt. Jeder Ortsbezirk hat einen aus jeweils 13 direkt gewählten Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einen ebenfalls direkt gewählten Ortsvorsteher, der Vorsitzender des Ortsbeirats ist. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Mainz. Daneben gibt es sieben Planungsbereiche, 65 Stadtbezirke sowie 183 Statistische Bezirke, die gleichzeitig den Stimmbezirken entsprechen[9].

Die Ortsbezirke Altstadt, Hartenberg-Münchfeld, Neustadt und Oberstadt entsprechen (ohne das Münchfeld) dem ehemaligen Ortsbezirk Mainz-Innenstadt.

Stadtteile

Mainzer Stadtteile
Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in den Stadtteilen am 30. Juni 2011[10]
Stadtteil Fläche
(km²)
Einwohner Einwohner
pro km²
Ausländer Ausländer
(%)
Altstadt 2,4 16.247 6.770 2.730 16,8
Bretzenheim 10,7 19.040 1.779 2.212 11,6
Drais 3,1 3.090 997 134 4,3
Ebersheim 9,8 5.476 559 503 9,2
Finthen 11,1 13.818 1.245 1.598 11,6
Gonsenheim 10,6 21.647 2.042 2.516 11,6
Hartenberg-Münchfeld 3,5 15.918 4.548 2.701 17,0
Hechtsheim 15,1 15.011 994 1.557 10,4
Laubenheim 8,8 8.762 996 709 8,1
Lerchenberg 2,4 5.957 2.482 902 15,1
Marienborn 3,0 3.914 1.305 631 16,1
Mombach 6,3 13.146 2.087 2.971 22,6
Neustadt 3,7 26.301 7.108 5.526 21,0
Oberstadt 5,9 19.915 3.375 3.133 15,7
Weisenau 3,9 10.938 2.805 1.970 18,0
Landeshauptstadt Mainz 97,8 199.180 2.037 29.793 15,0

Eingemeindungen

Mainzer Altstadt von der Zitadelle aus gesehen, 2003

Die Tabelle unter diesem Abschnitt listet ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen auf, die im Rahmen der Eingemeindungen in die Stadt Mainz eingegliedert wurden. Die Abtrennung der rechtsrheinischen Stadtteile nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch weitere Eingemeindungen von 1969 wieder ausgeglichen.[11] Ab 1962 entstand mit dem Lerchenberg sogar ein völlig neuer Stadtteil.

Jahr Orte Zuwachs
in Hektar
13. Jahrhundert Selenhofen ?
1294 Vilzbach ?
23. Mai 1805 Zahlbach 120
1. April 1907 Mombach 608
1. April 1908 Kastel1 und Amöneburg1 1.332
1. Januar 1913 Kostheim1 953
1. Januar 1930 Bretzenheim 1.343
1. Januar 1930 Weisenau 390
1. Januar 1930 Bischofsheim2 930
1. Januar 1930 Ginsheim-Gustavsburg2 1.477
1. April 1938 Gonsenheim 1.058
7. Juni 1969 Drais, Ebersheim, Finthen, Hechtsheim, Laubenheim, Marienborn 4.778

1 seit September 1945 treuhänderisch durch die Stadt Wiesbaden verwaltet
2 seit September 1945 eigenständige Gemeinden im Kreis Groß-Gerau

Klima

Schwankungen der Niederschläge in Mainz

Der Jahresniederschlag beträgt 613 mm und liegt damit im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,7-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt.

Die mittlere jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 10,1 °C [12] und liegt damit deutlich über der ganz Deutschlands.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Mainz

Vorgeschichte und römische Zeit

Hauptartikel: Mogontiacum
Relikte aus römischer Zeit: Die sogenannten Römersteine als Relikte der alten Wasserversorgung

Das Stadtgebiet des heutigen Mainz war schon zur letzten Eiszeit vor 20.000 bis 25.000 Jahren eine Raststätte für Jäger, wovon bei Ausgrabungen im Jahr 1921 entdeckte Relikte zeugen.

Erste dauerhafte Ansiedelungen im Mainzer Stadtgebiet sind jedoch keltischen Ursprungs. Die Kelten waren in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. die dominierende Kraft am Rhein. Aus diesen keltischen Siedlungen und der mit ihnen im Zusammenhang stehenden keltischen Gottheit Mogon (in etwa vergleichbar dem griechisch-römischen Apollon) leiteten die nach dem gallischen Krieg (52 v. Chr.) am Rhein eintreffenden Römer die Bezeichnung „Mogontiacum“ für ihr neues Legionslager ab. Lange Zeit wurde angenommen, dass dieses Lager um 38 v. Chr. gegründet wurde. Neuere Forschungen haben jedoch ergeben, dass die Gründung des Lagers und damit letztlich der Stadt Mainz erst später, nämlich 13/12 v. Chr. durch Drusus erfolgte.

Nachdem das Legionslager Mogontiacum gegründet worden war, wurde das Lager, das im Bereich des heutigen Kästrichs liegt, sehr schnell von einzelnen Ansiedelungen (lat. cannabae) umgeben. Die Legionen brauchten Handwerker und Gewerbetreibende zur Aufrechterhaltung ihrer Einsatzfähigkeit. Diese Ansiedlungen sind der Ausgangspunkt der urbanen Entwicklung von Mainz. Die Stadt gehörte anschließend über 500 Jahre lang zum römischen Reich und war ab 89 n. Chr. Hauptstadt der Provinz Germania superior und, ab dem 4. Jahrhundert, Germania prima.

Die mittelalterliche Bischofsstadt

Dom St. Martin zu Mainz, davor die Domhäuser, Anno 1771 und der Renaissance-Ziehbrunnen, 1526 gestiftet von Erzbischof Albrecht.

Spätestens ab der Mitte des 4. Jahrhunderts bestand in der Stadt eine christliche Gemeinde, vermutlich unter Leitung eines Bischofs. Um 408 wurde Mainz von Vandalen, Alanen und Sueben erobert und geplündert. Nach der Völkerwanderungszeit begann allmählich der Aufstieg der Stadt. Die Funktion als Umschlagplatz für Handelsgüter aller Art (später vor allem Messewaren, die für Frankfurt bestimmt waren) beschleunigte die Stadtentwicklung. Städtisch besiedelt blieb vor allem der Raum zwischen dem alten Römerlager und dem Rhein.

Am Ende dieser Entwicklung stand eine herausragende Bedeutung auf kultureller, religiöser und politischer Ebene. Ab Mitte des 8. Jahrhunderts wurde von Mainz aus durch Erzbischof Bonifatius aktiv die Christianisierung des Ostens, vor allem der Sachsen, betrieben. 782 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben. Die Kirchenprovinz entwickelte sich in der Folge zur größten diesseits der Alpen. Im 9. und 10. Jahrhundert erwarb sich Mainz den Titel Aurea Moguntia. Der Einfluss der Mainzer Erzbischöfe ließ diese zu Reichserzkanzlern, Landesherren des kurmainzischen Territoriums und Königswählern (Kurfürsten) aufsteigen. Erzbischof Willigis (975–1011) ließ den Mainzer Dom als Zeichen seiner Macht errichten und war zeitweise als Reichsverweser der bestimmende Mann im Reich. Im Zuge dieses Aufstieges der geistlichen Macht in weltlichen Angelegenheiten war die Stadt Mainz selber unter die Kontrolle ihres Erzbischofs gefallen.

Das Hochmittelalter brachte für die Bürger erstmals besondere Privilegien, die ihnen von Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken (1110–1137) verliehen wurden. Sie beinhalteten vor allem Steuerfreiheiten und das Recht, sich nur innerhalb der Stadt vor Gericht verantworten zu müssen. Nach der Ermordung des Erzbischofs Arnold von Selenhofen im Jahr 1160 wurden diese Privilegien jedoch wieder rückgängig gemacht. Zudem wurden die Stadtmauern auf Befehl Kaiser Friedrich Barbarossas geschleift. Obgleich derart gezeichnet, war Mainz schon bald wieder Zentrum der Reichspolitik. Friedrich Barbarossa lud schon 1184 die Elite des Reiches zu einem Hoftag anlässlich der Schwertleite seiner Söhne nach Mainz, der einigen Chronisten als größtes Fest des Mittelalters gilt. Schon 1188 kam er erneut nach Mainz, um dort auf dem „Hoftag Jesu Christi“ zum Dritten Kreuzzug aufzubrechen. Neben Speyer und Worms galt Mainz als eine der SCHUM-Städte und als Geburtsstätte der aschkenasischen Kultur.

1212 krönte Siegfried II. von Eppstein den Stauferkaiser Friedrich II. im Mainzer Dom zum König. Friedrich II. kehrte 1235 nach Mainz zurück, um dort einen Reichstag abzuhalten. Auf diesem wurde am 15. August der „Mainzer Landfriede“ erlassen.

Freie Stadt Mainz

Das Freiheitsprivileg Siegfrieds von Eppstein

In den Auseinandersetzungen, die zwischen den Staufern und ihren Gegnern in den 1240er-Jahren immer heftiger wurden, ließen sich die Mainzer Bürger von beiden Seiten umwerben. Die Folge dieser Politik war, dass die Bürger als Preis für ihre Unterstützung 1244 von Erzbischof Siegfried III. von Eppstein ein umfassendes Stadtprivileg erhielten. Der Erzbischof war danach nur noch formal Oberhaupt der Stadt, die Selbstverwaltung, Gerichtsbarkeit und die Entscheidungsgewalt über neue Steuern ging auf die Bürgerschaft bzw. den 24-köpfigen Stadtrat über. Außerdem entband das Privileg die Bürger von ihrem Gefolgszwang in allen kriegerischen Auseinandersetzungen, die nicht die Stadtverteidigung betrafen. Von diesem Zeitpunkt an war Mainz eine „Freie Stadt“.

Die Zeit als Freie Stadt (bis 1462) gilt als Höhepunkt der Stadtgeschichte. Der politische Einfluss der Bürgerschaft erreichte während dieser Zeit die höchste kommunale und überregionale Bedeutung, wovon die Gründung des Rheinischen Städtebundes 1254 ein deutliches Zeugnis ablegt. Handel und Gewerbe konnten in dieser Zeit nicht zuletzt unter dem Schutz des Städtebunds und der Garantie des Mainzer Landfriedens von 1235 florieren. Mainz stieg zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort auf.

Ab 1328 begann durch Konflikte mit dem Erzbischof der Niedergang des freien Bürgertums und seiner Privilegien. In der Mainzer Stiftsfehde schlugen sich die Bürger auf die Seite des Erzbischofs Diether von Isenburg, der sich sowohl Kaiser als auch Papst zum Gegner gemacht hatte. Die Stadt wurde 1462 durch Adolf II., den Konkurrenten Diethers um das Erzbischofsamt, eingenommen. Adolf II. ließ sich von den Mainzer Bürgern daraufhin alle Privilegien aushändigen und beendete die Zeit der Freien Stadt. Mainz wurde kurfürstliche Residenzstadt und entwickelte sich in der Folge zur Adelsmetropole ohne eigene politische Bedeutung.

Kurfürstliche Residenzstadt

Johannes-Gutenberg-Denkmal vor dem Gutenberg-Museum

Als seinen Nachfolger empfahl Adolf II. dem immer mächtiger werdenden Mainzer Domkapitel ausgerechnet wieder Diether von Isenburg. Dieser gründete 1477 die schon von Adolf II. geplante Universität.

Die 1517 begonnene Reformation hatte zunächst gute Aussichten in Mainz. Der dort um 1450 von Johannes Gutenberg erfundene Buchdruck mit beweglichen Lettern ermöglichte eine rasche Ausbreitung der reformatorischen Schriften und der Mainzer Erzbischof und Kardinal Albrecht von Brandenburg stand ihren Ideen zunächst aufgeschlossen gegenüber. Letztendlich konnte sie sich aber in Mainz nicht durchsetzen. Zweimal wählte das Domkapitel mit knapper Mehrheit katholische Erzbischöfe. Mit Ausnahme von Garnisonsgemeinden durfte sich bis 1802 keine evangelische Gemeinde in der Stadt bilden.

Mainz – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655

Die mittelalterliche Stadtbefestigung war ab der Mitte des 16. Jahrhunderts einer moderneren Festungsanlage gewichen, die schließlich die ganze Stadt umfasste. Außerhalb dieser Festung durften keine Steinbauten entstehen, um anrückenden Truppen keinen Schutz bieten zu können. So konnte sich die Stadt nur in den innerhalb der Mauern verbliebenen Freiflächen entwickeln, was das Wachstum der Stadt bis in das 20. Jahrhundert hinein stark begrenzte.

Trotz dieser Festung wurde Mainz im Dreißigjährigen Krieg von der schwedischen Armee kampflos eingenommen. Maßgeblich zur Beendigung des Krieges trug Johann Philipp von Schönborn bei, der 1647 Erzbischof von Mainz wurde und unter dessen Pontifikat die Stadt sich schnell wieder von den Verheerungen des Krieges erholen konnte.

In der nun aufkommenden Barockzeit entstanden glanzvolle Bauten in der Stadt, die auch heute noch zum Stadtbild gehören. Mit der Amtszeit des Kurfürsten Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (1763–1774) erhielt die Aufklärung auch auf politischer Ebene Einzug in die „Stadt des Adels“.

