Ungeheuersee

Ungeheuersee
Ungeheuersee
Ungeheuersee im Winter
Ungeheuersee im Winter
Geographische Lage Rheinland-Pfalz
Abfluss Krumbach
Daten
Koordinaten 49° 29′ 57″ N, 8° 7′ 17″ O49.499198.121428Koordinaten: 49° 29′ 57″ N, 8° 7′ 17″ O
Ungeheuersee (Rheinland-Pfalz)
Ungeheuersee

Der Ungeheuersee im Pfälzerwald ist ein von Mischwald umschlossener Hochmoorteich, der sich circa drei Kilometer westlich von Weisenheim am Berg befindet. Da der See ein Teil des einzigen Hochmoores im Pfälzerwald ist und sich durch eine artenreiche Flora am Ufer und auf schwimmenden Inseln auszeichnet (unter anderem mit Wollgräsern und Orchideen), wurde er in den 1930er Jahren als Naturdenkmal geschützt.

Der See wird von zwei Quellen gespeist; seinen Abfluss bildet der Krumbach. Das Krumbachtal ist bis zum Haardtrand als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Der Ungeheuersee wurde im ausgehenden Mittelalter oder der frühen Neuzeit als Viehtränke angelegt. Er wurde erstmals 1599 urkundlich erwähnt.[1] Der Namen hat nichts mit Ungeheuern zu tun, sondern leitet sich von den Wörtern „Unger“ für Waldweide und „Heyer“ für Gehege her.[2]

Laut einer Legende ging früher, als der See noch ungepflegt und sumpfig war, niemand dort hin. Man sprach von Waldgeistern, die dort um Mitternacht ihr Unwesen treiben würden. Eine Waldfrau lebte angeblich an dem See und raubte manches Kind.[3]

Eine weitere Legende berichtet davon, dass die Bürger von Weisenheim am Berg während des Dreißigjährigen Krieges, bevor das Dorf überfallen wurde, die wertvollen Glocken vom Kirchturm im Ungeheuersee versenkten, um diese dort zu verstecken. Das Dorf wurde dann niedergebrannt und alle Wissenden von der Versenkung waren verschwunden. Man hat die Glocken nie wieder gefunden. Auch die Mönche des Klosters Höningen versenkten ihre Silberglöckchen sicherheitshalber im See, aber auch diese blieben verschwunden.[4]

Am Ufer des Ungeheuersees befindet sich mit der an Wochenenden bewirtschafteten Weisenheimer Hütte (auch Ungeheuersee-Hütte) des Pfälzerwald-Vereins ein beliebtes Ausflugsziel. In den letzten Jahren hat die intensive touristische Nutzung wiederholt zu starken Beeinträchtigungen des Naturdenkmals geführt.

Quellen

  1. Naturpark Pfälzerwald e.V. Bad Dürkheim: NATURDENKMAL UNGEHEUERSEE auf: Informationstafel vor Ort
  2. Kreis Bad Dürkheim: Ortsgemeinde Weisenheim am Berg, aufgerufen am 27. Juni 2006
  3. Viktor Carl: Waldgeister und Waldfrau in: Pfälzer Sagen und Legenden von 2000, Edenkoben
  4. Viktor Carl: Die Glocken läuten heute noch in: Pfälzer Sagen und Legenden von 2000, Edenkoben

Weblinks

 Commons: Ungeheuersee – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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