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Universität Basel Gründung 4. April 1460 Trägerschaft staatlich Ort Basel, Schweiz Rektor Antonio Loprieno Studenten 11.600 Professoren 327 Jahresetat 427.2 Millionen Schweizer Franken Website www.unibas.ch Die Universität Basel wurde im Jahr 1460 gegründet und ist damit die älteste Hochschule der Schweiz. Sie beherbergt eine der bedeutendsten Bibliotheken des Landes. Die universitären Einrichtungen sind über die Innenstadt verteilt. Das Kollegienhaus aus dem Jahr 1939 mit mehreren Hörsälen und einer Aula für 500 Personen sowie Arbeits- und Verwaltungsbüros liegt auf der Südseite des Petersplatzes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Universität Basel wurde im Zusammenhang mit dem Basler Konzil gegründet. Die Stiftungsurkunde in Form einer päpstlichen Bulle von Papst Pius II. stammt vom 12. November 1459, die offizielle Eröffnungsfeier fand am 4. April 1460 statt. Ursprünglich verfügte die Universität Basel über vier Fakultäten und zwar jene der Artisten, eine medizinische, eine theologische und eine juristische. Die Artistenfakultät (artes liberales) diente dabei bis 1818 als Grundlage für die drei anderen Studienfächer. Ursprünglich lagen sämtliche Hörsäle der Universität am Rheinsprung.
Im Laufe der Jahrhunderte kamen grosse Gelehrte in die Stadt, was Basel zu einem Zentrum der früheren Buchdruckerkunst und des Humanismus machte. Etwa zur gleichen Zeit wie die Universität wurde auch die Universitätsbibliothek Basel gegründet, die heute mit über 3 Millionen Büchern und Schriften eine der grössten Bibliotheken der Schweiz ist.
Mit der wachsenden Bedeutung der Naturwissenschaften wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrere neue Fächer geschaffen. Die erste Studentin an der Universität war die Medizinerin Emilie Frey, welche sich 1890 immatrikulierte. Im Jahr 1937 wurden die Naturwissenschaften offiziell in der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zusammengefasst. Das weltweit bekannte Biozentrum der Universität Basel kam 1971 dazu. Die Zusammenlegung der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer führte 1988 zur Bildung des Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrums (WWZ). 2003 erfolgte die Gründung der Fakultät für Psychologie.
Administration und Aufbau
Die Universität fällt in den Zuständigkeitsbereich der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Seit dem 1. Januar 1996 wurde vertraglich eine wesentlich stärkere Beteiligung des Kantons Basel-Land festgelegt. Diese war notwendig geworden, da in den 1980er und 1990er Jahren eine Verlagerung der Herkunft der Studierenden vom Stadt - zum Landkanton zu verzeichnen war. Am 11. März 2007 haben die Baselbieter Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit beinahe 85% einer gemeinsamen Trägerschaft rückwirkend per 1. Januar 2007 zugestimmt. Die Basler Hochschule ist damit die erste Universität, die von zwei Kantonen gemeinsam und gleichberechtigt finanziert und geführt wird.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Universitätsgesetzes 1996 hat die Universität das Recht auf Selbstverwaltung erhalten. Oberstes Entscheidungs- und Aufsichtsorgan der Universität Basel ist der Universitätsrat, dessen stimmberechtigte Mitglieder von beiden Basler Halbkantonen gewählt werden.
Die Universität ist Mitglied der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR).
Die Universität in Zahlen
Zu Beginn des Herbstsemesters 2007 waren an der Universität Basel 8.496 Studierende und 2.004 Doktorierende eingeschrieben. Der Frauenanteil lag laut Jahresbericht 2006 bei 54,9%. Schliesst man auch die Studierende in universitären Weiterbildungen, Studenten in Austauschprogrammen und Hörer mit ein, so zählt nach einer fast 550-jährigen Geschichte die Universität Basel im Herbstsemester 2007 zum ersten mal über 11.000 Studierende. 327 Professoren lehrten 2006 an der Universität Basel. Die staatliche getragene Hochschule verfügt über ein Jahresetat von 427.2 Millionen Schweizer Franken. Seit dem 1. Oktober 2006 ist der Ägyptologe Antonio Loprieno Rektor der Universität Basel und löste damit den Kirchenhistoriker Ulrich Gäbler ab, welcher dieses Amt seit 1998 bekleidete.
Fakultäten und Forschungsschwerpunkte
Heutzutage beherbergt die Universität Basel sieben Fakultäten und die drei Nationalen Forschungsschwerpunkte Nanowissenschaften, Sesam und Bildkritik.
- Theologische Fakultät
- Juristische Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Philosophisch-Historische Fakultät Universität Basel|Philosophisch-Historische Fakultät
- Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Psychologie
Forschung
Die Forschung in der Universität Basel konzentriert sich auf die Bereiche Life Sciences und Kultur. Die medizinische Forschung wird in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel geleistet.
Berühmte Persönlichkeiten
Eine der berühmtesten Personen, die an der Universität lehrten, war der deutsche Philosoph und Dichter Friedrich Nietzsche (er lehrte in Basel griechische Sprache und Literatur).
An der Universität Basel haben unter anderem gelehrt:
- Bonifacius Amerbach
- Karl Barth
- Philipp Bechius (1521–1560)
- Daniel Bernoulli
- Jakob Bernoulli
- Sebastian Brant
- Jacob Burckhardt
- Ernst Ludwig Ehrlich
- Adolf Gasser
- Karl Jaspers
- Peter Luder (1468)
- Sebastian Münster
- Johannes Oekolampad
- Franz Overbeck
- Alexander Markowitsch Ostrowski
- Paracelsus
- Adolf Portmann
- Christian Friedrich Schönbein
- August Socin
- Johann Jacob Spreng
- Hermann von der Goltz
- Jacob Achilles Mähly 1864
- Carl Albrecht Bernoulli
- Johann Jakob Bachofen
- Wilhelm Vischer-Bilfinger
- Rudolf Massini der Ältere
- Rudolf Massini der Jüngere
- Karl Meuli
- Walter Muschg
- Hans-Peter Tschudi
Die Universität Basel wurde unter anderem besucht von:Die Universität Basel kann zwei Nobelpreisträger in Medizin aufweisen, und zwar Tadeus Reichstein (1950) und Werner Arber (1978).
- Siehe auch: Kategorie:Hochschullehrer (Basel)
Literatur
- Bonjour, Edgar: Die Universität Basel von den Anfängen bis zur Gegenwart 1460–1960. Basel: Helbing u. Lichtenhahn, 1971
- Kreis, Georg: Die Universität Basel 1960–1985. Hrsg. von der Akademischen Zunft anlässlich ihres 150 jährigen Bestehens als Festgabe an die Universität. Basel; Frankfurt am Main: Helbing und Lichtenhahn, 1986
- Wackernagel, Hans Georg (Hrsg.), Die Matrikel der Universität Basel [1460–1817/18]. 5 Bände. Basel: Verlag der Universitätsbibliothek, 1951–1980
Weblinks
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