Das Ende der alten Ordnung

Die Ideen der Aufklärung führten in Frankreich schließlich zur Revolution. 1790 war es zum sogenannten Mainzer Knotenaufstand gekommen. Nachdem Frankreich in den Koalitionskriegen 1792 die linksrheinischen Gebiete des Reiches einschließlich Mainz erobert hatte, musste Fürstbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal aus der Stadt fliehen. Die Besatzungsmacht veranlasste 1793 die Gründung der „Mainzer Republik“ und ließ erste freie Wahlen abhalten, doch diese endete bereits im Juli nach der preußischen Belagerung und Beschießung der Stadt und dem Abzug der Franzosen. Die Koalitionskriege aber gingen weiter und führten 1797 zur nächsten Besetzung der Stadt. Der Adel verschwand aus Mainz und ließ die Stadt bürgerlich werden. Wie alle linksrheinischen Gebiete wurde auch Mainz von Frankreich annektiert und als Mayence Hauptstadt des französischen Département du Mont-Tonnerre (benannt nach dem Donnersberg) unter Verwaltung des französischen Präfekten Jeanbon St. André.

Mainz im Großherzogtum Hessen

Bundesfestung Mainz um 1844. Lithografie von J. Lehnhardt

Durch den Verlust ihrer Residenzfunktion provinzialisierte die seit 1816 zum Großherzogtum Hessen gehörende Stadt im 19. Jahrhundert sehr stark. Bedeutende überregionale Ereignisse sind in der Stadtgeschichte zu dieser Zeit daher kaum zu finden. Allerdings war Mainz zu dieser Zeit Sitz der Mainzer Zentraluntersuchungskommission im Rahmen der Demagogenverfolgung infolge der Karlsbader Beschlüsse. Von nachwirkender Bedeutung ist die sich ab 1837 entwickelnde Mainzer Fastnacht.

Die Festungsfunktion (nun Bundesfestung des Deutschen Bundes) behinderte außerdem die Ausdehnung der Stadt und die Entwicklung der Einwohnerzahlen. Bis zum Ende der Festung hatte die Stadt fast nie mehr als 30.000 Einwohner. Bei Mainz lagen um 1856 siebzehn Rheinmühlen zusammengekettet und an den Pfeilerresten einer Römerbrücke verankert. Als ab den 1850er-Jahren die letzten freien Räume innerhalb der Festung, wie beispielsweise der Kästrich, bebaut und das Rheinufer in den 1880er-Jahren erweitert wurde, konnte die Einwohnerzahl innerhalb der Altstadt nennenswert ansteigen. Jedoch konnte die Stadt aufgrund der Festungsfunktion lange nicht so wachsen wie beispielsweise Wiesbaden.[13]

Die bedeutendste Entwicklung der Stadt geschah jedoch durch die Einverleibung des „Gartenfelds“ bzw. der Neustadt. Diese neu errichtete Stadtmauererweiterung löste ab 1872 einen Bauboom und Bevölkerungszuwachs in der Gründerzeit aus, der allerdings durch den Börsenkrach 1873 vorerst ausgebremst wurde.[14] Möglich gemacht wurde diese Erweiterung nicht zuletzt durch den Bedeutungsverlust der Festung (von da an diente die Festung Metz als Bollwerk des Deutschen Reiches gegenüber Frankreich) nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71. Ab 1886 setzte sich dann zunehmend die Bautätigkeit in der Neustadt (und mit Verlegung des Hauptbahnhofs weg vom Rheinufer auch in dieser Zeit im Lauterenviertel) fort.

Erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Festung endgültig abgerissen, sodass die Stadt nun auch außerhalb der alten Mauern expandieren konnte.[15] Die dadurch und durch die umfangreichen Eingemeindungen ausgelöste Expansion der Stadt führte zu weiterem Bevölkerungswachstum, sodass die Stadt mit einer Einwohnerzahl von über 100.000 im Jahr 1908 den Status einer Großstadt erreichte.

Modernes Mainz

Der Erste Weltkrieg beendete den durch die Schleifung der Stadtmauern ausgelösten kurzen Aufschwung. Nach dem Krieg gingen die Goldenen Zwanziger am erneut von den Franzosen besetzten Mainz fast vollständig vorbei. Nach dem Ende der Besatzungszeit 1930 kam es erneut zu umfangreichen Eingemeindungen (siehe Tabelle oben), die das Stadtgebiet verdoppelten. Am 1. November 1938 wurde Mainz wie auch Offenbach am Main, Gießen, Darmstadt und Worms kreisfreie Stadt.

Der Nationalsozialismus konnte in Mainz zunächst nicht Fuß fassen. Noch zur Machtergreifung am 30. Januar 1933 demonstrierten mehr Menschen gegen das neue System als dafür. Dennoch wurden die 3000 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde von Mainz fast vollständig deportiert. Die Stadt blieb vom Zweiten Weltkrieg verschont bis 1942 die ersten schwereren Bombenangriffe stattfanden. Der schlimmste Angriff ereignete sich am 27. Februar 1945, als Mainz durch britische Bomber fast völlig zerstört wurde und ca. 1200 Menschen getötet wurden. Durch Brandbomben war ein Feuersturm entfacht worden. Am Ende des Krieges war die Stadt zu 80 % zerstört.

Nach dem Krieg wurde Mainz erneut von den Franzosen besetzt. Die Grenze der französischen und amerikanischen Besatzungszone bildete auf der Höhe von Mainz der Rhein, weswegen die rechtsrheinischen Stadtteile nördlich der Mainmündung, Amöneburg, Kastel und Kostheim, der Stadt Wiesbaden zugeordnet wurden, was ein Grund für die heutige Rivalität zwischen beiden Städten ist. Die rechtsrheinischen Stadtteile südlich des Mains, Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg, wurden wieder selbständige Gemeinden im Landkreis Groß-Gerau. Die Neubildung der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz zementierte diese Teilung. Schon 1946 wurde die 1798 aufgehobene Universität wieder errichtet. Mainz wurde 1946 durch die Verordnung Nr. 57 der französische Besatzungsverwaltung zur Hauptstadt des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz bestimmt[16] und nahm diese Funktion 1950 anstelle des bisherigen provisorischen Regierungssitzes Koblenz auf. So konnte Mainz den fast 150-jährigen Prozess der Provinzialisierung beenden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Einwohnerzahl wieder auf etwa 76.000 gefallen. Erst Mitte der 1960er-Jahre erreichte sie wieder den Vorkriegswert.

1962 beging die Stadt ihre 2000-Jahr-Feier, die auf der damaligen (falschen) Auffassung beruhte, dass die Römer unter Agrippa bereits 38 v. Chr. ein Militärlager am Zusammenfluss von Rhein und Main gründeten. Die Entstehung von Mainz-Lerchenberg als neuer Stadtteil nach 1962 sowie großflächige Eingemeindungen rund um Mainz 1969 beendeten die durch den Zweiten Weltkrieg entstandene Stagnation in der Stadtentwicklung und boten umfassende Ausbau- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt. Mit der Ansiedlung des ZDF auf dem Lerchenberg begann ab 1976 der Ausbau zur Medienstadt Mainz. Eine Tendenz, die noch durch das mit zahlreichen Aktivitäten gefeierte Gutenbergjahr im Jahr 2000 verstärkt wurde. Neben anderen städtebaulichen Programmen wie beispielsweise der Altstadtsanierung ist man seit dem Jahr 2000 am Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ in Mainz beteiligt. Gegenwärtig hat die Stadt über 197.777 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Mainz (siehe auch Einwohnerentwicklung von Mainz).

Am 23. Dezember 2010 ereignete sich gegen 02:36 Uhr ein Erdbeben mit einem Wert von 3,5 auf der Richterskala.[17] Das Epizentrum lag im Stadtteil Lerchenberg. Ein Nachbeben (2,8 auf der Richterskala) um 06:52 Uhr war die Folge. Im benachbarten Wiesbaden erreichte das Erdbeben einen Wert von 3,2 auf der Richterskala.

Panorama der modernen Landeshaupt- und Universitätsstadt Mainz (Foto 2008)
Panorama der modernen Landeshaupt- und Universitätsstadt Mainz (Foto 2008)

Politik

Staatskanzlei und Landtag von Rheinland-Pfalz

Die Stadt Mainz ist eine kreisfreie Stadt gemäß der Kommunalordnung des Landes Rheinland-Pfalz. Der Oberbürgermeister wird direkt gewählt. Von 2002 bis 2009 wurde Mainz zusammen mit dem Großteil des benachbarten Landkreises Mainz-Bingen im Bundestag durch den 2005 direkt gewählten Michael Hartmann (SPD) vertreten, bei der Bundestagswahl 2009 errang Ute Granold von der CDU das Direktmandat. Aus dem Bundestagswahlkreis Mainz gehören neben Granold nach wie vor Hartmann sowie Rainer Brüderle (FDP) und seit 2009 auch Tabea Rößner, Bündnis 90/Die Grünen, die letzten drei jeweils über die Landeslisten gewählt, dem Bundestag an.

Zur historischen Entwicklung von der Erzbischöflichen Metropole (1011 bis 1244) über die Freie Stadt (1244 bis 1462), die Zeit als Residenzstadt unter der Verwaltung des Kurfürsten (bis 1798) und die Zeit von 1798 bis 1814 unter einer französischen Munizipalverfassung bis zum heutigen Status als kreisfreie Stadt siehe die Erläuterungen in den Artikeln über die Geschichte der Stadt Mainz.

Siehe auch: Liste der Oberbürgermeister von Mainz

Stadtrat

Derzeitige Sitzverteilung im Stadtrat

Der Stadtrat von Mainz besteht aus 60 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzenden. Im Dezember 2009 wurde erstmals in Mainz eine Ampelkoalition gebildet.[18]

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[19]

SPD CDU FDP Grüne Linke ödp REP Gesamt
2009 14 18 6 13 2 4 3 60
2004 17 23 5 9 2 4 60
1999 22 26 4 6 0 2 60

Ergebnisse der Kommunalwahlen in Mainz

Religionen

Luftbild von Süden: der Hohe Dom zu Mainz in der Altstadt am Höfchen
Die Neue Synagoge der Stadt

Jahrhundertelang war die Stadt als Sitz eines der höchsten (katholischen) Reichsfürsten immer katholisch geprägt. Mainz verfügt über den einzigen „Heiligen Stuhl“ (sancta sedes Moguntia) außerhalb von Rom. Eine frühchristliche Gemeinde bestand vielleicht schon seit der Spätantike, vielleicht auch bischöflich verfasst. 780/782 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben. Erster Erzbischof von Mainz wurde Lullus, der bereits im Jahr 754 Nachfolger von Bonifatius (der als Missionsbischof nur den persönlichen Titel Erzbischof führte) geworden war. Mainz wurde in der Folge Hauptort des größten Metropolitanverbandes jenseits der Alpen (siehe Bistum Mainz). In dem sich im 13. Jahrhundert endgültig konstituierenden Kollegium der sieben Kurfürsten (Königswähler) nahm der Erzbischof von Mainz die führende Stellung ein (siehe auch: Geschichte des Bistums Mainz).

Die Ursprünge der Jüdischen Gemeinde sind nicht restlos geklärt. Für die These, die Juden seien mit den Römern nach Mainz gekommen, spricht sehr viel, ein Beweis ist jedoch bisher nicht gelungen. Die erste sichere Aufzeichnung stammt aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts und ist eine hebräische Überlieferung rabbinischer Rechtsgutachten, die sich mit einer bereits blühenden jüdischen Gemeinde befassen. Indikator für die Entwicklung war wohl der Status der Stadt als wichtiger Handelsort der damaligen Zeit. Die bedeutende Familie Kalonymos lebte hier. Bedeutend war auch das Wirken Gerschom ben Jehudas, welcher einer der wichtigsten Gelehrten jener Zeit überhaupt war. Auf dem Judensand, dem jüdischen Friedhof von Mainz, finden sich Grabsteine aus dem 11. Jahrhundert. Die Gemeinde wurde mehrmals (siehe Geschichte der Stadt Mainz) durch Pogrome während der Zeit der Kreuzzüge und der Pestepidemien dezimiert. Am jüdischen Neujahrsfest wird in jeder Synagoge das Unetaneh tokef gesprochen, das an die erschlagenen Mainzer Juden von 1096 erinnert. 1435 wurden die Juden für Jahrhunderte aus Mainz vertrieben.[20]

Vor 1933 hatte die Gemeinde bis zu 3000 Mitglieder, 1946 gerade noch 59. 1997 gab es 203 Mitglieder, was etwa 0,1 % der Gesamtbevölkerung ausmacht.

Die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Mainzer Synagoge in der Neustadt wurde während der Zeit des Nationalsozialismus vollständig abgebrannt und zerstört. An der ursprünglichen Stelle wurden einige Säulen als Mahnmal wieder errichtet. 1999 wurde ein Wettbewerb für den Neubau einer Synagoge und eines Jüdischen Gemeindezentrums an dem Ort der alten Mainzer Synagoge durchgeführt, der von dem Architekten Manuel Herz gewonnen wurde. Die von ihm entworfene neue Synagoge Mainz ist seit dem 3. September 2010 der Nachfolgebau früherer Synagogen in Mainz. Die Synagoge in Weisenau überstand den Krieg unbeschadet. Sie wurde Ende der 1990er-Jahre restauriert und der jüdischen Gemeinde wieder als Gotteshaus übergeben.

