- Unten
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Oben und unten sind einander entgegengesetzte Richtungsangaben. Sehr oft wird dabei die Schwerkraft der Erde zur Definition benutzt. Oben ist dann die Richtung entgegen der Schwerkraft, unten die Richtung mit der Schwerkraft.
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Ausrichtung
Gegenständen können unabhängig von ihrer Lage im Gravitationsfeld, ein oben und unten besitzen. Dies orientiert sich an der „natürlichen“ Ausrichtung des Gegenstandes. Die Öffnung einer Flasche ist beispielsweise immer das obere Ende, auch wenn man sie in den Kühlschrank legt.
Interessanterweise kann sich die natürliche Ausrichtung der Dinge im Raum ändern. So war zum Beispiel lange Zeit das obere Ende vieler Zahnpastatuben und Duschgelflaschen dasjenige, an welchem der Inhalt zum Vorschein kommen konnte. Bis findige Designer diese Dinge auf den Kopf stellten und damit das ständige Umdrehen und Schütteln eines fast leeren Behältnisses überflüssig machten. So ist mittlerweile bei Zahnpastatuben in der Regel die Verschluss-Seite zum unteren Ende geworden.
Bezüge in Texten
Weiterhin werden im Rahmen eines Textes (wie zum Beispiel im vorherigen Absatz) "oben" und "unten" im Sinne von "in einem vorherigen Textteil" und "in einem folgenden Textteil" benutzt, ebenfalls der "natürlichen" Ausrichtung eines beschriebenen Blatt Papiers folgend.
Gesellschaft
Seit Anbeginn der Menschheit ist es für die Anführer jeder größeren Gruppe von Vorteil, sich gegenüber den anderen Mitgliedern der Gruppe auf einem erhöhten Posten zu positionieren: So ist ein besserer Überblick gewährleistet, vor allem aber wird man auch von allen besser gesehen. So hat sich denn die Begrifflichkeit "oben" und "unten" auch auf die soziale Stellung von Gesellschaftsmitgliedern übertragen. "Die da oben" (die "Oberschicht") sind jene, die Macht/Geld haben, die Einflusslosen und/oder Armen gehören dagegen zu der "Unterschicht".
Geographie
Die Definition von Oben und Unten kann in der Geographie sowohl von einer Nord-Süd-Ausrichtung als auch von der Höhenlage abhängen: Beispielsweise könnte ein Bayer, der seinen Urlaub an der Nordseeküste verbringen will sagen, dass er in den Norden "hoch fährt". Bezogen auf den Höhenunterschied könnte er ebenso korrekt behaupten, dass er an die Küste "runter fährt". Während das Oben und Unten bezogen auf den Höhenunterschied ziemlich eindeutig ist und man zum Beispiel auch einem Fluss ans Meer hinunter folgen oder bis an seine Quelle herauf fahren kann, ist die Verwendung von "Oben" für Norden und "Unten" für Süden eine Definition, die sich aus alten geographischen Karten ergeben hat. In den meisten alten Karten wurde der Sonnenaufgang im Osten an den rechten Kartenrand gelegt, woraus sich für Westen der linke Rand ergab und (der hohe) Norden wurde nach oben und (der tiefe) Süden nach unten gezeichnet. Tatsächlich ist der Norden also nur gewohnheitsgemäß "oben" und der Süden "unten", eine solche Zuordnung für die beiden Endpunkte der Erdachse und die entsprechende Darstellung von Globen und Kartenwerken hat sich einfach nur über die Jahrhunderte eingebürgert.
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