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Universität Bern Gründung 1834 Trägerschaft staatlich Ort Bern, Schweiz Rektor Urs Würgler Studenten 13.500 Professoren 324 Jahresetat 601 Mio. SFr., davon 143 Mio. SFr. Drittmittel: (2006) Website www.unibe.ch Studenten an der Universität Bern[1] Studienjahr Studenten 1990/1991 9 746 1995/1996 9 918 2000/2001 10 193 2005/2006 12 174 2006/2007 12 845 2007/2008 13 129 Die Universität Bern (Lateinisch: Universitas Bernensis) wurde 1834 gegründet. Sie hat ungefähr 13.000 eingeschriebene Studenten und Studentinnen und bietet als klassische Volluniversität in acht Fakultäten ein breitgefächertes Angebot von Studiengängen an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von der Hohen Schule zur Akademie
Der Grundstein der Universität Bern wurde schon im 16. Jahrhundert gelegt, als es nach der Einführung der Reformation galt, die Ausbildung neuer reformierter Pfarrer sicherzustellen. Die ursprüngliche Zahl von drei Professuren verdoppelte sich bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Die Dominanz der humanistisch-theologischen Ausbildung wurde auch im 18. Jahrhundert nicht gebrochen, obschon jetzt auch die Jurisprudenz und die Mathematik mit je einer Professur Fuss fassen konnten. 1805 organisierte die Regierung Berns das ganze höhere Schulwesen neu und baute die bisherige Theologenschule zu einer Akademie mit vier Fakultäten aus. Jetzt konnten nicht nur Pfarrer, sondern auch Juristen und Mediziner in Bern eine vollständige Ausbildung absolvieren. Die philosophische Fakultät sollte die Basis-Ausbildung für die drei höheren Fakultäten legen.
Gründung der Universität
Nachdem 1831 das patrizische Regime Berns den Liberalen weichen musste, kam die neue Regierung dem Bedürfnis nach einer loyal gesinnten Beamtenschaft und einer akademischen Elite mit dem Ausbau der Akademie zur Universität nach. 1834 wurde auf die Initiative des Erziehungsdirektors Karl Neuhaus hin die Universität Bern gegründet. Die Zahl der Dozenten erhöhte sich von 29 auf 45. Die Vorbildungsbedingung für ein Studium waren anfänglich recht gering, um auch neuen Schichten vom Land die Chance eines Hochschulstudiums zu verschaffen. 1885 überschritt die Studentenschaft zu ersten Mal die Zahl von 500. Um die Jahrhundertwende waren es dann bereits 1000, wobei der Zudrang ausländischer Studierender für das rasche Anwachsen der Studentenzahlen sorgte. Russische Studentinnen waren es auch, die nach 1873 eine Bresche für das Frauenstudium schlugen. Ende des letzten Jahrhunderts verliessen die naturwissenschaftlichen Institute das alte Kloster im Stadtzentrum und bezogen eigene Gebäudlichkeiten, 1903 konnte das neue Hauptgebäude auf der Grossen Schanze dann eingeweiht werden.
Neue Fakultäten, Ausbau der Institute und Fächer
Nach der Jahrhundertwende entstanden nicht nur neue Fächer, auch die Zahl der Fakultäten wuchs. Die 1874 gegründete christkatholisch-theologische Fakultät sollte als Reaktion auf das päpstliche Unfehlbarkeits-Dogma die Grundlagen für eine von Rom unabhängige nationale Kirche schaffen. Die beiden Richtungen innerhalb der philosophischen Fakultät hatten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts immer weiter auseinander entwickelt, 1921 erfolgte dann die förmliche Trennung die philosophisch-historische und in die philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät.
Die Wirtschaftswissenschaften, die innerhalb der juristischen Fakultät einen immer wichtigeren Platz erobert hatten, erhielten 1912 den Status einer eigenen Abteilung in der Fakultät, die nach 1954 den Namen rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät erhielt. In den fünfziger und sechziger Jahren mehrten sich die Stimmen, welche die Ausschöpfung der Bildungsreserven und einen Ausbau des akademischen und technischen Bildungssektors forderten.