Obwohl einiges dafür sprach, wurde Mainz kein Zentrum der Reformation. Zwar war der damalige Erzbischof Albrecht von Brandenburg den Ideen des Protestantismus nicht abgeneigt, zugleich war er aber vom Ablasshandel abhängig, den Luther gerade in heftiger Weise kritisierte. Zu ersten Berührungen mit dem Protestantismus kam es so erst mit dem Schmalkaldischen Krieg und dessen Auswirkungen auf die Stadt 1552 und im 30-jährigen Krieg mit der Besetzung durch schwedische Truppen. Durchsetzen konnte sich die neue Konfession damals aber nicht. Nach dem Zusammenbruch der schwedischen Herrschaft noch während des Dreißigjährigen Krieges gewann wieder der Katholizismus die Oberhand. Einwohnern mit evangelischem Bekenntnis wurden die Bürgerrechte verweigert.

Seit 1715 gab es in Mainz eine kleine lutherische Garnisonsgemeinde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden vermehrt die inzwischen in die Stadt zugezogenen Protestanten nicht nur geduldet. Der vom Geist der Aufklärung erfasste Kurfürst Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim sowie der Großhofmeister Anton Heinrich Friedrich von Stadion beschäftigten sogar protestantische Offiziere und Kammerherren am Hof. Unter Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal erhielten sie auch Einfluss auf das Bildungswesen. Eigene Kirchen erhielten sie jedoch zunächst nicht. Erst 1802 nach dem faktischen Zusammenbruch des Kurstaates wurde die erste evangelische Kirchengemeinde als „unierte“ gegründet, das heißt sie hatte sowohl lutherische als auch reformierte Gemeindemitglieder. Sie galt als Vorbild für die 1822 durchgeführte Union beider Konfessionen in Rheinhessen. Als fördernd erwies sich auch, dass Mainz als Bundesfestung eine teilweise preußische (und damit protestantische) Besatzung hatte. Durch den einsetzenden Boom und das Wachstum der Stadt durch Zuzug von Außen wuchs die Mainzer Gemeinde rasch. Gab es 1849 27.633 Katholiken und 5.037 Protestanten, waren es 1901 49.408 Katholiken, aber schon 31.151 Protestanten. 1930 gab es in der Stadt 78.500 Katholiken und 48.500 Protestanten. Im Jahr 1997 lebten in Mainz 87.367 Katholiken, 53.254 Protestanten und 203 Juden.

Das katholische Bistum, 1803 aufgelöst und unter Napoleon neu umschrieben, wurde 1821 in seinen heutigen Grenzen festgeschrieben und umfasst im Wesentlichen die Grenzen des Großherzogtums Hessen, zu dem Mainz damals gehörte.

Luftbild der Christuskirche zu Mainz am Rhein

1832 wurde Rheinhessen auch kirchlich Bestandteil der evangelischen Kirche im Großherzogtum Hessen, wo Rheinhessen eine eigene Superintendentur bildete. Nach vorübergehender Verlegung des Sitzes der Superintendentur nach Darmstadt 1882 wurde Mainz 1925 erneut Sitz derselben. 1934 wurde aus der Superintendentur die Propstei Rheinhessen, in der nunmehr mit Nassau vereinigten Kirche. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören seither – sofern sie nicht einer Freikirche angehören – zum Dekanat Mainz (Propstei Rheinhessen) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Seit 1847 besteht die Freireligiöse Gemeinde Mainz. Sie hat ihr Gemeindezentrum in der Gartenfeldstraße in der Mainzer Neustadt. Das alte Gemeindezentrum in der Großen Bleiche 53 wurde beim Bombenangriff am 27. Februar 1945 total zerstört.

Auch andere christliche Religionsgemeinschaften sind in Mainz vertreten (in zeitlicher Reihenfolge, soweit ein Datum bekannt ist): Die Baptisten (im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, seit 1862), die Altkatholische Kirche (seit 1876), die Neuapostolische Kirche (seit etwa 1895), die Evangelisch-methodistische Kirche (seit 1906), die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (seit 1907), Die Christengemeinschaft (seit Ende der 1920er), die Bibelgemeinde Mainz (seit 1978), das pfingstlich-charismatische „Christliche Zentrum DER FELS“ (im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)) (seit 1981), die Freie evangelische Gemeinde (seit 1982), die Orthodoxe Kirche (seit 1992), die EnChristo Mainz (gehört Foursquare Deutschland, Freikirchlichen Evangelischen Gemeindewerk e.V. (fegw)) an (seit 1995), das Christliche Familienzentrum Freikirchliche Gemeinde (seit 1998), die Kirche des Nazareners (seit 2008), die Pfingstgemeinde „Die BASIS – Gemeinde für diese Generation“, Freie Baptisten-Gemeinde Mombach sowie die Zeugen Jehovas.

Gemeindemitglieder aus verschiedenen christlichen Konfessionen haben sich zu einer örtlichen Evangelischen Allianz zusammengeschlossen. Der Großteil der christlichen Kirchen und Gemeinden arbeitet seit 1997 in der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammen.[21]

Vor allem durch Einwanderung und Einbürgerung hinzugekommen sind muslimische Gemeinschaften. Im Jahr 2002 wurde die Zahl der Moslems auf ca. 15.000 beziffert, gleichzeitig gab es 15 Moscheevereine.[22]

Siehe auch: Konfessionsverteilung der Einwohner der Stadt Mainz (Auflistung seit 1800)

Stadtbild

Altstadt: Fachwerkhäuser im Kirschgarten

Die Stadt Mainz ist in ihrem weiteren Innenstadtbereich sowie in einzelnen Vororten (vor allem Mombach und Weisenau) zunehmend großstädtisch geprägt. Bei anderen Vororten (z. B. Drais oder Finthen) blieb der dörfliche Charakter weitgehend bestehen. In der Innenstadt selbst sind jedoch auch viele andere Elemente des Städtebaus erhalten geblieben. Noch klar an das mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtbild erinnert die heutige „Altstadt“ mit ihren verwinkelten Straßen und Gassen um die Augustinerstraße. Dort finden sich auch bis heute noch Fachwerkhäuser. Große Teile der historischen Altstadt, vor allem nördlich der Ludwigsstraße, wurden durch die britischen Luftangriffe auf Mainz im Zweiten Weltkrieg beschädigt, später abgerissen und modern überbaut.

Die von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig entworfene Neustadt war eines der größten Stadterweiterungsprojekte seiner Zeit, in dem die Stadtfläche sich fast verdoppelte. Die Neustadt entstand in der Gründerzeit um 1900, in der sich Mainz von der provinziell geprägten Festungsstadt zur Großstadt entwickelte.

Das Panorama der Stadt von der Rheinseite wird heute vor allem von Bauten zweier unterschiedlicher Bauepochen geprägt: Dem Rathauskomplex (von Arne Jacobsen und Otto Weitling) mit Hilton-Hotel und Rheingoldhalle aus der Moderne und dem Barock- bzw. Renaissance-Ensemble bestehend aus dem Neuen Zeughaus (heute Staatskanzlei), dem Deutschhaus (heute Landtag) und dem Kurfürstlichen Schloss.

Nachdem die Umsetzung einer ambitionierten Neuplanung der im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Innenstadt durch Marcel Lods scheiterte, wurden nur die wichtigsten Gebäude wiedererrichtet. Dazu gehören die vielen barocken Adelspaläste, die sich vor allem am Schillerplatz befinden. Ansonsten wurden in Mainz zunächst überwiegend neue Wohnhäuser, beispielsweise die Siedlung Am Fort Elisabeth, gebaut. Bedingt durch den erst späten Aufschwung zu Beginn der 60er-Jahre sind diese Gebäude vor allem in dem Stil jener Dekade gehalten, was damals wie heute von Städtebauern kritisiert wurde. Auch viele Wohnsiedlungen im Umkreis der Stadt sind im Stil der 60er entstanden.

Zu den bedeutendsten heute noch bestehenden Bauten des 19. Jahrhunderts in Mainz zählen die evangelische Christuskirche, der Hauptbahnhof, die Rheinbrücke, Teile des von Georg Moller errichteten Staatstheaters und die Festungsanlagen bzw. deren Reste. Die noch heute häufig im Stadtbild deutlich sichtbaren sonstigen Bau-Zeugnisse jener Zeit sind fast ausschließlich Wohnhäuser mit oder ohne Geschäftszeile. Von den bedeutenderen Bau-Epochen in Mainz, Romanik, Gotik, Renaissance (in Ansätzen) und vor allem Barock sind jedoch noch mannigfaltigere Beispiele erhalten geblieben.

Romanik und Gotik in Mainz

Die ehemalige Stiftskirche St. Stephan

Auch heute sind in der Stadt Mainz viele Zeugnisse historischer Baukultur der Romanik und Gotik erhalten, die das Stadtbild prägen. Bedeutendstes Bauwerk der Romanik in Mainz ist der Mainzer Dom, den Erzbischof Willigis zwischen 975 und 1009 errichten ließ. Da er bereits am Tag seiner Weihe weitgehend abbrannte, wurde er in den Folgejahren immer größer aufgebaut, denn auch 1081 und 1137 brannte der Dom. Er wurde von Erzbischof Bardo, Kaiser Heinrich IV., Erzbischof Konrad I. von Wittelsbach und Erzbischof Siegfried III. von Eppstein durch alle Bauepochen der Romanik weitergeführt. Zu Beginn der Epoche der Gotik wurden auch am Dom gotische Elemente verwirklicht. Unter anderem wirkte der als Naumburger Meister bekannt gewordene Künstler am Dom.

Westlich des Doms liegt die St.-Johannis-Kirche, die vermutlich über dem ersten Dom errichtet wurde und wohl selbst auch einmal Domkirche des Bistums war. Sie wurde 910 von Erzbischof Hatto geweiht und in spätkarolingischen Formen errichtet. Durch Umbauten und nach Zerstörungen vor allem im Zweiten Weltkrieg ist sie jedoch mehrfach überformt worden. Zusammen mit dem Dom und der 1793 zerstörten, dem Dom östlich vorgelagerten Liebfrauenkirche bildete die Johanniskirche einst eine zusammenhängende Einheit und mit den umliegenden Plätzen („Höfchen“) die erzbischöfliche Pfalz.

Nicht erhalten ist das historische Stift St. Alban vor Mainz, das in seiner Größe im 8. und 9. Jahrhundert wichtigste Kirche und geistiges Zentrum des Bistums war. Die Kirche verfiel schon im Hochmittelalter. Die Reste wurden im Markgräflerkrieg zerstört.

Ebenfalls von Willigis gegründet ist die Stiftskirche St. Stephan, die jedoch bald durch einen gotischen Bau ersetzt wurde. Sie ist heute die größte gotische Kirche in Mainz. Aus der Stilepoche der Gotik stammen auch die Pfarrkirchen St. Emmeran und St. Quintin (gleichzeitig Pfarrkirche der ältesten Pfarrei von Mainz/Vorgängerbau schon im 8. Jahrhundert). Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte gotische Kirche St. Christoph ist heute das Kriegsmahnmal der Stadt.

Renaissance

Neues Zeughaus (vorne) und Deutschhaus prägen das Rheinpanorama der Stadt. Ganz rechts am Bildrand ist das Kurfürstliche Schloss zu sehen

Bedeutendstes Bauwerk der Renaissance in Mainz ist das Kurfürstliche Schloss. Stilistisch gehört es zur sogenannten „Deutschen Renaissance“, deren spätestes Zeugnis dieser Bau ist. Ebenfalls aus der Stilepoche der Renaissance stammt das Haus Zum Römischen Kaiser, das heute das Gutenberg-Museum beherbergt. Der von Erzbischof Albrecht gestiftete Marktbrunnen gehört zu den prächtigsten Renaissancebrunnen Deutschlands. Als weiteres Zeugnis, freilich schon am Übergang zum Barock stehend, kann die ab 1615 in der Nähe des heutigen Gutenbergplatzes errichtete Domus Universitatis angesehen werden, welche für Jahrhunderte höchster Profanbau der Stadt war.

Barock und Rokoko

Die Barockzeit ließ die Stadt vor allem während des Episkopats Lothar Franz’ von Schönborn einen beispiellosen Bauboom erleben, dessen Ergebnisse noch heute im Stadtbild zu sehen sind und dieses zum Teil sogar prägen. Am Schillerplatz, an der Großen Bleiche, in der Klarastraße sowie am Rhein finden sich heute etliche Höfe des ehemaligen Mainzer Adels, beginnend mit der Errichtung des Schönborner Hofes (ab 1668) am Schillerplatz. Auch einige Kirchen finden sich noch, obwohl viele aus dieser Zeit in den Wirren der Geschichte wieder zerstört wurden. Bedeutende Kirchen sind die Augustinerkirche in der gleichnamigen Altstadtstraße und die in den Formen des Rokoko errichtete Peterskirche an der Großen Bleiche. Die ebenfalls zu jener Zeit errichtete Ignazkirche (ab 1763) wie auch der Erthaler Hof (ab 1743) sind jedoch schon frühe Beispiele des Klassizismus.

Festungsbauten

Die Kaponniere zwischen Feldbergplatz und Rheinufer
Das Landtagsgebäude und ehemalige Deutschordenshaus, eines der vielen Beispiele für Mainzer Barockarchitektur
Der noch fast vollständig umbaute Mainzer Dom ragt von vielen Standpunkten aus dem Häusermeer der Stadt hervor. Hier eine Ansicht von Nordwesten.

Aus der Festungszeit[23] der Stadt sind etliche Relikte vorhanden, die aus verschiedenen Epochen stammen. Exponiertes Beispiel des Barocks ist dabei das Palais des Festungskommandanten, welches mit der Zitadelle über der Stadt thront. Doch auch frühere Teile der alten römischen und mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch vorhanden und zumindest in ihrem Mauerwerk noch original. Am Rhein erheben sich der Holzturm und der Eisenturm, die ihre Torfunktion jedoch durch die Aufschüttung des Rheinufers im 19. Jahrhundert und die dadurch bedingte Straßenniveauhebung verloren haben. Der Holzturm war der Kerker des Räuberhauptmanns Schinderhannes. Spätere Zeugen des Festungsbaus sind das Fort Malakoff im Süden der Stadt sowie das große, im Krieg nicht zerstörte, Proviant-Magazin in der Schillerstraße gegenüber dem Erthaler Hof.

Seit 1945

Die Stadt zeichnet sich heute durch eine Durchmischung verschiedener Bauepochen aus. Die französische Militäradministration berief in den späten 1940er Jahren den berühmten französischen Städteplaner Marcel Lods, einen neuen Stadtplan auszuarbeiten. Dieser wurde damals als Mainz, modernste Stadt der Welt sehr bekannt. Der radikale Plan ist nie umgesetzt worden, die Akzeptanz war gering, aber auch das Geld ist nicht vorhanden gewesen. Es blieb bei einer evolutionären und behutsamen Änderung des alten Plans. Allgemein wurden die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges von den Kommunalpolitikern der 1960er-Jahre auch als Chance begriffen, alte Fehler bei Bauten und der Generalanlage (Straßennetz, übrige Infrastruktur) der Stadt zu beheben.

Sehenswürdigkeiten

Bedeutende Sehenswürdigkeiten der Stadt
Kirchen Profanbauten Plätze und Sonstiges

Wirtschaft und Infrastruktur

Aufgrund günstiger Infrastruktur haben sich auch zwischen Zollhafen (Bildmitte) nahe der Neustadt und dem Industriehafen in Mainz-Mombach verschiedene Wirtschaftszweige angesiedelt
Karte des Mainzer Rings

Allgemeine Informationen

Wirtschaft und Infrastruktur sind in Mainz von der Zugehörigkeit zum Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main geprägt. Bei Rankings, die sich an der Wirtschaftsleistung der Städte orientieren, belegte die Stadt in den letzten Jahren vordere Plätze. So erreichte Mainz in einer Studie der Wirtschaftswoche im Jahr 2005 im Vergleich von 50 deutschen Städten den vierten Rang, bei der Wiederholung im Jahr 2006 den fünften Rang. Geprüft wurden innerhalb der Studie ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Produktivität, Bruttoeinkommen und Investitionen. Im 2010er Städteranking von insm und wiwo.de liegt Mainz auf Platz 48 von 100 bewerteten Städten, hinter Speyer (31), Neustadt/Weinstraße (35) und Frankenthal (46), aber noch vor Worms (62) und Ludwigshafen (68)[24]. Mit einer Kaufkraft von 19.676 Euro pro Einwohner (2005) liegt die Stadt um 15 % über dem Bundesdurchschnitt. Das Arbeitseinkommen je Einwohner betrug in Mainz 2005 15.254 Euro und lag damit deutlich über dem Durchschnitt aller untersuchten Städte von 11.678 Euro. Mainz erreicht damit Platz 3. Auch bei den Gewerbeanmeldungen im Verhältnis zu den Gewerbeabmeldungen belegte Mainz in der Studie, die am 30. Juni 2006 veröffentlicht wurde, einen sehr guten 3. Platz. 2002 erwirtschafteten 147.500 Erwerbstätige ein Bruttoinlandsprodukt von je 55.890 Euro. Nähere Informationen zur wirtschaftlichen Situation, Gewerbegrundstücken usw. finden sich auf der Homepage der Mainzer Wirtschaftsförderung.

Verschuldung der Stadt Mainz

Binnen 15 Jahren stieg die Verschuldung der Stadt Mainz von 25 Millionen Euro (1994) auf über 550 Millionen Euro (2008). Rechnet man die Schulden der stadtnahen Gesellschaften hinzu, kommt man auf einen Schuldenstand von über einer Milliarde Euro (Stand 2011). Die Stadt muss im Jahr 2011 rund 25 Millionen Euro Zinsen zahlen, bis 2014 steigt die Zinslast auf 54 Millionen Euro. (Quelle: Haushaltsplan der Stadt Mainz, Bund der Steuerzahler)

Verkehrsinfrastruktur

Fernstraßenverkehr

Ein Autobahnhalbring, auf dem sich zwei Autobahnbrücken über den Rhein nach Hessen befinden, trennt die äußeren (Finthen, Drais, Lerchenberg, Marienborn, Hechtsheim, Ebersheim und Laubenheim) von den inneren Stadtteilen und dem Stadtkern. Dabei durchquert in West-Ost-Richtung die A 60 vom Dreieck Nahetal zum Rüsselsheimer Dreieck. Nach Wiesbaden zweigt die A 643 ab. Richtung Süden führt die A 63 über Alzey nach Kaiserslautern. Ferner führen die Bundesstraßen 9 und 40 durch das Stadtgebiet.

Straßenschilder in Mainz

Eine Besonderheit des Mainzer Stadtbilds sind seit 1853 die Straßenschilder: Straßen mit roten Schildern verlaufen vorwiegend senkrecht zum Rhein (in den südlichen Stadtteilen und in der Innenstadt ist das die West-Ost-Richtung, in Mombach aufgrund des nach Westen biegenden Flussverlaufs dann schon eher Süd-Nord), während Straßen parallel zum Rhein mit blauen Straßenschildern versehen werden. Dabei steigen die Hausnummern in den Straßen mit roten Schildern in Richtung Rhein, in den Straßen mit blauen Schildern mit der Flussrichtung des Rheins, jeweils ungerade Zahlen links und gerade rechts. Die Anregung dazu gab bereits 1849 Josef Anschel durch einen Antrag auf Umänderung der Häusernummern, bei der er ebenfalls den einheitlichen Verlauf der Hausnummern vorschlug[25]. Kleinere Straßen, insbesondere in den vom Rhein weiter entfernt liegenden Ortsteilen, und Straßen, deren Verlauf nicht eindeutig ist, sind mit weißen Schildern versehen.

Eisenbahnfernverkehr

Am Mainzer Hauptbahnhof halten täglich 104 Fernverkehrszüge. Dabei wird er täglich von 80.000 Personen genutzt[26]. Mainz ist an das Intercity- und Eurocity-Netz sowie das Intercity-Express-Netz der Deutschen Bahn angebunden. Fernzüge erreichen die Stadt dabei aus Nordwest vornehmlich über die linksrheinische Strecke aus Richtung Koblenz und vereinzelt über den Wiesbadener Abzweig der Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke Köln–Frankfurt. Nach Süden fahren die Fernzüge über Mannheim bis Basel und Interlaken und über Frankfurt Flughafen nach Frankfurt Hauptbahnhof.

Seit Dezember 2005 existiert eine zweistündliche ICE-Anbindung von Wiesbaden über Mainz, Frankfurt Flughafen, Fulda, Erfurt und Leipzig nach Dresden.

Nachdem zwischen Mainz Hauptbahnhof und dem Bahnhof Mainz Römisches Theater ein zweiter Tunnel gebaut und der alte Tunnel aufgeweitet wurde, wurde 2011 im westlichen Gleisvorfeld des Hauptbahnhofes begonnen die Gleisanlagen umzubauen, um eine kreuzungsfreie Einfädelung des Wiesbadener Abzweigs zu ermöglichen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs sind drei Straßenbahnlinien, mit einer Liniennetzlänge von 19 km, und 29 Buslinien der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG), Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Mainz AG, sowie anderer Verkehrsunternehmen, wie ESWE Verkehrsgesellschaft und Omnibusverkehr Rhein-Nahe. Die MVG besitzt über 26 Straßenbahn-Linienfahrzeuge und 124 Omnibusse wobei sie mit ihrem Wiesbadener Kooperationspartner, der ESWE, ein gemeinsames Netz mit fortlaufenden Liniennummern bildet. Wiesbadener Buslinien beschränken sich auf den Bereich bis einschließlich 49, Mainzer Bus- und Straßenbahnlinien werden mit Zahlen ab 50 nummeriert. Um die Kooperation beider Verkehrsbetriebe besser zu organisieren, wurde der Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden gegründet. Mit den Bussen und Bahnen der MVG werden täglich bis zu 165.000 Fahrgäste befördert.[27]

Alle Linien im Mainzer und Wiesbadener Stadtgebiet sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) zu benutzen wobei die Stadt Mainz dem RMV angeschlossen ist und mit Wiesbaden eine Tarifzone bildet. Der Landkreis Mainz-Bingen gehört zum Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN). Für Verbindungen aus dem und in das Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN) kann auch dieser Tarif bis Mainz und Wiesbaden angewendet werden. Zwischen beiden Verbünden gibt es Übergangstarife, die in allen Bussen und Straßenbahnen der MVG, in allen Bussen der ESWE Verkehrsgesellschaft und der ORN und in allen Nahverkehrszügen (Regional-Express, Regionalbahn, S-Bahn) von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen, beispielsweise DB Regio, vectus Verkehrsgesellschaft oder trans regio, gelten. Im reinen Binnenverkehr der Stadt Mainz bzw. der Stadt Wiesbaden, bei Fahrten zwischen Mainz und Wiesbaden (bzw. umgekehrt) sowie bei Fahrten zwischen Mainz bzw. Wiesbaden und dem übrigen RMV-Gebiet gilt ausschließlich der Tarif des RMV.

Der Mainzer Hauptbahnhof wird täglich von 311 Nahverkehrszügen angefahren. Regionale Züge fahren nach Alzey, Frankfurt, Wiesbaden, Koblenz über Bingen, Saarbrücken (entlang der Nahe), Mannheim über Worms, Aschaffenburg (über Groß-Gerau und Darmstadt).

Ferner ist die Stadt an das Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen, die neben dem Hauptbahnhof die Bahnhöfe Mainz-Nord und Mainz Römisches Theater bedient. Diese Bahnhöfe werden von der S-Bahn-Linie S8 aus Richtung Hanau, über Offenbach, Frankfurt Hbf und Frankfurt Flughafen sowie Wiesbaden in einem 30-Minuten-Takt, bedient. Weitere Bahnhöfe im Mainzer Stadtgebiet sind Mainz-Mombach, Mainz-Waggonfabrik, Mainz-Gonsenheim, Mainz-Marienborn und Mainz-Laubenheim. Das Mainzer Rheinufer in der Innenstadt ist über die Theodor-Heuss-Brücke vom S- und Regionalbahnhof Mainz-Kastel aus am schnellsten erreichbar. Voraussichtlich ab Dezember 2015 wird Mainz Endpunkt der S-Bahnlinie 5 der S-Bahn Rhein-Neckar werden. Die Züge fahren dann von Eppingen über Heidelberg, Ludwigshafen und Worms nach Mainz Hbf.

Binnenschiffs- und Flugverkehr

Mainz war von 1886 bis 1936 Endpunkt der Kettenschifffahrt auf dem Main.

Der Mainzer Zoll- und Binnenhafen hat heute eine Fläche von 30 ha, einen Güterumschlag von 1,3 Mio. t und wird jährlich von 2.200 Schiffen angefahren (2003). Außerdem verfügt Mainz im Stadtteil Finthen über einen ganzjährig geöffneten Verkehrslandeplatz mit 1000 m Asphaltbahn (ICAO-Code EDFZ), das ehemalige US Airfield Finthen. Zum 25 km entfernten Flughafen Frankfurt fahren mehrmals in der Stunde Züge des Fern- und Nahverkehrs. Der Flughafen Hahn, der etwas über 80 km von Mainz entfernt liegt, wird mit einer direkten Busverbindung angefahren.

Blick auf den Zollhafen, 2007
Blick auf den Zollhafen, 2007

Rheinbrücken

Theodor-Heuss-Brücke

Im Mainzer Raum überqueren fünf Brücken den Rhein: zwei Autobahnbrücken (Weisenauer Brücke A 60 und Schiersteiner Brücke A 643), zwei Eisenbahnbrücken (die Südbrücke Richtung Frankfurt Flughafen und die Kaiserbrücke Richtung Wiesbaden) sowie als Straßenbrücke die Theodor-Heuss-Brücke (zwischen der Mainzer Innenstadt und Mainz-Kastel), in deren unmittelbarer Nähe auch die alte Römerbrücke gestanden hatte. Die nächste Rheinbrücke im Unterlauf ist die Koblenzer Südbrücke und im Oberlauf die Nibelungenbrücke Worms. An die den Rhein überspannende Schiersteiner Brücke schließt sich die 950 m lange Hochstraße Lenneberg an, ein Brückenbauwerk aus Spannbeton mit 31 Feldern, das das Mombacher Oberfeld seit 1964 überspannt und die Rheinbrücke mit der Hochterrasse am Lenneberg verbindet. Trotz langjähriger Sanierungsarbeiten und Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h mit Radarkontrolle muss die Autobahnbrücke wegen Verschleiß abgerissen werden, ein Neubau ist in Vorbereitung.