1956 zählte man noch rund 250 Dozenten (und kaum Dozentinnen) und 2122 Studierende, in der Folge setzt aber eine Phase raschen Wachstums ein. Auch räumlich breitete sich die Universität aus. Die geisteswissenschaftlichen Institute bezogen Zimmer ausserhalb des Hauptgebäudes, um ihre grösseren Platzbedürnfisse befriedigen zu können. Dabei zeichnete sich die Universität durch ihre architektonisch wie städtebaulich intelligenten und preisgekrönten Umnutzungen alter Gebäude aus: So sind die Geistes- und Sozialwissenschaften in der ehemaligen Schokoladefabrik „Tobler“ untergebracht (Unitobler) oder die Juristische Fakultät sowie das Volkswirtschaftliche Institut im alten Frauenspital (UniS).
Die Berner Universitätsklinik ist das Inselspital, und ebenfalls von der Universität Bern betrieben wird der Botanische Garten Bern.
Fakultäten
Die Universität besteht gegenwärtig aus folgenden acht Fakultäten:
- Theologische Fakultät
- Rechtswissenschaftliche Fakultät
- Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Veterinärmedizinische Fakultät
- Philosophisch-historische Fakultät
- Philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät
- Philosophisch-humanwissenschaftliche Fakultät
und folgenden zwei gesamtuniversitäten Einheiten:
- Interfakultäre Koordinationsstelle für allgemeine Ökologie
- Zentrum für universitäre Weiterbildung
Bekannte Mitglieder
Professoren
Siehe: Kategorie:Hochschullehrer (Bern)
Absolventen
- Carl Albrecht Reinhold Baggesen
- Karl Barth
- Ernst Bärtschi
- Walter Benjamin
- Micha Josef Berdyczewski
- Paul-Otto Bessire
- Ruth Bietenhard
- Eduard Blösch
- Rudolf Bohren
- John le Carré
- Friedrich Dürrenmatt
- David Farbstein
- Théophile-Rémy Frêne
- Hans Gerny
- Jeremias Gotthelf
- Emma Graf
- Karl Howald
- Thomas Jordan
- Kurt Marti
- Werner Munzinger
- Iris von Roten
- Klaus Schädelin
- Samuel Schmid
- Jakob Stämpfli
- Adolf von Steiger
- Carl Vogt
- Kurt Wüthrich
- Jean Ziegler
- Benedikt Weibel
Ehrenpromotionen
- Franz Joseph Hugi (1844)
- Joseph Simon Volmar (um 1850)
- Eduard Herzog (1876)
- Albert Samuel Gatschet (1892)
- Johann Büttikofer (1895)
- Albert Anker (1900)
- Emanuel Friedli (1912)
- Hermann Müller (Thurgau) (1920)
- Rudolf Münger (1924)
- Simon Gfeller (1934)
- Josef Reinhart (1936)
- Rudolf Minger (1946)
- Elisabeth Müller (1954)
- René Gardi (1967)
- Alban Gerster (1970)
- Gerold Schwarzenbach (1971)
- Willy Fries (1972)
- Kurt Marti (1977)
- Walter Linsenmaier (1982)
- Heino Falcke (1984)
- Paul Berger (1985)
- Milan Machovec (1987)
- Stefan Heym (1990)
- Ruth Bietenhard (1993)
- Marthe Gosteli (1995)
- John Edgar Wideman (1998)
- Christine Burckhardt-Seebass (2001)
- Claude Lagarde (2002)
- Jan Visser (2004)
- Iren Meier (2005)
- Adolf Ogi (2005)
- Norbert Straumann (2005)
- Daniel Glaus (2006)
- Arthur Bill (2008)
- John le Carré (2008)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Kunz, Stéphane Cappelli: Studierende an den universitären Hochschulen 2007/08. In: Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Statistik der Schweiz. Neuchâtel 18. Juni 2008, ISBN 978-3-303-15458-8, S. 11 (http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.Document.110319.pdf ; Stand: 14. März 2009; 1,3 MB).
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