Industrie

In Mainz gab es 2003 74 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes, in denen je Betrieb mindestens 20 Angestellte arbeiten. Insgesamt arbeiten in den Betrieben über 11.000 Beschäftigte, die einen Gesamtumsatz von über 2,2 Mrd. € erwirtschaften. Dazu gab es in der Stadt 2002 79 kleinere Betriebe mit je weniger als 20 Angestellten. Industrielle Ansiedelungen finden sich vor allem zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Mombach. Größere dort angesiedelte Unternehmen sind das Mainzer Traditionsunternehmen Werner & Mertz („Erdal“), die SCHOTT AG und Cargill. Die Wepa Papierfabrik hat 2006 das hier gelegene einstige Hakle-Werk von dem amerikanischen Hersteller Kimberly-Clark Corporation übernommen und fertigt am Standort Mainz Hygienepapiere.

Die Schott AG (früher: Schott Glaswerke) hat ihren Hauptsitz in Mainz seit der Umsiedlung von Jena nach dem Zweiten Weltkrieg. In der Mainzer Neustadt steht seit den 1950er-Jahren das Hauptwerk. 1988 wurde in Mainz-Marienborn das Schott Forschungszentrum in Betrieb genommen. 2002 wurde in der Nähe des Hauptwerks in Mainz-Mombach ein weiterer Zweigbetrieb mit Schwerpunkt Ceran fertig gestellt. Derzeit arbeiten 2.400 der 17.000 Schott-Angestellten weltweit am Standort Mainz.

Im Jahr 1965 begann IBM in Mainz-Hechtsheim ein Werk für Speichersysteme zu errichten. Später wurden hier vor allem Festplatten hergestellt. 2002 wurde mit dem Verkauf des Festplattengeschäfts an Hitachi das Mainzer Werk geschlossen. An dem IBM-Standort arbeiten aber weiterhin etwa 1700 Mitarbeiter im Bereich der Unternehmensberatung und Softwareentwicklung.

Als weiteres Unternehmen im Bereich der Hochtechnologie ist das Pharmaunternehmen Novo Nordisk seit 1958 in der Stadt ansässig. Anfang 2008 arbeiteten dort ca. 450 Menschen.[28] Auf ältere Wurzeln kann die Niederlassung von Siemens zurückblicken. Sie entstand schon nach der Übernahme des ersten in Mainz errichteten Elektrizitätswerks (erbaut 1898) im Jahr 1903. Ebenfalls im Jahr 1903 wurde die Gewürzmühle Moguntia gegründet.

In Mainz produzierter Omnibus von Magirus-Deutz

In Mombach gab es die Waggonfabrik Gebrüder Gastell, in der später Straßenbahnen von Westwaggon und Omnibusse von Magirus-Deutz und Iveco gebaut wurden; heute befindet sich dort noch die Vertriebsorganisation der Iveco-Omnibustochter Irisbus. In Weisenau befindet sich neben der Autobahnbrücke über den Rhein ein mittlerweile stillgelegtes Werk der HeidelbergCement. Daneben befindet sich eine Anlage der ADM Mainz GmbH (früher: ADM Soya Mainz) mit Biodiesel-Herstellung.

Im Jahr 1919 wurde in Mainz die Brezelbäckerei Ditsch gegründet, die heute trotz ihrer Wurzeln als traditionelles Mainzer Familienunternehmen weltweit tätig ist.

Weinhauptstadt Mainz/Rheinhessen

Seit Mai 2008 sind Mainz und Rheinhessen Mitglied des im Jahre 1999 gegründeten Great Wine Capitals Global Network (GWC)[29] – einem Zusammenschluss bekannter Weinbaustädte weltweit. Neben Mainz befinden sich in diesem Verbund Städte und Regionen wie Bilbao: Rioja, Bordeaux: Bordeaux (Weinbaugebiet), Florenz: Toskana, Kapstadt: Cape-Winelands, Mendoza: Mendoza, Christchurch: South Island von Neuseeland, Porto: Dourotal sowie San Francisco: Napa Valley.

Energieversorgung

Mainz bezieht seinen Strom vor allem von den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden (KMW), die ein GuD-Kraftwerk auf der Ingelheimer Aue betreiben. Das Unternehmen plant dort mit der Siemens AG als Generalunternehmer den Bau eines neuen Kohleheizkraftwerks (KHKW) mit einer elektrischen Bruttoleistung von 820 Megawatt (MW). Die geschätzten Kosten für die Gesamtanlage liegen zwischen 940 Mio. und 1,2 Mrd. Euro.[30] Der Bau des Kraftwerks wurde zuerst von den Mainzer und Wiesbadener Stadtparlamenten mehrheitlich befürwortet. Inzwischen hat sich aber in beiden Stadtparlamenten eine politische Mehrheit gegen das Projekt gefunden.[31] Hauptgrund dafür ist eine öffentlich auf breiter Basis geführte Diskussion über die Auswirkungen der Emissionen des Kohlekraftwerks auf Umwelt und Bevölkerung und dessen wirtschaftlichen Nutzen für die Mainzer Bevölkerung.[32]

Bei den erneuerbaren Energien ist Mainz mit verschiedenen Technologien vertreten. Neben einigen Windenergieanlagen bei Ebersheim, Hechtsheim und Marienborn werden immer mehr Photovoltaikanlagen errichtet. Beispiele sind das Staatstheater, das Abgeordnetenhaus, das Stadion am Bruchweg oder Aussiedlerhöfe bei Bretzenheim. Zukünftig will sich die Stadt, die auf Platz 15 unter den Großstädten in der Solarbundesliga liegt, noch stärker als bisher als Solarstadt profilieren.[33]

Medien

ZDF-Zentrale in Mainz-Lerchenberg

Die Stadt Mainz ist Sitz des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), des Landesfunkhauses Rheinland-Pfalz des Südwestrundfunks (SWR), des Sendezentrums des Fernsehsenders 3sat sowie des Studios Rhein-Main der privaten Rheinland-Pfälzischen Rundfunk GmbH & Co KG RPR und des Regionalstudios der privaten Radio Rockland Pfalz GmbH & Co. KG. An regionalen Fernsehangeboten gibt es neben einem Offenen Kanal auch den Sender gutenberg.tv, der sich als "Kultur- und Wissenschaftssender für und in Rheinland-Pfalz" vorstellt; er wird auf den Kabelkanälen des ehemaligen Mainzer Senders K3 Kulturkanal verbreitet, dessen Sendelizenz im Jahr 2010 auslief. Seit Oktober 2011 gibt es mit Antenne Mainz einen privaten Stadtradiosender.

Weitere Medienunternehmen sind die BFE Studio und Medien Systeme GmbH, die komplette Studioeinrichtungen und Einrichtungen für Übertragungswagen produziert, und die Verlagsgruppe Rhein-Main, die mit 21 täglich erscheinenden Druckerzeugnissen jeden Tag eine halbe Million Leser in Rheinland-Pfalz und Hessen erreicht.

Als Tageszeitungen erscheinen die „Allgemeine Zeitung Mainz“ sowie als Ableger der KoblenzerRhein-Zeitung“ die „Mainzer Rhein-Zeitung“. Weitere Printmedien sind die „Mainzer Vierteljahreshefte“ für Kultur, Politik, Wirtschaft und Geschichte sowie verschiedene Citymagazine wie z. B. die „STUZ“ oder „Der Mainzer“.

Mainz ist auch Sitz des traditionsreichen Verlages Philipp von Zabern. 1802 in Mainz gegründet ist der Zabern-Verlag international auf den Gebieten der Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte führend.

Mainz ist ferner Sitz des Musikverlags Schott Music.

Seit 2001 findet in Mainz mit dem FILMZ – Festival des deutschen Kinos das erste Langfilmfestival des Landes Rheinland-Pfalz statt.

Die Medienunternehmen gehören zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Allein das ZDF beschäftigte 2004 rund 3.600 Menschen, die Verlagsgruppe Rhein-Main 1.200 (2005).

Sonstige Dienstleistungsunternehmen

Neben Hotels wie dem Hilton, dem Hyatt, dem Atrium Hotel Mainz und dem Favorite Parkhotel ist unter den Dienstleistungsanbietern in Mainz auch das Unternehmen G.L. Kayser Spedition zu nennen, das mit einem Gründungsjahr von 1787 das zweitälteste noch bestehende Familienunternehmen in Deutschland bildet.

Mainz verfügt als Weinstadt über bedeutende Selbsthilfeeinrichtungen der Weinwirtschaft und auch sonst spielt Wein als Wirtschaftsfaktor und Tourismusattraktion eine große Rolle in der Stadt.

Die Mainzer Volksbank ist die größte rheinland-pfälzische Volksbank.

Die Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd hat ihre Hauptverwaltung in Mainz-Weisenau. Die Lederindustrie-Berufsgenossenschaft hat ihre Hauptverwaltung ebenfalls in Mainz.

In Mainz-Hechtsheim befindet sich zudem die Niederlassung Mainz von Kühne + Nagel.

Organisationen

Bildung und Forschung

Domus Universitatis

Mainz war schon in früher Zeit eine Stadt der Bildung. Erstes Zentrum war das Stift St. Alban vor Mainz, dessen Ruhm als Klosterschule auf den Alkuin-Schüler und Mainzer Erzbischof Rabanus Maurus († 856) zurückgeht. 1477 wurde Mainz Universitätsstadt. Nach Aufhebung Ende des 18. Jahrhunderts nahm die neue Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 15. Mai 1946 wieder ihren Lehrbetrieb auf. Für die Studienrichtung Medizin ist die Medizinische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität die einzige Studienmöglichkeit in Rheinland-Pfalz. Ihr steht das Universitätsklinikum Mainz zur Verfügung, das ebenfalls die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland Pfalz ist. Einmalig in der bundesdeutschen Hochschullandschaft ist die Integration der Hochschule für Musik, der Akademie der Bildenden Künste und des Sports in die Universität. Die Johannes Gutenberg-Universität und das Klinikum gehören mit 7600 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der Stadt.

In Kooperation mit der Universität stehen das Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn Institut) und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung.

1971 wurde die Fachhochschule Mainz als Teil der Fachhochschule Rheinland Pfalz gegründet, die sich über mehrere Standorte verteilt. Vorgängereinrichtungen der Fachhochschule Mainz waren unter anderem Bildungseinrichtungen für Bauingenieure, Kunsthandwerker und Künstler. 1996 wurde sie als eigenständige Fachhochschule mit drei Fachbereichen neu gegründet (Architektur, Bauingenieurwesen, Geoinformatik und Vermessung; Gestaltung; Wirtschaftswissenschaften).

Ein Jahr später wurde die Katholische Fachhochschule (KFH) für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Praktische Theologie gegründet. Sie wird von den Bistümern Mainz, Limburg, Fulda, Speyer, Trier und Köln getragen.

Das Peter-Cornelius-Konservatorium bietet Musikstudium (Orchesterfach, Künstlerische Reife, Diplom, auch in Kooperation mit der Hochschule für Musik der Universität) sowie eine umfangreiche Musikschulabteilung. Daneben gibt es in Mainz noch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, die hier 1949 gegründet wurde, das vom Land Rheinland-Pfalz getragene Institut für Europäische Geschichte (Mitglied der AHF) und die Volkshochschule Mainz, die auch eine Sternwarte betreibt.

Das Bildungswerk der Diözese Mainz wurde am 1. Mai 1963 gegründet. Es fördert „… die kirchliche Erwachsenenbildung im Bistum von der Gemeinde- bis zur Bistumsebene …“. Das Bildungswerk[34] ist u. a. Mitglied der Katholischen Erwachsenenbildung Hessen – Landesarbeitsgemeinschaft.

Mit dem Thema „Zeit Reise“ gehört Mainz zu den zehn deutschen Städten zum Treffpunkt der Wissenschaft im Wissenschaftsjahr 2009. 2011 ist Mainz „Stadt der Wissenschaft“.[4]

Bundeswehr

Der Osteiner Hof, Sitz des Befehlshabers des WBK II und des Offizierkasinos
Feierliches Gelöbnis vor dem Landtag, 2008

Mainz ist seit 1956 Standort der Bundeswehr und beherbergt insbesondere das Wehrbereichskommando II. Auf dem Stadtgebiet befinden sich vier Liegenschaften der Bundeswehr, in denen insgesamt 970 Soldaten und zivile Mitarbeiter beschäftigt sind.[35]

Der größte Standort ist die Kurmainz-Kaserne (KMK) in Hechtsheim, gefolgt von der Generalfeldzeugmeister-Kaserne (GFZ) in der Oberstadt. In den Kasernen sind zahlreiche Dienststellen stationiert, unter anderem Teile des Feldjägerbataillons 251, des WBK II, des Zentralen Instituts des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und eine Sanitätsstaffel sowie die Reservistenkameradschaft Kurmainz. Mainz ist außerdem Standort einer Sportfördergruppe sowie der MAD-Stelle 41.[36]

In der ehemaligen Militärbrotbäckerei in der Rheinallee befinden sich Teile des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZ) Mainz. Der prominenteste Standort in Mainz ist der Osteiner Hof, von dessen Balkon alljährlich die Fastnacht ausgerufen wird. In dem historischen Gebäude am Schillerplatz befindet sich der Dienstsitz des Befehlshabers des Wehrbereichskommandos II sowie das Offizierkasino. Dieses wird – gelegentlich auch von der Landesregierung von Rheinland-Pfalz – für Empfänge genutzt.

Aus Kosten- und Effizienzgründen gibt es Pläne, den Standort Mainz umzustrukturieren. Alle Truppenteile aus der Generalfeldzeugmeister-Kaserne sollen in die erweiterte Kurmainz-Kaserne umziehen. Der Standort Osteiner Hof verursacht durch die Unterhaltskosten als denkmalgeschütztes Gebäudes hohe Kosten. Nach Willen der Bundeswehr und auch der Stadt Mainz soll der Osteiner Hof aber eine Bundeswehrliegenschaft bleiben. Laut Oberbürgermeister Beutel wolle Mainz „die Bundeswehr im Herzen unserer Stadt behalten“, denn der Osteiner Hof „stehe auch für die traditionelle enge Verbundenheit der Landeshauptstadt mit der Bundeswehr“[37]. Aktuell ist die Zukunft des Gebäudes ungewiss, nachdem sich trotz des Verkaufsangebots durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für 9 Millionen Euro (bei einem geschätzten Sanierungsbedarf von weiteren 10 Mio. Euro)[38] kein Käufer gefunden hatte. In Folge von Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen wurde im Mai 2005 das Feldjägerbataillon 741 (Reservebataillon) aufgelöst.

Die Verbundenheit der Stadt zur Bundeswehr sollte auch durch ein öffentliches Feierliches Gelöbnis am 27. Mai 2008 gezeigt werden. Obwohl in Mainz selbst keine Grundausbildung durchgeführt wird, legten 130 Rekruten des Feldjägerbataillons 251 am 176. Jahrestag des Hambacher Fests vor dem Deutschhaus, dem Sitz des Rheinland-Pfälzischen Landtags ihr Gelöbnis ab.[39] Bereits 2000 fand in Mainz ein öffentliches Gelöbnis statt. In Mainz gibt es zudem vier Reservistenkameradschaften (RK), die RK Mainz, die RK Kurmainz, RK Fürst Blücher und die RK Finthen mit zusammen rund 450 Mitgliedern. Mainz ist auch Sitz der Kreisgruppe Rheinhessen und des Landeskommandos Rheinland-Pfalz.

Kultur

Als Stadt in der Großregion nahm Mainz am Programm des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2007 teil.

Film

Mit dem FILMZ – Festival des deutschen Kinos wurde im Jahr 2001 das erste Langfilmfestival in Rheinland-Pfalz gegründet. Das Festival gibt einen Überblick über die aktuellen deutschsprachigen Produktionen und die Bandbreite der jungen Filmentwicklung. Anfang Dezember jeden Jahres verleiht FILMZ Preise für Lang- und Kurzfilme. Die Regisseure, Schauspieler und weitere Teammitglieder der Filme sind als Gäste anwesend. Neben dem Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken, den Hofer Filmtagen und dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen ist das Mainzer FILMZ eines der wichtigsten Festivals, das die aktuelle Entwicklung des jungen deutschen Films verfolgt.

Theater

Staatstheater Mainz nach der Renovierung

In Mainz gibt es mehrere Bühnen, auf denen Theateraufführungen und Konzerte stattfinden. Das größte und das Stadtbild am meisten prägende Theater ist das Staatstheater am Gutenbergplatz. Das Staatstheater ist unterteilt in das Große Haus (siehe Bild), das Kleine Haus und das TIC (Theater im City), dessen Namen sich aus dem dort ehemals ansässigen City-Kino herleitet.

Der nicht nur als Theater fungierende „Frankfurter Hof“ existiert bereits seit 1800 und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Ursprünglich handelte es sich um ein Gasthaus mit Festsaal. Ab 1842 fanden hier die ersten Fastnachtssitzungen der gerade entstehenden Fastnacht statt. Während der Revolution von 1848 trafen sich hier die Demokraten der Stadt und bereiteten die Wahlen zur Nationalversammlung vor. Danach wurde der Hof mehrmals Schauplatz kirchlicher Veranstaltungen wie z. B. der Katholikentage von 1851 und 1871. 1944 wurde in den Sälen ein Kino eingerichtet. 1972 kaufte die Stadt das mittlerweile weitgehend ungenutzte und verfallene Gebäude. Nach einer Initiative zur Rettung des Hofes wurde er 1991 als „Kulturelles Zentrum“ renoviert und seiner heutigen Bestimmung zugeführt.

Neben diesen größeren Häusern gibt es mehrere kleinere Häuser wie die „Mainzer Kammerspiele“, das Mainzer Forumtheater „unterhaus“ (mit dem „unterhaus im unterhaus“) oder das Theater im Loft des Tournéetheaters „Teatro d’Arte Scarello“ sowie die 2005 gegründete Showbühne Mainz. In ihnen findet auch Kabarett, Comedy und Boulevardtheater statt. Auch wird hier jungen und unbekannten Künstlern eine Bühne geboten.

Orchester

  • Das Philharmonische Staatsorchester Mainz, gegründet 1876, hat seinen festen Sitz im Theatergebäude. Hauptaufgabe des Orchesters ist die musikalische Begleitung von Musiktheaterstücken wie Opern und Operetten am Theater. Daneben bildet die Aufführung von Sinfoniekonzerten einen weiteren wichtigen Bereich.
  • Mainzer Kammerorchester
  • Bläser-Ensemble Mainz – Das Ensemble wurde 1967 von Klaus Rainer Schöll gegründet und widmet sich der Musik von Gabrieli bis zur Moderne.
  • Akkordeon-Orchester Mainz
  • Sinfonisches Blasorchester des Peter-Cornelius-Konservatoriums, 1991 gegründet von Gerhard Fischer-Münster
  • Bläserensemble des Peter-Cornelius-Konservatoriums, 1981 gegründet von Gerhard Fischer-Münster
  • Sinfonietta Mainz
  • Rheinische Orchesterakademie Mainz e. V. (ROAM)

Chöre

  • Der Mainzer Domchor geht auf eine Gründung des Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahr 1866 zurück. Er bildet sich aus Knaben- und Männerstimmen und umfasst über 160 Mitglieder. Hauptaufgabe des Chores ist die Begleitung der Stifts- und Pontifikalämter im Mainzer Dom.
  • Die Domkantorei St. Martin ist ein 1987 gegründeter gemischter Chor. Neben der Begleitung der Domgottesdienste tritt er auch zu regulären Konzerten auf.
  • Der Mädchenchor am Dom und St. Quintin, Mainz wurde 1994 gegründet. Hauptaufgabe des Chores ist die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Hohen Dom zu Mainz und in der Pfarrkirche St. Quintin.
  • Bachchor Mainz
  • Der Mainzer Figuralchor wurde 1979 von Stefan Weiler gegründet und führt geistliche und weltliche a Capella-Werke aller Stil-Epochen sowie oratorische Kompositionen auf. Ein besonderer Akzent liegt auf den Werken Johann Sebastian Bachs und zeitgenössischer Komponisten.
  • Johanniskantorei Mainz
  • Chor voces cantantes
  • Mainzer Singakademie
  • Colours of Gospel sind ein 1998 von Hans-Jörg Fiehl gegründeter und geleiteter Gospelchor
  • Ensemble Vocale Mainz
  • convivium musicum mainz (Junger Chor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
  • Capella Moguntina ist ein im Jahr 2006 gegründetes junges Ensemble für Kirchenmusik an der St. Quintin. Der Chor besteht derzeit aus 20 Mitgliedern, die sich Studium und Aufführung geistlicher Vokalmusik der Renaissance und des Barocks zur Aufgabe gemacht haben. Das Repertoire ist sowohl in die Liturgie an der Pfarrkirche St. Quintin als auch in verschiedene Konzerte eingebettet und umfasst Werke bis in die Moderne.
  • Die Kinder- und Jugendkantorei St. Alban, welche 1971 von ihrem Chorleiter Heinz Lamby gegründet wurde, zählt heute rund 60 Mitglieder.
  • Die 1988 gegründete Chorabteilung des Peter Cornelius Konservatoriums umfasst einen Kinder- und einen Jugendchor sowie den Peter-Cornelius-Chor.

Museen

Landesmuseum Mainz in der Golden-Ross-Kaserne

Die Mainzer Museenlandschaft ist von historischen Museen geprägt. Das bereits 1852 gegründete Römisch-Germanische Zentralmuseum ist im Kurfürstlichen Schloss untergebracht. Neben Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte, zur römischen Geschichte und zum frühen Mittelalter besitzt das Museum umfangreiche Restaurationswerkstätten. Diese gehören zu den weltweit größten Einrichtungen dieser Art und genießen internationalen Ruf. Sie werden oft mit der Konservierung und Restaurierung weltweit bedeutender archäologischer Funde wie z. B. des Gletschermanns aus dem Südtirol oder des Goldschatzes von Sipán (Grabbeigaben eines vorinkazeitlichen Fürsten aus Peru) beauftragt.

Eine breiter angelegte Sammlung von der Steinzeit bis in die Moderne bietet das Landesmuseum Mainz. Das Landesmuseum Mainz wurde 1803 gegründet und ist somit eines der ältesten Museen in Deutschland. Es ist im Zentrum von Mainz in der Großen Bleiche im ehemaligen kurfürstlichen Marstall, der „Golden-Ross-Kaserne“, beheimatet und beherbergt die bedeutendste Kunstsammlung des Landes Rheinland-Pfalz. Aus der Zeit des römischen Mogontiacum wird eine Vielzahl von Exponaten ausgestellt. Beeindruckend sind vor allem die z. T. monumentalen Steindenkmäler in der sogenannten Steinhalle, unter anderem auch die Originalfunde der Große Mainzer Jupitersäule und des Dativius-Victor-Bogens. Ebenfalls bedeutend sind der „Mainzer Römerkopf“, das qualitativ hochwertige Porträt eines Angehörigen des Julisch-Claudischen Kaiserhauses und der Bronzekopf einer Frau, möglicherweise der Kopf der keltischen Göttin Rosmerta. Die umfangreiche Gemäldesammlung des Museums geht auf eine Schenkung von 36 Bildern durch Napoleon zurück, die auch Anlass der Gründung des Museums war.

Einen weiteren tiefen Einblick in die Geschichte des römischen Mainz ermöglicht das Museum für antike Schifffahrt, in dem die Römerschiffe ausgestellt sind, die 1980/81 bei den Bauarbeiten für einen Hotelkomplex am Rheinufer gefunden wurden, sowie das Heiligtum der Isis und Mater Magna, das ebenfalls bei Bauarbeiten entdeckt wurde und im Untergeschoss der heutigen Römerpassage zu besichtigen ist. Die im Heiligen Bereich gemachten Funde werden dort zusammen mit den baulichen Überresten seit 2003 in einer nach modernsten museumspädagogischen Aspekten multimedial inszenierten Ausstellung gezeigt.

Neubau des Gutenbergmuseums in Mainz

Im weltweit einmaligen Museum für Druckkunst, dem Gutenberg-Museum, erhält man einen Einblick in die von Johannes Gutenberg in Mainz erfundene Drucktechnik. Das Museum verfügt zudem über eine der 48 erhaltenen Gutenbergbibeln. Umfangreiche Exponate zur Geschichte der Drucktechnik, der Typographie und des mechanischen Drucks ergänzen die Sammlungen des Museums.

Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum im Kreuzgang des Mainzer Doms informiert über die Geschichte der romanischen Bischofskirche und des Bistums Mainz. Der närrischen Historie der Stadt ist das Mainzer Fastnachtsmuseum gewidmet. Daneben gibt es für einen allgemeinen Überblick auch noch das Stadthistorische Museum auf dem Gelände der Zitadelle Mainz. Das Naturhistorische Museum ist das größte seiner Art in Rheinland-Pfalz. Schwerpunkte der Museumsarbeit liegen in den Bio- und Geowissenschaften. Das Mainzer Garnisonsmuseum ist stilgerecht auf der Zitadelle in drei Kasematten zwischen dem Kommandantenbau und der Bastion Germanicus untergebracht und zeigt die über 2000-jährige Geschichte der Festungsstadt Mainz. Zeitgenössische Kunst zeigt die Kunsthalle Mainz im Mainzer Zollhafen.

Bibliotheken

Mainz kann als Geburtsstadt der Druckkunst auf eine lange Tradition von Bibliotheken und Büchersammlungen zurückblicken. Den Anfang machte die Bibliotheca Universitatis Moguntinae der 1477 gegründeten Kurfürstlichen Universität. Diese bildete 1805 den Grundstock für die auf direkte Anordnung des französischen Innenministers Champagny gegründete Mainzer Stadtbibliothek. Weitere bis heute erhaltene Altbestände an Büchern der nunmehr städtische Bibliothek resultieren aus den Büchersammlungen der Ende des 18. Jahrhunderts aufgelösten Klöster wie z. B. Kartause, Reichklara und Altmünster sowie der 1773 aufgelösten Niederlassung der Jesuiten in Mainz.

Zu Beginn des 20. Jahrhundert fand die Mainzer Stadtbibliothek ihre dauerhafte Bleibe in einem neu errichteten Jugendstilgebäude an der Mainzer Rheinallee in direkter Nachbarschaft zum Kurfürstlichen Schloss. Die Mainzer Stadtbibliothek gliedert sich heute in die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und in die für breitere Bevölkerungsschichten zugängliche Öffentliche Bücherei. Diese fand Anfang der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts als „Öffentliche Bücherei Anna Seghers“ ihren dauerhaften Platz in einem der beiden Hochhaustürme am Bonifaziusplatz in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs. Teile der Öffentlichen Bücherei sind in Form von fünf Stadtteilbüchereien ausgelagert.

Der Aufbau der heutigen Universitätsbibliothek Mainz begann 1946 im Zuge der Wiedereröffnung der Mainzer Universität. Am Anfang der Nachkriegsgeschichte in Mainz stand der Aufbau von dezentralen Bibliotheken. Erst danach wurde die Universitätsbibliothek/Zentralbibliothek gegründet, die 1964 ein eigenes neues Gebäude bezog. Ihr Bestand umfasst in der Hauptsache Werke der letzten hundert Jahre. Das letzte Jahrzehnt stand im Zeichen des Aufbaus von fachübergreifenden Bereichsbibliotheken als Bestandteilen der Universitätsbibliothek und der Bereitstellung eines breiten elektronischen Angebots.

Die Martinus-Bibliothek im Arnsburger Hof in der Mainzer Altstadt ist die wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums Mainz. Sie ist mit etwa 300.000 Bänden und 200 dauernd gehaltenen Zeitschriften ausgestattet. Dazu kommen 900 Inkunabeln und 120 Handschriften, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen. Sie ist eine der größten öffentlichen Spezialbibliotheken für Philosophie und Theologie.

Literatur

Durch die besondere Verbindung der Stadt Mainz mit dem Wirken Gutenbergs widmet sich die Stadt im kulturellen Bereich intensiv der Literatur und der dazu gehörenden Druckkunst. Die nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufene Mainzer Johannisnacht (drittes Wochenende im Juni) widmet sich im kulturellen Programmbereich mit zahlreichen Aktivitäten der Literatur und dem Andenken Gutenbergs.

Der Mainzer Stadtschreiber ist ein 1984 gestifteter Literaturpreis der Fernsehsender ZDF und 3sat sowie der Stadt Mainz. Namhafte Autorinnen bzw. Autoren werden für ein Jahr zur Mainzer Stadtschreiberin bzw. zum Mainzer Stadtschreiber mit Wohnsitz im Stadtschreiberdomizil des Gutenberg-Museums in Mainz ernannt. Unter den Mainzer Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber finden sich bekannte Autoren wie z. B. Sarah Kirsch (1988), Horst Bienek (1989), Peter Härtling (1995) oder Urs Widmer (2003).

Zusätzlich vergibt die Stadt Mainz den Literaturförderpreis der Stadt Mainz. Dieser Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Preisträger sind junge Mainzer Autoren. Die Organisation obliegt dem LiteraturBüro Mainz.

Die Mainzer Minipressen-Messe (MMPM) ist die größte Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen in Europa. Sie findet seit 1970 alle zwei Jahre am Mainzer Rheinufer statt. Im Rahmen dieser Messe vergibt die Stadt Mainz seit 1979 zu Ehren von Victor Otto Stomps den V.O. Stomps-Preis für „herausragende kleinverlegerische Leistungen“.

Im November findet das Literaturjahr in Mainz mit der Mainzer Büchermesse im Rathaus seinen Ausklang. Diese Buchmesse wird seit 2001 in der heutigen Form von der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage organisiert, die dort ihre Werke vorstellen. Die Buchmesse steht jedes Jahr unter einem anderen Thema, welches in Form von Vorträgen, Lesungen, Workshops usw. dem interessierten Publikum dargeboten wird.

Clubs und Diskotheken

Die Clubs und Diskotheken in Mainz haben nicht nur am Wochenende geöffnet. Sie werden insbesondere von den zahlreichen Studenten der Stadt besucht. Jeden Mittwoch ist „Club- und Diskotag“. Mittwochs ist der Eintritt in den Clubs vielerorts frei oder ziemlich günstig. Viele Besucher locken Clubs wie das Schick&Schoen, das Star, das 50°, das Red Cat, das KUZ (Kulturzentrum Mainz), das "Alexander the Great" oder auch das Caveau an.

Regelmäßige Veranstaltungen

Rosenmontagsumzug – Zugmarschall-Wagen

Kulinarische Spezialitäten

Mainz ist sowohl aufgrund der Historie wie auch der geografischen Lage eng mit dem Weinanbau verbunden. Im Stadtgebiet von Mainz gibt es verschiedene Weinlagen, aus denen hochprämierter Mainzer Wein gewonnen wird. Der Wein wird dabei meist in der Mainzer Stange als „Schoppen“ serviert. Aus der Weinkultur stammen auch einige der traditionellen Gerichte, die im Mainzer Raum seit langem nachzuweisen sind: Spundekäs, Handkäs mit Musik und der Mainzer Käse sind Gerichte, die in Weinstuben zum Wein gereicht werden. Auch die Kombination von Pellkartoffeln (im Dialekt Quellmänner), Butter, Leberwurst und Salz hat als früheres Mainzer Gericht für arme Bevölkerungsschichten noch überlebt. Auch Nierenspieße oder Nierenragout sind in der Mainzer Küche zu finden. Ebenfalls als typisches Mainzer Gericht gilt in dieser Kombination auch Weck, Worscht un Woi. Die Nähe zu Rheinhessen sorgt dafür, dass auch die kulinarischen Spezialitäten des Umlandes gerne genossen werden und eine echte Abgrenzung nicht existiert. Durch die lange Tradition der Mainzer jüdischen Gemeinde haben sich auch Spezialitäten aschkenasischer Juden (miminhagei jehudei ashkenas) erhalten, die erstmals von Jakob ben Moses haLevi Molin beschrieben wurden. Hierzu zählt beispielsweise die Grüne Sauce.

Zu den bekanntesten Sektkellereien gehört die Kupferberg-Sektkellerei. Aber auch Bier wurde früher in Mainz gebraut. Bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Mainz zahlreiche Gasthaus- und Großbrauereien. Zu den bekanntesten Brauereien zählte die nicht mehr existierende Mainzer Aktien Bierbrauerei. Heute wird Bier in Mainz nur noch im kleinen Stil in Gasthausbrauereien gebraut.

Kümmelstange (in Österreich Salzstangerl)

Das Dom-Café wurde 1792 als erstes Kaffeehaus in Mainz und eines der ältesten überhaupt im heutigen Deutschland eröffnet. Franz-Anton Aliski erhielt vom Mainzer Domkapitel im Frühjahr 1792 die Konzession, in einem der gerade von Franz Neumann geschaffenen Domhäuser am Marktportal des Domes ein Kaffeehaus mit handwerklich produzierten Torten, Kuchen, Pralinés, Petit Fours, Speiseeis und Pâtisserie nach Wiener Art einzurichten. Mainz war zu diesem Zeitpunkt ein Zentrum der Konterrevolutionäre und beherbergte viele heimatlose Adelige. Die spätere österreichische Garnison nahm dieses heimatliche Angebot gerne an. Seither besteht in Mainz eine florierende Kaffeehausszene. Aus dieser Tradition heraus stammt auch noch die Beliebtheit von Brezeln und Salz-/Kümmelstangen.

Der Mainzer Schinken war eine Spezialität der Mainzer Metzger. Bis zum Ersten Weltkrieg exportierte Mainz die Delikatesse in die Markthallen von Paris. Von François Rabelais wird diese Spezialität in seinem mehrbändigen humoristischen Romanzyklus um die beiden Riesen Gargantua und Pantagruel mit dem Bayonner Schinken qualitativ gleichgestellt. In Frankreich wird der Jambon des Mayence nach wie vor besungen und wird im heutigen Mainz gerade wiederentdeckt.

Sport

Mainz verfügt über viele Sportstätten: Bruchwegstadion (Mitte) und Eissporthalle (links)

Der Mainzer Turnverein von 1817 ist der zweitälteste noch existierende Sportverein Deutschlands. Der MTV besteht aus den Sparten Turnen-Gymnastik, Badminton, Basketball, Fechten, Fußball, Handball, Kegeln, Modern Sports Karate, Ski, Tennis und Volleyball.

Seit 2000 findet in Mainz alljährlich der Gutenberg-Marathon statt.

Zu den Chess Classic Mainz trifft sich jährlich die Weltelite des Schachs in der Rheingoldhalle.

Außerdem ist in Mainz der MGC Mainz ansässig, ein erfolgreicher Minigolfverein, der zurzeit in der ersten Bundesliga spielt und mit vielen Nationalspielern besetzt ist.

Mannschaftssport

Mainz weist im sportlichen Bereich vor allem in den Stadtteilen und Vororten eine Vielfalt von Vereinen auf, so auch im Fußball. Der erfolgreichste Fußballverein der Stadt Mainz ist der 1. FSV Mainz 05. Die erste Mannschaft spielte seit ihrer Gründung nie tiefer als in der dritthöchsten Liga. Von 2004 bis 2007 gehörte sie der ersten Bundesliga an, in die sie 2009 wieder aufstieg. 2005 konnte sie sich zwar sportlich nicht für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren, nahm aber über die Fairplay-Wertung und ein Losverfahren am UEFA-Cup teil. In der Saison 2010/2011 erreichte der 1. FSV Mainz 05 zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte die sportliche Qualifikation zu einem europäischen Wettbewerb, in der sie jedoch am rumänischen Verein CS Gaz Metan Medias scheiterte.

Die zweite Mannschaft spielt derzeit in der Regionalliga West. In der Saison 2004/05 spielten alle Mannschaften der 05er in der höchstmöglichen Spielklasse.

Die erste Damenmannschaft des Basketballvereins ASC Theresianum Mainz spielte schon ein Jahr nach ihrer Gründung in der ersten Bundesliga, nun wieder in der zweiten Bundesliga, während die erste Herrenmannschaft in der neu formierten ersten Regionalliga spielt. Die unteren Mannschaften spielen unter anderem in der Regionalliga, Oberliga (Damen) und Landes- und Bezirksliga (Herren). Auch im Jugendbereich ist der ASC einer der erfolgreichsten Vereine in Rheinland-Pfalz.

Die Mainz Athletics zählen zu den süddeutschen Spitzenmannschaften des Baseballs. Seit 1994 sind sie jedes Jahr in der Playoff-Runde um die Deutsche Meisterschaft vertreten. 2007 wurden sie Deutscher Meister. Im Juni 2011 erfolgte der Umzug ins neue Stadion im Gonsbachtal

Die American Footballer vom TSV Schott „Mainz Golden Eagles“ errangen 2007 den Gewinn der Oberliga und spielten zwei Jahre in der Regionalliga Mitte. Zurzeit spielt die Mannschaft wieder in der Oberliga. Die zur Saison 2009 erstmals angetreten Damenmannschaft gewann direkt in der Debutsaison die Meisterschaft der 2. Bundesliga. Gleichzeitig stellen sie für die Saison 2010 sechs Mitglieder der aktuellen deutschen Damen-Football Nationalmannschaft. Auch die Jugendmannschaften der Golden Eagles zeigten einige Erfolge, unter anderem die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Hallen-Flag-Football. Der TSV Schott ist der größte Mainzer Breitensportverein, er hat ca. 3700 Mitglieder und bietet 25 verschiedene Sportarten an.

Der Rugby-Club Mainz ist seit 2007 in der Zweiten Rugby Bundesliga-Süd vertreten.

Das SPORT-Netz Mainz e. V., Abteilung Lacrosse (Mainz Musketeers), ist seit 2007 in der Westdeutschen Lacrosse-Liga WDLL, jetzt 1. Bundesliga West, vertreten.

Sonstige Sportarten

Der USC Mainz stellte bereits mehrere Teilnehmer an Olympischen Spielen, darunter Ingrid Mickler-Becker, Olympiasiegerin mit der 4×100-m-Staffel 1972, Lars Riedel, Diskus-Olympiasieger 1996, Marion Wagner und Florence Ekpo-Umoh.

Die 1. Herrenmannschaft der Schachabteilung des TSV Schott Mainz spielt in der 2. Bundesliga, Gruppe West. Der 1. Damenmannschaft gelang in der Saison 2006/2007 der Aufstieg in die 1. Bundesliga, die 2. Damenmannschaft stieg in die 2. Bundesliga auf.

Der ASV Mainz 1888 errang in den Jahren 1973 und 1977 den Titel „Deutscher Mannschaftsmeister“, 1975 war er Vizemeister und 1969 Pokalsieger. Durch das Erreichen der Meisterschaft in der 2. Ringer-Bundesliga West 2006/07 tritt der Verein in der Saison 2007 wieder in der 1. Ringer-Bundesliga an.

Der Mainzer Ruder-Verein (MRV) von 1878 ist seit 1912 im internationalen Spitzensport vertreten und ist einer der erfolgreichsten deutschen Rudervereine. Nach der Anzahl der Mitglieder (ca. 600) gehört er seit Jahren zu den größten deutschen Rudervereinen. Seit 2003 ist das Bootshaus des MRV am Winterhafen Sitz eines Landesleistungszentrums des Landesruderverbandes Rheinland-Pfalz.

Die SG EWR Rheinhessen-Mainz ist ein Zusammenschluss aus insgesamt sechs Schwimmvereinen. Die 1. Herrenmannschaft schwimmt seit der Saison 2006/07 in der 1. Bundesliga, die Damenauswahl in der 2. Bundesliga Süd. Darüber hinaus starten regelmäßig Sportler der Startgemeinschaft bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen. Bekannte Sportler der Trainingsgruppe von Nikolai Evseev sind Christian Hein, Angela Maurer und Johanna Manz.

Zu den leistungsstärksten und erfolgreichsten deutschen Hallenradsportvereinen gehören der Radsportverein 1925 Ebersheim, der Radfahrerverein 1905 Finthen und der Radfahrerverein 1910 Hechtsheim. Als Leistungssport, der seine nationalen und internationen Erfolge einer guten Jugendarbeit verdankt, pflegen diese Vereine das Kunstradfahren (Einer-, Zweier-, Vierer- und Sechser-Kunstfahren) sowie den Radball. Bei den Weltmeisterschaften im Zweier-Radball knüpften Thomas Abel und Christian Hess 2006 und 2007 an die Titelgewinne Hechtsheimer Radsportler seit den frühen 50er Jahren an; Katrin Schultheis und Sandra Sprinkmeier (RV Ebersheim) errangen seit 2004 drei Weltmeister-Titel und vier Vizeweltmeisterschaften und sind Inhaberinnen des aktuellen Weltrekordes. Julia und Nadja Thürmer (RV Finthen) gehören als Junioreneuropameisterinnen 2007 und Vizeweltmeisterinnen 2009 zur nationalen und internationalen Spitze im Zweier-Kunstfahren.

Der Tanz-Club Rot-Weiss Casino Mainz wurde im Jahr 1949 gegründet. Er gehört zu den zehn größten Tanzsportclubs in Deutschland und ist der zweitgrößte Tanzsportverein in Rheinland-Pfalz nach dem Tanzclub Rot-Weiss Kaiserslautern. Aushängeschilder des Clubs sind das Ehepaar Kiefer, amtierender Weltmeister der Senioren II Standard Klasse, und die Standardformationen, von denen das A-Team seit sechs Jahren in der ersten Bundesliga tanzt. Als einziger Verein in Deutschland hatte der Club in der Saison 2006/2007 drei Standardmannschaften am Start.

Die 1. Mannschaft des RSV Mainspitze spielt seit nunmehr 20 Jahren im Rollhockey in der Regionalliga-Süd eine gute Rolle. Es gelang ihnen in den 90 Jahren sogar, sich während drei Jahren in der 2. Liga-Süd zu beweisen. Die größten Erfolge sind Meister der Oberliga-Süd 1989 und die erfolgreichen Ausführungen des internationalen Rollhockeyturniers. Gespielt wird rechtsrheinisch auf der Rollschuhbahn in Gustavsburg auf dem Sportgelände.

Die 1. Herrenmannschaft der Hockeyabteilung des TSV Schott Mainz spielt in der 2. Bundesliga, Gruppe Süd.

Weitere Sportvereine

  • TSV SCHOTT Mainz e. V. (u. a. Fußball, Hockey, Leichtathletik, Kegeln , Schach, Football, Tennis, Eishockey)
  • Mombacher Turnverein 1861, der drittgrößte Mainzer Verein
  • DLRG Mainz e. V.
  • Deutscher Alpenverein Sektion Mainz – Bergsteigen, Klettern, Wandern, Hochtouren, Expeditionen, Skisport
  • Luftfahrtverein Mainz e. V.
  • Budo-Sportclub Mainz 92 e. V.
  • MGC Mainz, Minigolf-Verein
  • Polizei-Sportverein Mainz e. V.
  • Postsportverein Mainz e. V.
  • Rugby Club Mainz 1997 e. V.
  • Schachfreunde Mainz 1928 e. V.
  • SVW Mainz e. V.
  • TCEC Mainz, Triathlon-Verein
  • TC Manta Mainz e. V. – Tauchclub
  • YCM Yacht-Club Mainz e. V.
  • SC Moguntia 1896 e. V.
  • Taekwon-Do Armare Mainz e. V.
  • Weißer Kranich, Freunde des Taijiquan und Wushu e. V.

Hinweis: Sportvereine die sich einem Stadtteil zuordnen lassen, befinden sich in den jeweiligen Stadtteilartikeln.

Namenspatenschaften

Airbus 340-600 der Lufthansa, die Mainz
Der ICE T Mainz (Tz 1182) im Mainzer Hauptbahnhof, im Hintergrund die Mainzer Bonifazius-Türme

Die Stadt Mainz war in der Geschichte schon mehrfach Namenspate:

  • Auswanderer im 18. und 19. Jahrhundert gründeten in den Vereinigten Staaten die Städte Mentz (New York)[40] und Mentz (Texas).
  • Die SMS Mainz war ein Kleiner Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine, der im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.
  • Der Mainzer Schinken war eine Bezeichnung der Metzger in und um Mainz für einen nach einem bestimmten Rezept hergestellten Schinken.
  • Als Mainzer Modell bezeichnet man eine Form des Lohnkostenzuschusses.
  • Die Lufthansa hat einen Airbus A340-600 (Kennung D-AIHK) nach der Stadt benannt.
  • Die Deutsche Bahn hat seit Herbst 2006 einen ICE T der Baureihe 411 (Tz 1182) mit Zulassung für die Schweiz nach der Stadt benannt. Zuvor gab es seit dem 17. Januar 2003 ebenfalls einen ICE T, allerdings aus der Baureihe 415 (Tz 1582), der den Namen der Stadt trug.
  • Der hochalpine Mainzer Höhenweg in den Ötztaler Alpen wird von der DAV Sektion Mainz betreut. Um die Stadt Mainz herum befindet sich der Kleine Mainzer Höhenweg.

Partnerstädte

„Freundschaftsstadt“ (keine offizielle Partnerschaftsvereinbarung):

Persönlichkeiten

Zu Personen, die in Mainz geboren sind oder in dieser Stadt gewirkt haben, siehe:

Literatur

  • Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland. Bd. 4,3. Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Teilband. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Kohlhammer, Stuttgart 1964.
  • Mechthild Dreyer/ Jörg Rogge (Hrsg.): Mainz im Mittelalter. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3786-1.
  • Franz Dumont (Hrsg.), Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz – Die Geschichte der Stadt. Zabern, Mainz 1999 (2. Aufl.), ISBN 3-8053-2000-0.
  • Peter C. Hartmann: Kleine Mainzer Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2005, ISBN 978-3-7917-1970-2.
  • Wilhelm Huber: Das Mainz-Lexikon. Hermann Schmidt, Mainz 2002, ISBN 3-87439-600-2.
  • Friedhelm Jürgensmeier: Das Bistum Mainz. Knecht, Frankfurt/Main 1988, ISBN 3-7820-0570-8.
  • Michael Matheus (Hrsg.): Lebenswelten Johannes Gutenbergs (Mainzer Vorträge 10). Franz Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-07728-6.
  • Michael Matheus, Walter G. Rödel (Hrsg.): Bausteine zur Mainzer Stadtgeschichte. Mainzer Kolloquium 2000 (Geschichtliche Landeskunde 55). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08176-3.
  • Ernst Stephan: Das Bürgerhaus in Mainz. Das deutsche Bürgerhaus. Bd. 18. Wasmuth, Tübingen 1974, 1982, ISBN 3-8030-0020-3
  • Günther Gillessen (Hrsg.): Wenn Steine reden könnten – Mainzer Gebäude und ihre Geschichten. Philipp von Zabern, Mainz 1991, ISBN 3-8053-1206-7.
  • Wolfgang Balzer: Mainz, Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Kügler, Ingelheim 1985–1993.
    • Bd. 1: Mainzer Ehrenbürger, Mainzer Kirchenfürsten, militärische Persönlichkeiten, Mainzer Bürgermeister. ISBN 3-924124-01-9
    • Bd. 2: Personen des religiösen Lebens, Personen des politischen Lebens, Personen des allgemein kulturellen Lebens, Wissenschaftler, Literaten, Künstler, Musiker. ISBN 3-924124-03-5.
    • Bd. 3: Geschäftsleute, epochale Wegbereiter, Baumeister, Fastnachter, Sonderlinge, Originale. ISBN 3-924124-05-1.
  • Claus Wolf: Die Mainzer Stadtteile. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-361-6.
  • Hedwig Brüchert (Hrsg.): Die Neustadt gestern und heute. Festschrift 125 Jahre Mainzer Stadterweiterung. Sonderheft der Mainzer Geschichtsblätter. Veröffentlichungen des Vereins für Sozialgeschichte, Mainz 1997.
  • Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Hrsg. v. d. Stadt Mainz. Krach, Mainz 1981ff. ISSN 0720-5945.
  • Jörg Schweigard: Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein – Aufklärung, Reform und Revolution in Mainz. Casimir Katz, Gernsbach 2005, ISBN 3-925825-89-4.
  • Wolfgang Dobras, Frank Teske: Kleine Geschichte der Stadt Mainz. Braun Verlag, Karlsruhe 2010, ISBN 3-7650-8555-3.

Siehe auch

 Portal:Mainz – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Mainz
 Portal:Frankfurt Rhein-Main – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Frankfurt Rhein-Main
 Portal:Rheinhessen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Rheinhessen

Weblinks

 Commons: Mainz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Mainz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Siehe auch Einwohnerentwicklung von Mainz
  3. Mainz in Zahlen, Landeshauptstadt Mainz, abgerufen am 15. November 2011
  4. a b Stifterverband kürt Mainz zur Stadt der Wissenschaft 2011, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 25. März 2010, abgerufen am 26. Dezember 2010
  5. Tacitus: historiae, 4, 15
  6. http://wiesbaden.bistumlimburg.de/index.php?_1=311059&_0=1&sid=656c870df4c27d30446656652724c3b1
  7. Rita Heuser: Die Schreibung des Stadtnamens von der Antike bis zur Neuzeit. In: Dombauverein Mainz e. V.: Domblätter. Forum des Dombauvereins Mainz e. V. Ausgabe 6/2004. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004. S. 43 bis 45.
  8. Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 15. Mai 2008
  9. Räumliche Gliederung des Stadtgebietes
  10. Stadt Mainz: Einwohner der Landeshauptstadt Mainz laut Melderegister am 30.06.2011 (erstellt am 08.08.2011) (PDF), Einwohnermelderegister; Amt für Stadtentwicklung, Statistik und Wahlen
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 186 (PDF)
  12. Deutscher Wetterdienst: Mittlere Temperatur 1961–1990
  13. Michael Kläger: Mainz auf dem Weg zur Großstadt (1866–1914). In: Mainz: Die Geschichte der Stadt. Verlag von Zabern, Mainz 1998, S. 434
  14. Michael Kläger: Mainz auf dem Weg zur Großstadt (1866–1914). In: Mainz: Die Geschichte der Stadt. Verlag von Zabern, Mainz 1998, S. 452
  15. Kaiserlicher Erlaß zur Aufhebung der Befestigung datiert vom 18. März 1908 – Stadt Mainz: Stadterweiterungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Reihe Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz (Band 2.1), Landesamt für Denkmalpflege, Hg., (Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 1986), S. 29
  16. Landesarchivverwaltung: Die Verordnung Nr. 57. Die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz (mit Abbildung des Originaldikuments)
  17. 3,5 auf der Richter-Skala in Mainz – Beben in Rheinland-Pfalz und Hessen - Ein "seltener Wert", heute.de, 23. Dezember 2010, abgerufen am 23. Dezember 2010
  18. vollständiger Koalitionsvertrag der Ampelkoalition
  19. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtratswahlen der kreisfreien Städte
  20. welt.de zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Mainz
  21. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mainz (Hg.): ACK. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mainz, Mainz o. J. [2007].
  22. Vortrag: "Muslime in Mainz" – Eine Gefahr oder Herausforderung für Christen? von Pfarrer Werner Petri in Mainz am 17. September 2002
  23. Historische Karten als Digitalisate: 1 und 2
  24. [1] insm-wiwo Städteranking 2010 - Gesamtranking
  25. Mainz Online: Straßenschilder
  26. Angaben der Deutschen Bahn AG
  27. Die MVG – Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH – Ein junges Unternehmen mit langer Tradition
  28. Novo Nordisk feiert 50-jähriges Jubiläum in Deutschland
  29. Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 19. Mai 2008
  30. Pressemitteilungen KMW AG
  31. Kohleheizkraftwerk: Abstimmungsergebnis Stadtrat vom 23. April 2008
  32. Information der Initiative Kohlefreies Mainz
  33. Solarbundesliga: Kategorie Großstädte, Stand: 26. April 2010
  34. Bildungswerk der Diözese Mainz
  35. Bundeswehr baut den Standort Mainz um auf www.faz.net, abgerufen am 21. August 2009]
  36. Außenstellen des Militärischen Abschirmdienstes auf www.mad.bundeswehr.de, abgerufen am 21. August 2009
  37. Pressemitteilung: Osteiner Hof soll Bundeswehrstandort bleiben www.mainz.de, abgerufen am 21. August 2009
  38. Adelspalais für neun Millionen Euro auf www.faz.net, abgerufen am 21. August 2009]
  39. 130 Rekruten legten feierliches Gelöbnis ab auf www.landtag.rlp.de, abgerufen am 21. August 2009
  40. Mentz im Bundesstaat New York
  41. Stadt Mainz: Entwicklung der Städtefreundschaft mit Baku

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